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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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waren, ziemlich merkwürdig vor. Wie schimmernde Dolche schienen sie den Himmel zu durchbohren und einen Moment später erinnerte sich Simon, wo er dieses Material schon einmal gesehen hatte - bei den harten, kristallartigen Waffen, die die Schattenjäger bei sich führten und die sie als Seraphklingen bezeichneten.
    »Das sind die Dämonentürme«, beantwortete Jace Simons unausgesprochene Frage. »Sie steuern die Schutzschilde, die die Stadt abschirmen. Dank ihrer Existenz kann kein Dämon nach Alicante eindringen.«
    Durch das geöffnete Fenster wehte eine klare, kalte Brise herein, eine Luft, wie sie Simon in New York noch nie begegnet war - ohne jeglichen Beigeschmack, ohne den geringsten Hauch von Schmutz, Rauch, Metall oder der Anwesenheit vieler Menschen. Einfach nur Luft. Simon atmete ein paarmal tief ein, ehe ihm einfiel, dass das überflüssig war; doch manche menschlichen Angewohnheiten ließen sich nur schwer ablegen. Schließlich wandte er sich an Jace: »Sag mir, dass es ein Versehen war, dass du mich hierhergebracht hast. Sag mir, dass das nicht ein Teil deines Plans war, um Clary daran zu hindern, mit euch zu reisen.«
    Jace starrte unverwandt aus dem Fenster, aber seine Brust hob und senkte sich rasch, als wollte er ein Schnauben unterdrücken. »Doch, natürlich«, erwiderte er. »Das hab ich von langer Hand geplant: Ich habe einen Haufen Forsaken erschaffen und dafür gesorgt, dass sie das Institut angreifen und Madeleine töten und beinahe auch den Rest meiner Familie, nur um sicherzustellen, dass Clary in New York bleibt. Und siehe da! Mein teuflischer Plan ist aufgegangen.« 
    »Na ja, irgendwie scheint er ja wirklich zu funktionieren«, sagte Simon leise. »Oder etwa nicht?«
    »Jetzt hör mir mal gut zu, Vampir«, sagte Jace. »Der Plan bestand darin, Clary von Idris fernzuhalten. Dich hierherzubringen, gehörte nicht dazu. Ich habe dich durch das Portal geschleppt, weil die Forsaken dich getötet hätten, wenn ich dich bewusstlos und blutend zurückgelassen hätte.«
    »Du hättest ja mit mir zusammen dableiben können …«
    »Dann hätten sie uns beide getötet. Ich wusste ja nicht, wie viele von ihnen auf dem Gelände herumlungerten; bei diesem Höllendunst ließ sich das unmöglich sagen. Nicht einmal ich kann Hunderte Forsaken abwehren.« 
    »Aber ich wette, es fällt dir alles andere als leicht, das zuzugeben«, entgegnete Simon.
    »Du bist ein Arschloch«, sagte Jace, ohne die Stimmlage zu verändern, »selbst für einen Schattenweltler. Ich habe dir das Leben gerettet und dafür das Gesetz gebrochen. Und das nicht zum ersten Mal, wenn ich mal darauf hinweisen darf. Du könntest wenigstens etwas Dankbarkeit zeigen.«
    »Dankbarkeit?« Simon spürte, wie sich seine Finger krümmten und die Nägel sich in seine Handflächen bohrten. »Wenn du mich nicht zum Institut bestellt hättest, dann wäre ich jetzt nicht hier. Ich habe dir mit keinem Wort erlaubt, mich hierherzuschleppen.« 
    »Doch, das hast du«, erwiderte Jace, »als du gesagt hast, du würdest für Clary alles tun. Das hier ist alles.« 
    Simon setzte zu einer wütenden Antwort an, doch in diesem Moment klopfte es an der Tür. »Hallo?«, rief Isabelle von der anderen Seite. »Simon, ist dein Diven-Anfall wieder vorbei? Ich muss mit Jace reden.«
    »Komm rein, Izzy«, sagte Jace, ohne die Augen von Simon abzuwenden. In seinem Blick lag eine siedende Wut und eine derart herausfordernde Haltung, dass sie in Simon das dringende Bedürfnis weckte, ihn mit irgendeinem schweren Gegenstand zu schlagen. Einem Pick-up beispielsweise.
    In einem Wirbel aus schwarzen Haaren und silberfarbenen Lagenröcken fegte Isabelle ins Zimmer. Ihre elfenbeinfarbene Korsage ließ ihre Arme und Schultern mit den verschlungenen tintenschwarzen Runenmalen frei. Simon vermutete, dass es für die Schattenjägerin eine angenehme Abwechslung sein musste, ihre Male ungehindert zeigen zu können - in einer Stadt, in der niemand sich daran stören würde.
    »Alec will gleich zur Garnison«, erklärte Isabelle ohne Umschweife. »Und er möchte mit dir noch über Simon reden, ehe er das Haus verlässt. Kannst du also bitte nach unten kommen?«
    »Klar.« Sofort marschierte Jace zur Tür; als er sie fast erreicht hatte, wurde ihm jedoch bewusst, dass Simon ihm folgte, und er drehte sich mit einem finsteren Blick um. »Du bleibst hier.«
    »Nein«, erwiderte Simon. »Wenn ihr über mich redet, will ich dabei sein.«
    Einen kurzen Moment lang hatte es den

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