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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Gefrierschranks und besaß drei Köpfe auf langen, schwankenden Hälsen, keine Augen, dafür aber riesige, weit aufgesperrte Mäuler, aus denen grünlicher Geifer triefte. Offenbar hatte er sich den linken seiner Köpfe am Altar gestoßen, als er nach Clary geschnappt hatte, denn er schüttelte ihn hin und her, als wollte er den Kopf wieder klarkriegen.
    Clary schaute hastig nach oben, doch die Gestalten in ihrer Joggingkleidung standen noch immer auf der Galerie. Keiner hatte sich von der Stelle gerührt. Sie schienen das Schauspiel unter ihnen mit einer Art distanziertem Interesse zu verfolgen. Clary sah sich hektisch um, doch sie konnte keine weiteren Ausgänge entdecken, außer der Tür, durch die sie das Gebäude betreten hatte — und den Weg zu diesem Portal blockierte der Dämon. Um nicht noch weitere kostbare Sekunden zu vergeuden, wirbelte sie wieder zum Altar herum, ergriff den Athame und duckte sich gerade noch rechtzeitig, bevor der Dämon sie erneut attackierte. Blitzschnell rollte sie zur Seite, als einer der drei langhalsigen Köpfe über den Altar schoss und mit schwarzer, züngelnder Zunge nach ihr tastete. Mit einem Schrei rammte Clary der Kreatur den Athame in den Hals, riss die Klinge wieder heraus und taumelte hastig rückwärts.
    Das Wesen kreischte und zog peitschend den Kopf zurück, aus seiner Halswunde spritzte schwarzes Blut. Doch der Hieb hatte keine tödliche Verletzung verursacht. Noch während Clary entsetzt zusah, begann die Wunde bereits zu verheilen und das grün-schwarze Gewebe des Dämons schloss sich wie ein Stück Stoff, das zusammengenäht wird. Clary sank der Mut. Natürlich: Die Schattenjäger versahen ihre Klingen mit Runen, weil diese die Dämonen daran hinderten, schnell zu heilen.
    Fieberhaft griff sie mit der linken Hand nach der Stele in ihrem Gürtel und zerrte sie genau in dem Moment hervor, in dem der Dämon sie ein weiteres Mal anfiel. Clary warf sich zur Seite, die Altarstufen hinunter, und rollte über den harten Boden, bis sie schmerzhaft gegen die erste Kirchenbank stieß. Der Dämon drehte sich schwerfällig um und startete eine neue Attacke. Als Clary klar wurde, dass sie noch immer die Stele und den Dolch umklammerte — der sie während des Abrollens geschnitten hatte, sodass das Blut nun die Vorderseite ihrer Jacke mit dunklen Flecken tränkte —, wechselte sie den Dolch in die linke Hand und die Stele in die rechte und ritzte mit verzweifelter Schnelligkeit eine Enkeli -Rune in das Heft des Athame.
    Noch in derselben Sekunde, als die Engelskraft-Rune ihre Wirkung entfaltete, begannen die anderen Symbole auf dem Griff zu verschmelzen und zu zerfließen. Rasch schaute Clary hoch: Der Dämon war fast über ihr, seine drei Köpfe mit den aufgerissenen Mäulern kamen näher. Sofort sprang Clary auf, holte aus und schleuderte den Dolch mit aller Kraft. Zu ihrer großen Überraschung traf die Klinge den mittleren Schädel in der Stirnmitte und bohrte sich bis zum Heft hinein. Der Kopf zuckte wie wild hin und her, während der Dämon kreischte, und dann sackte sein mittleres Haupt kraftlos herab und schlug mit einem dumpfen Dröhnen auf dem Steinboden auf. Clary schöpfte Hoffnung, doch der Dämon schob sich weiterhin unaufhaltsam auf sie zu und schleifte den toten Kopf auf dem erschlafften Hals einfach hinter sich her.
    Über ihr ertönte das Geräusch unzähliger Schritte. Gehetzt schaute Clary hoch. Die Gestalten im Jogginganzug waren verschwunden, die Galerie gähnend leer. Der Anblick wirkte alles andere als beruhigend. Clarys Herz schlug wie wild. Sie wirbelte herum und versuchte, zur Eingangstür zu rennen, doch der Dämon war schneller. Vor Anstrengung grunzend, hievte er sich über sie hinweg, landete direkt vor der Tür und versperrte ihr damit den Weg. Dann stieß er ein bösartiges Zischen aus, hob die beiden verbliebenen, schwankenden Köpfe und richtete sich zu voller Größe auf, um sich vernichtend auf Clary zu stürzen …
    Plötzlich zischte ein silbergoldener Blitz durch die Luft. Die Dämonenköpfe peitschten herum und ihr Zischen steigerte sich zu einem Kreischen, doch es war bereits zu spät — das silberne Etwas, das sich um die Hälse gewickelt hatte, zog sich ruckartig zusammen und trennte die beiden Köpfe sauber von den Hälsen, wobei schwarzes Blut in alle Richtungen spritzte. Hastig rollte Clary sich zur Seite, da das hervorschießende Dämonenblut ihre Haut verätzte, und duckte sich im nächsten Moment tief auf den Boden, als der

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