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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wie ein Video, das nach dem Drücken der Pausentaste weiter abgespielt wird.»… helfen?«, fragte er. »Das ist doch nicht irgendeine Lappalie. Hier geht es um Leben und Tod.«
    »Ihr Nephilim denkt, dass all eure Probleme eine Frage von Leben und Tod sind«, erwiderte Magnus. »So, und jetzt verschwindet. Ihr fangt wirklich an, mich zu langweilen.«
    »Aber…«
    »Verschwindet«, knurrte Magnus, mit einem gefährlichen Ton in der Stimme. Blaue Funken tanzten an den Spitzen seiner langen Finger und plötzlich lag ein unangenehmer Brandgeruch in der Luft. Magnus’ Katzenaugen glühten. Obwohl Clary wusste, dass er nur eine Show aufführte, wich sie unwillkürlich zurück.
    »Ich denke, wir sollten besser gehen, Sebastian«, sagte sie.
    Sebastian kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Aber, Clary …«
    »Wir gehen. Sofort«, beharrte sie, packte ihn am Arm und zog ihn beinahe hinter sich her. Widerstrebend folgte er ihr, wobei er die ganze Zeit leise vor sich hin fluchte. Erleichtert schaute Clary sich noch einmal zu Magnus um, der weiterhin mit verschränkten Armen in der Tür von Fells Haus stand. Als er ihren Blick auffing, grinste er und zwinkerte ihr mit einem seiner golden funkelnden Augen zu.
     
    »Es tut mir leid, Clary.« Sebastian legte Clary eine Hand auf die Schulter und die andere an ihre Taille, während er ihr auf Wayfarers breiten Rücken hinaufhalf. Tapfer unterdrückte sie die leise Stimme in ihrem Kopf, die ihr davon abriet, dieses Pferd - oder irgendein anderes Reittier - jemals wieder zu besteigen, und ließ sich von Sebastian hochhieven. Vorsichtig schwang sie ein Bein über Wayfarer und versuchte, sich einzureden, sie säße auf einem großen, schwankenden Sofa und nicht auf einem Lebewesen, das sich jeden Moment umdrehen und sie beißen konnte.
    »Was tut dir leid?«, fragte sie Sebastian, als er sich mit fast aufreizender Leichtigkeit hinter ihr in den Sattel schwang. Es schien beinahe, als würde er tanzen - enervierend, aber irgendwie auch beruhigend. Er scheint genau zu wissen, was er tut, überlegte Clary, während Sebastian um sie herum nach den Zügeln griff. Und vermutlich ist das gar nicht mal so schlecht… dann hat wenigstens einer von uns einen Plan.  
    »Die Geschichte mit Ragnor Fell tut mir leid. Ich hatte nicht erwartet, dass er uns nicht würde helfen wollen. Andererseits sind Hexenmeister ja immer ein wenig launisch. Du bist doch schon mal einem begegnet, oder?« 
    »Ich kenne Magnus Bane.« Clary drehte sich kurz um und schaute an Sebastian vorbei in Richtung des Hauses, das hinter ihnen immer kleiner wurde. Der Rauch stieg nun in Form kleiner tanzender Gestalten aus dem Kamin auf. Tanzende Magnusse? Aus dieser Entfernung ließ sich das unmöglich sagen. »Er ist der Oberste Hexenmeister von Brooklyn.«
    »Und, besitzt er irgendwelche Ähnlichkeit mit Fell?«
    »Erschreckend große. Aber mach dir keine Sorgen wegen Fell. Ich wusste, dass das Risiko bestand, dass er uns vielleicht nicht helfen würde.«
    »Aber ich habe versprochen, dir zu helfen.« Sebastian klang aufrichtig bedrückt. »Na, wenigstens gibt es noch etwas anderes, das ich dir zeigen kann, sodass der Tag nicht völlig vergeudet ist.«
    »Was denn?« Erneut drehte Clary sich um und schaute Sebastian an. Die Sonne stand hoch hinter ihm am Himmel und ließ die Spitzen seiner dunklen Haare golden aufleuchten.
    Sebastian grinste. »Das wirst du gleich sehen.«
     
    Als sie sich weiter von Alicante entfernten, gaben die dichten Laubwälder auf beiden Seiten des Wegs in regelmäßigen Abständen den Blick auf die dahinterliegende, unfassbar schöne Landschaft frei: eisblaue Seen, grüne Täler, graue Berge, silbern schimmernde Flüsse und Bäche mit blumenbewachsenen Ufern. Clary fragte sich, wie es wohl wäre, in solch einem Land zu leben. Ohne den beruhigenden Wall hoher Gebäude und Wolkenkratzer verspürte sie eine gewisse Nervosität, fühlte sich fast schon ausgesetzt und ungeschützt. 
    Natürlich gab es auch hier Gebäude: Hin und wieder tauchte über den Baumwipfeln das Dach eines großen Gutshofs auf-Landsitze wohlhabender Schattenjägerfamilien, wie Sebastian ihr erklärte. Sie erinnerten Clary an die großen, alten Herrenhäuser am Hudson River im Norden Manhattans, wo reiche New Yorker früher ihre Sommerfrische verbracht hatten.
    Inzwischen hatte sich der Boden unter Wayfarers Hufen von einem Kiesweg in einen Pfad verwandelt. Als sie einen Hügel erklommen und Sebastian das Pferd zum Stehen

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