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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gemacht. Ich dachte, ihr würdet vielleicht meine Hilfe benötigen.«
    »Du hast also beschlossen, uns zu helfen, indem du einen Mann tötest, mit dem wir uns gerade unterhalten haben?«, herrschte Clary ihn an. »Weil du dachtest, er hätte eine dunkle Vergangenheit? Wer … wer tut denn so etwas? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.« 
    »Das liegt daran, dass er lügt«, bemerkte Jace und warf Sebastian einen kalten, abwägenden Blick zu. »Und das noch nicht mal besonders gut. Ich hätte gedacht, du wärst in der Hinsicht ein wenig cleverer, Verlac.«
    Sebastian begegnete seinem Blick mit Gleichmut. »Ich weiß nicht, was du meinst, Morgenstern.«
    »Er meint damit…«, setzte Alec an und trat einen Schritt vor, »wenn du das, was du getan hast, wirklich für gerechtfertigt hältst, dann dürfte es dir ja nichts ausmachen, uns zur Abkommenshalle zu begleiten und dich gegenüber der Schattenjägerkongregation zu verantworten. Also, wie sieht’s aus?«
    Ein winziger Moment verstrich, ehe Sebastian mit einem Lächeln reagierte - dasselbe Lächeln, das Clary anfangs so bezaubernd gefunden hatte. Doch nun hatte es etwas Schiefes an sich, wie ein Bild, das leicht schräg an der Wand hing.
    »Natürlich macht es mir nichts aus«, sagte Sebastian und bewegte sich langsam, fast schlendernd, auf die anderen zu, als hätte er nicht die geringsten Sorgen - als hätte er nicht gerade einen Mord begangen. »Allerdings ist es schon ein wenig merkwürdig, dass ihr so aufgebracht seid, weil ich einen Mann getötet habe, während Jace ihm eben noch jeden Finger einzeln abschneiden wollte«, fügte er hinzu.
    Alecs Kiefermuskulatur spannte sich an. »Das hätte er nicht getan.«
    »Du . . .«Jace musterte Sebastian voller Abscheu. »Du hast keine Ahnung, wovon du redest.« 
    »Oder du bist vielleicht nur sauer, weil ich deine Schwester geküsst habe. Weil sie mich wollte«, erwiderte Sebastian. 
    »Das hab ich nicht«, protestierte Clary, doch keiner der beiden schaute sie an. »Gewollt, meine ich.« 
    »Sie hat diese kleine Angewohnheit - die Art und Weise, wie sie leicht nach Luft schnappt, wenn man sie küsst, als wäre sie überrascht.« Sebastian stand nun unmittelbar vor Jace, ein engelsgleiches Lächeln im Gesicht. »Eine wirklich entzückende Eigenschaft. Aber das musst du doch bemerkt haben.«
    Jace sah aus, als würde er sich gleich übergeben. »Meine Schwester…«
    »Deine Schwester«, unterbrach Sebastian ihn. »Ist sie das tatsächlich? Denn ihr zwei verhaltet euch nicht gerade wie Geschwister. Glaubst du ernsthaft, andere Leute würden nicht mitbekommen, wie ihr euch anseht? Oder du würdest deine Gefühle vor anderen verbergen können? Und denkst du tatsächlich, dass alle anderen das nicht für krank und widernatürlich halten? Denn genau das ist es.« 
    »Das reicht jetzt.« Jace musterte den dunkelhaarigen Schattenjäger mit einem mörderischen Blick.
    »Warum tust du das, Sebastian?«, fragte Clary. »Warum sagst du all diese schrecklichen Dinge?«
    »Weil ich endlich die Gelegenheit dazu habe«, erwiderte Sebastian. »Du hast ja keine Ahnung, wie es für mich gewesen ist, die vergangenen Tage mit euch verbringen zu müssen, ständig so tun zu müssen, als könnte ich euch leiden. Als würde mich euer Anblick nicht krank machen …«, stieß er angewidert hervor und wandte sich an Jace: »Da wärst zunächst einmal du: Jede Sekunde, in der du nicht hinter deiner eigenen Schwester herhechelst, bist du nur am Jammern, dass dein Daddy dich nicht geliebt hat. Aber wer wollte es ihm verdenken? Und dann du, du dämliche Schlampe …«Sebastian drehte sich zu Clary um. »Du gibst dieses unbezahlbare Buch einfach einem Halbblut, einem Hexenmeister! Hast du in deinem winzigen Spatzenhirn auch nur eine einzige funktionierende Gehirnzelle? Und damit zu dir…« Nun wandte er sich Alec zu. »Ich denke, wir alle wissen, was mit dir nicht stimmt. Deinesgleichen dürfte gar nicht als Schattenjäger zugelassen werden. Du bist einfach widerlich.« 
    Alec wurde blass, obwohl er eher verblüfft wirkte. Clary konnte ihm deswegen keine Vorwürfe machen - auch ihr fiel es schwer, Sebastian anzusehen, sein engelsgleiches Lächeln zu sehen und sich dann vorzustellen, dass er solche Dinge sagen konnte.
    »Du hast so getan, als könntest du uns leiden?«, wiederholte sie. »Aber warum musstest du das denn vorgeben … es sei denn … es sei denn, du wolltest uns ausspionieren«, beendete sie ihre Überlegung und erkannte

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