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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Absatz erreichten, an dem die Treppe in einen Bogen mündete, blieben sie stehen. Über ihnen brannte Licht. »Hat das Hospital so ausgehen … damals, vor über hundert Jahren?«, flüsterte Clary.
    »Die Strukturen des alten Gebäudes, das Renwick errichten ließ, sind sicher noch vorhanden – obwohl ich mir vorstellen könnte, dass Valentin, Blackwell und die anderen das Haus nach ihrem Geschmack umbauen ließen«, erwiderte Luke. »Sieh mal.« Er kratzte mit dem Stiefel über den Boden. Clary blickte nach unten und entdeckte eine in den Granit gemeißelte Rune – ein Kreis mit der lateinischen Inschrift »In Hoc Signo Vinces«.
    »Was heißt das?«, fragte sie.
    »Der Satz bedeutet: ›In diesem Zeichen wirst du siegen.‹ Es war das Motto des Kreises.«
    Sie schaute hoch, in Richtung der Lichter über ihnen. »Dann sind sie also hier.«
    »Oh ja, sie sind hier«, bestätigte Luke und aus seiner rauen Stimme klang angespannte Erwartung. »Komm.«
    Sie stiegen die Wendeltreppe weiter hinauf, immer dem Licht entgegen, bis sich ein langer, schmaler Korridor vor ihnen öffnete. Entlang der Wände zuckten die Flammen rußender Fackeln. Clary schloss die Hand um den Elbenstein, dessen Licht wie das eines verlöschenden Sterns aufflackerte und verschwand.
    Auf beiden Seiten des Korridors befanden sich zahlreiche schwere, geschlossene Türen. Clary fragte sich, ob dahinter wohl Krankensäle gelegen hatten, als das Gebäude noch als Hospital gedient hatte, oder ob die Türen zu Privatgemächern führten. Als sie weitergingen, entdeckte Clary Fußspuren auf dem Boden – feuchte, schlammige Stiefelabdrücke von der matschigen Wiese vor dem Haus. Jemand musste kurz vor ihnen den Korridor entlanggegangen sein.
    Die erste Tür, die sie zu öffnen versuchten, gab sofort nach und schwang auf, doch der Raum dahinter war leer: Die polierten Holzdielen und die steinernen Mauern glänzten gespenstisch im Schein des Mondes, der durch das hohe Fenster fiel. Von draußen drang gedämpft das Dröhnen des Kampfgetümmels herein – rhythmisch wie das Rauschen des Meeres. Im zweiten Zimmer, in das sie einen Blick warfen, lagerten unzählige Waffen: Schwerter, Keulen und Äxte. Bleiches Mondlicht ergoss sich wie silbriges Wasser über die Reihen von nacktem, kaltem Stahl. Luke stieß einen leisen Pfiff aus. »Das nenn ich mal eine Waffensammlung.«
    »Glaubst du, das sind Valentins persönliche Kriegswerkzeuge?«
    »Das ist eher unwahrscheinlich. Ich vermute, sie sind für seine Armee bestimmt.« Luke wandte sich ab und ging weiter.
    Der dritte Raum entpuppte sich als ein Schlafzimmer. Die Vorhänge des Himmelbetts glänzten dunkelblau, der Perserteppich auf dem Boden zeigte ein Muster aus blauen, schwarzen und grauen Tönen und sämtliche Möbel waren weiß gestrichen – wie das Mobiliar eines Kinderzimmers. Über allem schwebte eine dünne, gespenstische Staubschicht, die im Mondlicht schwach schimmerte.
    In dem Himmelbett lag Jocelyn.
    Sie schlief tief und fest auf dem Rücken, eine Hand achtlos über die Brust gelegt. Ihre langen Haare waren über das Kissen ausgebreitet und sie trug ein weißes Nachthemd, das Clary noch nie gesehen hatte. Ihr Atem ging ruhig und regelmäßig. Im bleichen Mondlicht, das auf das Bett fiel, konnte Clary erkennen, dass die Lider ihrer Mutter wie im Traum zuckten.
    Mit einem unterdrückten Schrei wollte Clary sich auf das Bett stürzen, doch Lukes ausgestreckter Arm hielt sie zurück, versperrte ihr wie eine eiserne Schranke den Weg. »Warte«, stieß er angespannt hervor, »wir müssen vorsichtig sein.«
    Clary sah zu ihm auf, aber er schaute mit wütendem und schmerzerfülltem Gesicht an ihr vorbei. Sie folgte seinem Blick und entdeckte etwas, das sie vorher nicht hatte sehen wollen: Silberne Fesseln, die mit schweren Ketten auf beiden Seiten des Betts im Granitboden verankert waren, schlossen sich um Jocelyns Hand- und Fußgelenke. Der Nachttisch neben dem Bett war übersät mit einer seltsamen Mischung aus Schläuchen und Phiolen, Glasgefäßen und langen, spitz zulaufenden, chirurgischen Instrumenten aus glänzendem, messerscharfem Stahl. Eine dünne Sonde führte von einem der Glasgefäße zu einer Vene in Jocelyns linkem Arm.
    Clary riss sich von Luke los, warf sich auf das Bett und schlang die Arme um den reglosen Körper ihrer Mutter. Doch genauso gut hätte sie eine Schaufensterpuppe umarmen können. Jocelyn lag starr und steif da; ihr langsamer Atemrhythmus blieb unverändert.
    Noch eine

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