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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Holztisch stand eine Schale mit Obst - Orangen, Äpfel und Birnen. Daneben lag ein dicker Brotlaib mit Butter und Käse sowie ein Teller mit … Plätzchen? Hatte Amatis tatsächlich Plätzchen gebacken? 
    Am Tisch saßjace, vornüber auf die Ellbogen gestützt. Seine goldblonden Haare waren zerzaust und sein Hemd stand am Kragen leicht offen. Clary konnte die breiten schwarzen Linien seiner Runenmale auf dem Schlüsselbein erkennen. In der bandagierten Hand hielt er ein Plätzchen. Dann hatte Sebastian also recht gehabt: Jace hatte sich tatsächlich verletzt. Nicht, dass sie das interessierte …
    »Ah, da bist du ja endlich«, sagte er. »Ich hatte mir schon allmählich Sorgen gemacht, du könntest in einen Kanal gefallen sein.«
    Clary starrte ihn wortlos an; sie fragte sich, ob er die Wut in ihren Augen sehen konnte. Doch Jace lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte einen Arm lässig über die Rückenlehne. Wenn der schnelle Pulsschlag in seiner Kehlgrube nicht gewesen wäre, hätte Clary ihm seine gespielte Gleichgültigkeit vielleicht abgenommen.
    »Du siehst erschöpft aus«, fügte er hinzu. »Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?«
    »Ich war mit Sebastian unterwegs.«
    »Sebastian?«
    Der Ausdruck vollkommener Verblüffung auf seinem Gesicht schenkte Clary ein Gefühl kurzfristiger Genugtuung.
    »Er hat mich gestern Abend nach Hause gebracht«, sagte Clary. Gleichzeitig schössen ihr die Worte Von jetzt an werde ich nur noch dein Bruder sein, nur noch dein Bruder wie der Rhythmus eines gebrochenen Herzens durch den Kopf. »Außerdem war er bisher der einzige Mensch in dieser Stadt, der auch nur ein bisschen nett zu mir gewesen ist. Ja, du hast richtig gehört: Ich war mit Sebastian unterwegs.« 
    »Verstehe.« Mit ausdrucksloser Miene legte Jace das Plätzchen wieder auf den Teller. »Clary, ich bin hierhergekommen, um mich zu entschuldigen. Ich hätte nicht so mit dir reden dürfen.«
    »Nein, das hättest du wirklich nicht«, erwiderte Clary.
    »Außerdem wollte ich dich fragen, ob du nicht vielleicht doch noch mal darüber nachdenken und nach New York zurückkehren willst.«
    »Ach herrje«, murmelte Clary. »Nicht schon wieder …«
    »Hier ist es einfach nicht sicher für dich.«
    »Worüber machst du dir eigentlich Sorgen?«, fragte Clary tonlos. »Dass man mich ins Gefängnis werfen könnte - so wie Simon?«
    Jace’ Gesichtsausdruck blieb unverändert, aber er wippte mit seinem Stuhl zurück und balancierte auf dessen beiden hinteren Beinen, als hätte Clary ihm einen Stoß verpasst. »Simon …?«
    »Sebastian hat mir erzählt, was mit ihm passiert ist«, fuhr Clary mit weiterhin tonloser Stimme fort. »Was du getan hast. Dass du ihn hierhergebracht und dann zugelassen hast, dass man ihn ins Gefängnis geworfen hat. Legst du es darauf an, dass ich dich hasse?« 
    »Und du vertraust Sebastian?«, fragte Jace. »Du kennst ihn doch kaum, Clary.«
    Wütend funkelte sie ihn an. »Entspricht es denn nicht der Wahrheit?«
    Jace hielt ihrem Blick stand, doch sein Gesicht war so bleich geworden wie das von Sebastian, als sie ihn von sich gestoßen hatte. »Doch, es stimmt.«
    Im Bruchteil einer Sekunde packte Clary einen Teller vom Tisch und warf ihn nach ihm. Jace duckte sich, sodass der Stuhl heftig schwankte und der Teller oberhalb der Spüle gegen die Wand krachte und in tausend Scherben zerbrach. Einen Moment später war Jace auf den Beinen, als Clary den nächsten Teller nahm und blind nach ihm warf: Dieser prallte jedoch vom Kühlschrank ab und landete vor Jace’ Füßen, wo er in zwei gleich große Teile zersprang.
    »Wie konntest du das nur tun? Simon hat dir vertraut. Wo ist er jetzt? Was haben sie mit ihm vor?«, schrie sie.
    »Nichts«, erklärte Jace. »Es geht ihm gut. Ich habe ihn gestern Abend noch gesehen …«
    »Bevor oder nachdem ich bei dir war? Bevor oder nachdem du so getan hast, als wäre alles in Ordnung und dir ginge es prima?«
    »Du hast geglaubt, mir ginge es prima?« Jace stieß eine Art unterdrücktes Lachen aus. »Dann muss ich ein besserer Schauspieler sein, als ich dachte.« Ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen. Ein Lächeln, das Clarys Wut schlagartig wieder entfachte: Wie konnte er es wagen, sie auszulachen? Sie griff nach der Obstschale, doch plötzlich schien ihr das nicht mehr zu reichen. Wutentbrannt stieß sie den Stuhl beiseite und stürzte sich auf Jace, wohl wissend, dass er das niemals von ihr erwarten würde. 
    Die Wucht ihres plötzlichen

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