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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Poltern in sich zusammen und sandte ein Feuerwerk aus roten, glitzernden Funken in den Nachthimmel.
    »Jace«, stieß Alec hervor und hob beunruhigt den Kopf. »Jace, wir müssen hier weg. Hoch mit dir«, wandte er sich an Hodge, packte ihn am Arm und zog ihn auf die Beine. »Du kannst das, was du uns gerade gesagt hast, dem Rat erzählen.«
    Hodge richtete sich schwankend auf. Wie schrecklich musste es sein, mit dem Wissen zu leben, dass man sich nicht nur für seine vergangenen Taten schämen musste, sondern auch dafür, was man in diesem Moment tat und was man immer wieder tun würde, dachte Clary in einem plötzlichen Anfall von eigentlich unerwünschtem Mitleid. Hodge hatte schon vor langer Zeit jeden Versuch aufgegeben, ein besseres oder anderes Leben zu führen, und war nur von einem Wunsch beseelt gewesen - keine Angst mehr zu haben. Doch das hatte dazu geführt, dass er ständig in Angst gelebt hatte.
    »Komm schon.« Alec hielt Hodge noch immer am Arm und stieß ihn vorwärts. Doch Jace war schneller und versperrte ihnen beiden den Weg.
    »Wenn Valentin den Engelsspiegel in die Finger bekommt, was passiert dann?«, fragte er.
    »Jace«, protestierte Alec, »nicht jetzt…«
    »Wenn er es dem Rat erzählt, werden wir es nie erfahren«, entgegnete Jace. »Für die sind wir doch nur Kinder. Aber Hodge schuldet uns die Wahrheit.« Erneut wandte er sich an seinen alten Lehrer. »Du hast gesagt, dir wäre bewusst geworden, dass du Valentin aufhalten müsstest. Wobei aufhalten? Welche Macht verleiht ihm der Spiegel? Was könnte er damit tun?«
    Hodge schüttelte den Kopf »Ich kann nicht…«
    »Und keine Märchen.« Das Messer an Jace’ Seite glitzerte gefährlich; seine Hand umklammerte das Heft. »Denn für jede Lüge, die du uns auftischst, schneide ich dir einen Finger ab. Oder zwei.«
    Hodge wich zurück, echte Angst in den Augen. Bestürzt musterte Alec seinen Freund. »Jace. Nicht. So was wäre typisch für deinen Vater. Aber so bist du nicht.«
    »Alec«, setzte Jace an, ohne Alec anzusehen; aber der Ton in seiner Stimme war wie die sanfte Berührung einer Hand, eine Geste des Bedauerns. »Du hast keine Ahnung, wie ich wirklich bin.«
    Alecs Blick traf sich mit dem von Clary. Er kann nicht begreifen, warum Jace sich so verhält, dachte sie. Er weiß es nicht. Zögernd ging sie einen Schritt vor. »Jace, Alec hat recht - wir sollten Hodge in die Stadt bringen und dann kann er dem Rat erzählen, was er uns gerade gesagt hat…« 
    »Wenn er bereit wäre, mit dem Rat zu reden, hätte er das längst getan«, fauchte Jace, die Augen fest auf Hodge geheftet. »Und die Tatsache, dass er das nicht getan hat, beweist, dass er lügt.«
    »Dem Rat ist nicht zu trauen!«, protestierte Hodge verzweifelt. »In seinen Reihen befinden sich Spione … Valentins Männer … Ich konnte den Ratsmitgliedern unmöglich sagen, wo sich der Spiegel befindet. Wenn Valentin den Spiegel fände, dann würde er…«
    Doch Hodge sollte seinen Satz nicht mehr beenden: Etwas leuchtend Silbernes blitzte im Mondlicht auf, ein glitzernder Lichtschein in der Dunkelheit. Alec schrie auf, dann riss Hodge die Augen weit auf und taumelte ein paar Schritte zurück, die Hände auf die Brust gedrückt. Als er nach hinten sank, erkannte Clary den Grund: Aus seinem Brustkorb ragte das Heft eines langen Dolches, wie der Schaft eines Pfeils, der sein Ziel getroffen hat.
    Alec machte einen Satz nach vorn und fing Hodge auf, als dieser stürzte. Behutsam legte er ihn auf dem Boden ab und schaute hilflos auf. Blutspritzer seines alten Lehrers schimmerten feucht auf seinem Gesicht. »Jace, warum …«
    »Das war ich nicht …«Jace’ Gesicht war kreidebleich und Clary sah, dass er das Messer noch immer fest in der Hand hielt. »Ich …«
    Sofort wirbelte Simon herum. Clary folgte seinem Beispiel und starrte ebenfalls in die Dunkelheit. Die Feuersbrunst beleuchtete das Gras mit einem infernalischen orangeroten Schein, aber der Bereich zwischen den Bäumen war pechschwarz. Plötzlich tauchte etwas aus der Finsternis hervor, eine schemenhafte männliche Gestalt, mit dunklen, wirren Haaren. Der Junge bewegte sich auf sie zu - der Feuerschein erhellte sein Gesicht und reflektierte sich in den schwarzen Augen, die dadurch aussahen, als würden sie selbst in Flammen stehen.
    »Sebastian?«, fragte Clary ungläubig. 
    Jace’ Blick wanderte rasch von Hodge zu Sebastian, der unsicher am Rand des Gartens verharrte. »Du …«, setzte er fast benommen an. »Du

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