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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Woche zuvor – als sie die schreckliche Auseinandersetzung mit ihrer Mutter gehabt hatte und diese bei ihrer Rückkehr verschwunden war – wäre Clary in Tränen ausgebrochen. Doch nun fühlte sie sich wie versteinert, als sie sich aufrichtete und ihre Mutter losließ. Sie verspürte weder Furcht noch Selbstmitleid, nur eine kalte Wut und den brennenden Wunsch, den Mann zu finden, der Jocelyn das angetan hatte, der für all dies verantwortlich war.
    »Valentin«, sagte sie bitter.
    »Natürlich. Wer sonst?« Luke stand neben Clary, berührte vorsichtig Jocelyns Gesicht und hob ihre Lider. Ihre Augen wirkten leer und ausdruckslos wie Murmeln. »Man hat ihr keine Drogen oder Beruhigungsmittel verabreicht«, murmelte er. »Vermutlich handelt es sich um eine Art Zauberbann.«
    Clary stieß einen kleinen unterdrückten Schluchzer aus. »Wie kriegen wir sie hier raus?«
    »Ich kann ihre Fesseln nicht berühren«, sagte Luke. »Silber. Hast du vielleicht …«
    »Die Waffenkammer«, rief Clary. »Da habe ich eine Axt gesehen. Mehrere sogar. Wir könnten die Ketten durchschneiden …«
    »Diese Ketten lassen sich nicht zerbrechen.« Die Stimme, die von der Tür herüberdrang, klang tief, knurrig und vertraut. Clary wirbelte herum und entdeckte Blackwell. Er trug die gleiche Robe wie bei seinem Besuch in Lukes Wohnung und hatte die Kapuze in den Nacken geschoben. Unter dem Saum der Robe schauten schlammige Stiefel hervor. »Graymark«, sagte er und grinste hämisch. »Welch nette Überraschung.«
    Luke richtete sich auf. »Falls du wirklich überrascht sein solltest, bist du ein Narr. Schließlich habe ich mich nicht besonders leise hier reingeschlichen.«
    Blackwells Wangen leuchteten in einem noch dunkleren Violettrot auf als zuvor, doch er blieb reglos an der Tür stehen. »Bist du wieder mal der Anführer eines Wolfsrudels?«, fragte er und lachte gehässig. »Du hast dich nicht verändert, was? Lässt die Drecksarbeit immer noch von deinen Schattenwesen machen. Valentins Truppen sind dabei, sie in der Luft zu zerreißen und ihre Glieder über die gesamte Wiese zu verteilen, und du hockst hier oben im Trockenen und schäkerst mit deinen Freundinnen.« Er musterte Clary höhnisch. »Ist die Kleine hier nicht ein bisschen zu jung für dich, Lucian?«
    Clary lief vor Wut rot an und ballte die Hände zu Fäusten, doch Luke blieb vollkommen ruhig. »Die da draußen würde ich nicht gerade als ›Truppen‹ bezeichnen, Blackwell«, erwiderte er höflich. »Das sind Forsaken. Gepeinigte, einst menschliche Wesen. Wenn ich mich recht erinnere, vertritt der Rat eine eindeutige Haltung zu alldem hier – dem Quälen von Menschen, dem Ausüben schwarzer Magie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ratsmitglieder darüber sehr erfreut sein werden.«
    »Pfeif auf den Rat«, knurrte Blackwell. »Wir brauchen weder ihn noch seine tolerante Haltung gegenüber Halbblütern. Außerdem werden die Forsaken nicht mehr lange Forsaken sein. Wenn Valentin erst einmal den Kelch an ihnen ausprobiert hat, sind sie Schattenjäger genau wie wir anderen. Und viel besser als die Milchbärte mit einem Herz für Schattenwesen, die der Rat heutzutage als Krieger losschickt.« Er grinste breit, wodurch seine Zahnstummel zum Vorschein kamen.
    »Wenn das Valentins Pläne mit dem Kelch sind, warum hat er ihn dann nicht längst eingesetzt?«, fragte Luke. »Worauf wartet er noch?«
    Blackwell hob beide Augenbrauen. »Weißt du das denn nicht? Er hat seinen …«
    Ein aalglattes Lachen unterbrach ihn. Pangborn tauchte neben ihm auf; er war ganz in Schwarz gekleidet und trug einen Ledergurt über der Schulter. »Das reicht, Blackwell«, sagte er. »Du redest mal wieder zu viel.« Er ließ seine spitzen Zähne aufblitzen. »Interessanter Schachzug, Graymark. Ich hätte nicht gedacht, dass du die Gefühllosigkeit hast, dein neuestes Rudel auf ein Himmelfahrtskommando zu schicken.«
    Ein Muskel zuckte in Lukes Wange. »Was ist mit Jocelyn?«, fragte er. »Was hat Valentin ihr angetan?«
    Pangborn lachte amüsiert. »Ich dachte, sie wäre dir egal.«
    »Ich begreife nicht, was er noch von ihr will«, fuhr Luke fort und ignorierte die höhnische Bemerkung. »Er hat den Kelch. Jetzt kann sie doch von keinem großen Nutzen mehr für ihn sein. Valentin war noch nie ein Freund von sinnlosem Töten. Morde mit einem bestimmten Ziel oder Zweck – das klingt schon eher nach ihm.«
    Pangborn zuckte gleichgültig die Achseln. »Für uns spielt es keine Rolle, was er mit

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