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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Jace beobachtete jede ihrer Bewegungen und sah dabei aus, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen — was Clary noch wütender machte. Welches Recht hatte er schon, gekränkt zu reagieren?
    »Ich glaube …«, setzte er langsam an, »Ich hab gedacht, wenn ich schon nicht in deiner Nähe sein kann, dann wäre es das Nächstbeste, in Simons Nähe zu sein. Und auf ihn aufzupassen. Ich hatte die dämliche Hoffnung, du würdest erkennen, dass ich das alles nur für dich tue, und würdest mir dann verzeihen …«
    Bei diesen Worten brachen sich die seit Tagen angestaute Frustration und Enttäuschung schlagartig Bahn und Clary wurde von einer heißen, unbezähmbaren Woge des Zorns erfasst. »Ich weiß ja noch nicht mal, was ich dir verzeihen soll!«, brüllte sie. »Soll ich dir verzeihen, dass du mich nicht mehr liebst? Wenn es das ist, was du willst, Jace Lightwood, kannst du dir deine Entschuldigung sonst wohin …« Sie verstummte abrupt, da sie blindlings einen Schritt zurückgewichen war und dabei fast über einen ausrangierten Lautsprecher gestolpert wäre. Ihre Tasche rutschte zu Boden, als sie eine Hand ausstreckte, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, doch Jace war bereits zur Stelle. Blitzschnell schoss er auf sie zu, fing sie auf und schob sie vor sich her, bis sie mit dem Rücken gegen die Ziegelmauer stieß. Dann schlang er beide Arme um sie und küsste sie stürmisch.
    Clary wusste, dass sie ihn eigentlich von sich stoßen sollte — ihr Verstand sagte ihr, das sei das einzig Vernünftige, aber kein anderer Teil ihres Körpers interessierte sich für diese Ansicht. Nicht solange Jace sie auf eine Weise küsste, als glaubte er, dafür in die Hölle zu kommen, was er aber mit Freuden in Kauf nahm.
    Sie grub ihm die Finger in die Schultern, in das feuchte Gewebe seines T-Shirts, spürte die feste Struktur der darunter-liegenden Muskeln und erwiderte seinen Kuss mit der geballten Verzweiflung der vergangenen Tage — all den hilflosen Fragen, wo er war und was er dachte, und dem hoffnungslosen Gefühl, man hätte ihr einen Teil des Herzens aus der Brust gerissen und sie würde nie wieder frei atmen können. »Sag mir …«, keuchte sie zwischen zwei Küssen, während ihre regenfeuchten Wangen aneinander vorbeiglitten. »Sag mir endlich, was los ist … Oh«, stieß sie überrascht hervor, als Jace sich kurz von ihr löste, um seine Hände ein wenig nach unten zu schieben und ihre Taille zu umfassen. Dann hob er sie auf den umgestürzten Lautsprecher, wodurch sie beinahe auf seiner Höhe stand, nahm ihren Kopf in beide Hände und lehnte sich vor, sodass ihre Körper einander fast, aber eben nur fast berührten. Die Spannung war nervenaufreibend: Clary konnte die fiebrige Hitze spüren, die von seiner Haut ausging. Ihre Hände lagen noch immer auf seinen Schultern, aber das reichte ihr nicht länger. Sie wollte mehr … wollte, dass er sie eng an sich drückte, sie festhielt. »W-warum …«, setzte sie atemlos an, »kannst du nicht mit mir reden? Warum kannst du mich nicht ansehen?«
    Jace senkte den Kopf ein wenig, damit er ihr ins Gesicht schauen konnte. Seine von dunklen, regennassen Wimpern gesäumten Augen schimmerten in einem unfassbaren Goldton. »Weil ich dich liebe.«
    Clary hielt es nicht länger aus. Sie löste ihre Hände von seinen Schultern, schob ihre Finger durch seine Gürtelschlaufen und zog ihn mit einem Ruck an sich.
    Und Jace ließ sie widerstandslos gewähren, drückte seine Hände flach gegen die Mauer und presste seinen Körper an ihren, bis sie einander überall berührten — Brust, Hüften, Beine, wie Puzzleteile. Dann glitten seine Hände zu ihrer Taille und er küsste sie, lange und innig. Heiße Küsse, die Schauer durch ihren Körper jagten.
    Schließlich löste Clary sich einen Moment aus der Umarmung. »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!«
    »Das hier auch nicht«, erwiderte Jace, »aber es ist mir egal. Ich habe es satt, so zu tun, als könnte ich ohne dich leben. Verstehst du das denn nicht? Siehst du denn nicht, dass mich das noch umbringt?«
    Ratlos starrte Clary ihn an. Sie konnte erkennen, dass er es ernst meinte, konnte es an seinen Augen ablesen, die sie so gut kannte wie ihre eigenen, an den tiefen Schatten unter seinen Augen, am Puls, der in seiner Kehle pochte. Ihr Bedürfnis nach Antworten kämpfte gegen einen elementareren Teil ihres Gehirns an — und verlor. »Dann küss mich«, wisperte sie und Jace presste seinen Mund auf ihren und ihre Herzen schlugen

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