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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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erwiderte Simon. »Sein Blut hat mich in einen Vampir verwandelt. Er ist mein … mein … wie auch immer das genannt wird.«
    »Ahnherr, Schöpfer, Erzeuger — es gibt eine Million Namen für das, was er getan hat«, erläuterte Isabelle einen Moment abgelenkt. »Und vielleicht hat ja sein Blut dich in einen Vampir verwandelt. Aber er hat dich nicht zu einem Tageslichtler gemacht.« Ihre Blicke trafen sich quer über den Tisch hinweg. Jace hat dich zu einem Tageslichtler gemacht. Doch das würde Isabelle niemals laut aussprechen; nur wenige kannten die ganze Wahrheit und wussten, wer Jace wirklich war und wieso dies Simon zu dem machte, der er war. »Du brauchst Raphael nicht zu gehorchen«, fügte Isabelle hinzu.
    »Natürlich brauche ich das nicht«, erwiderte Simon mit gesenkter Stimme. »Aber was passiert, wenn ich mich jetzt weigere, ihn aufzusuchen? Glaubst du ernsthaft, Raphael wäre jemand, der das Ganze dann einfach auf sich beruhen lässt? Ganz bestimmt nicht — er wird mir weiterhin seine Leute auf den Hals hetzen.« Rasch warf er einen Blick auf die beiden Domestiken, die aussahen, als würden sie ihm beipflichten. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein. »Die Clanmitglieder werden mir ständig und überall auflauern. Wenn ich abends ausgehe, in der Schule, bei Clary …«
    »Na und? Denkst du, Clary könnte damit nicht umgehen?« Genervt riss Isabelle die Arme hoch. »Okay. Dann lass mich wenigstens mitkommen.«
    »Vollkommen ausgeschlossen«, warf Mr Archer ein. »Das hier geht die Nephilim nichts an. Dies ist eine Angelegenheit der Nachtkinder.«
    »Ich lasse nicht zu …«
    »Das Gesetz gibt uns das Recht, unsere Angelegenheiten privat zu regeln«, entgegnete Mr Walker förmlich. »Unter unseresgleichen.«
    Simon musterte die beiden. »Lasst uns einen Augenblick allein«, sagte er. »Ich möchte mit Isabelle unter vier Augen reden.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. Um sie herum brummte das Restaurant: Zahlreiche Besucher der Spätvorstellungen im Kinocenter am Ende der Straße waren ins Lokal geströmt und Kellnerinnen eilten hin und her und jonglierten dampfende Teller, während die Gäste an den umliegenden Tischen lachten und redeten und die Köche hinter der Theke sich gegenseitig die Bestellungen zuriefen. Niemand schaute zu ihnen herüber oder schien irgendetwas Ungewöhnliches zu bemerken. Inzwischen war Simon zwar an die Verwendung von Zauberglanz gewöhnt, aber manchmal — insbesondere wenn er mit Isabelle zusammen war — überkam ihn das Gefühl, hinter einer unsichtbaren Glaswand gefangen zu sitzen, abgeschottet vom Rest der Menschheit und von ihrem Alltagsleben.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Mr Walker schließlich und trat einen Schritt zurück. »Aber unser Oberhaupt schätzt es nicht, wenn man es warten lässt.« Damit zogen sich die beiden Domestiken zur Eingangstür zurück und blieben dort wie Statuen wartend stehen — scheinbar unberührt von der kalten Luft, die jedes Mal hereinwehte, sobald ein Gast das Lokal betrat oder verließ.
    Simon wandte sich wieder Isabelle zu. »Keine Sorge, das geht schon in Ordnung. Sie werden mir nichts tun. Sie können mir nichts tun. Raphael weiß alles über …« Verlegen deutete er auf seine Stirn. »Über das hier.«
    Isabelle beugte sich über den Tisch und strich seine Haare beiseite, wobei ihre Berührung eher kühl analysierend als sanft wirkte. Skeptisch runzelte sie die Stirn.
    Simon hatte das Runenmal oft genug im Spiegel betrachtet, um genau zu wissen, wie es aussah: als hätte jemand einen feinen Pinsel genommen und ihm ein schlichtes Zeichen auf die Stirn aufgetragen, knapp oberhalb der Augenbrauen. Die Konturen des Mals schienen sich manchmal zu verändern, so wie die Umrisse von Wolkenformationen, aber es war immer klar und deutlich zu erkennen: schwarz und irgendwie gefährlich, wie ein Warnschild in einer fremden Sprache.
    »Und das funktioniert … wirklich?«, wisperte Isabelle.
    »Raphael ist von seiner Wirkung überzeugt«, erklärte Simon. »Und ich habe keinen Grund, das Gegenteil anzunehmen.« Er umfasste ihr Handgelenk und zog es von seinem Gesicht fort. »Mir passiert schon nichts, Isabelle.«
    Die junge Schattenjägerin seufzte. »Jede Phase meines langjährigen Trainings sagt mir, dass das keine gute Idee ist.«
    Simon drückte sanft ihre Finger. »Komm schon. Du willst doch auch wissen, was Raphael plant, oder?«
    Isabelle tätschelte seine Hand und lehnte sich zurück. »Sobald du wieder zurück

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