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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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kopflose Rumpf schwankte und schließlich in ihre Richtung fiel … Doch im nächsten Moment löste sich sein Körper auf und der Dämon verschwand spurlos — zurück in seine eigene Dimension. Vorsichtig hob Clary den Kopf.
    Das Portal der Kirche war weit geöffnet und in der Türöffnung stand Isabelle, in Stiefeln und einem schwarzen Kleid, die Elektrumpeitsche in der Hand. Langsam wickelte sie die Peitschenschnur auf und schaute sich in der dämmrigen Kirche um, die dunklen Augenbrauen skeptisch gerunzelt. Als ihr Blick auf Clary fiel, hellte sich ihre Miene auf. »Kind, Kind, Kind«, grinste sie, »wo hast du dich da nur wieder hineingeritten?«
    Die Berührung der Vampirdomestiken fühlte sich kalt und leicht an, wie ein eisiger Flügelschlag. Simon schauderte ein wenig, als sie ihm die Augenbinde abnahmen und ihre welke Haut rau über seine streifte, bevor sie sich verneigten und einen Schritt zurücktraten.
    Blinzelnd schaute er sich um. Noch vor wenigen Augenblicken hatte er im hellen Sonnenschein an der Kreuzung von Seventy-Eighth Street und Second Avenue gestanden — weit genug vom Institut entfernt, um keinen Verdacht zu erregen — und die Phiole mit Graberde zerbrochen, uni Camille zu kontaktieren. Und jetzt befand er sich in einem spärlich beleuchteten, ziemlich großen Saal mit glattem Marmorboden und eleganten, hoch aufragenden Säulen. Entlang der linken Wand erstreckte sich eine ganze Reihe schmaler Kabinen mit Glastüren, die jeweils mit einer Messingtafel beschriftet waren, auf der »Kasse« stand. Eine weitere Messingtafel an der Wand verkündete, dass dies die DOUGLAS NATIONAL BANK war. Dicke Staubschichten bedeckten den Boden und die Schalter, wo einst Kunden Schecks ausgestellt oder Auszahlungsscheine ausgefüllt hatten, und die messingbeschlagenen Lampen an der hohen Decke besaßen eine grüne Patina.
    In der Mitte der Schalterhalle stand ein Sessel mit hoher Lehne und auf dem Sessel thronte Camille. Sie trug ihre silberblonden Haare offen, die ihre Schultern wie Lametta umspielten. Ihr schönes Gesicht zeigte nicht eine Spur von Make-up, lediglich ihre Lippen schimmerten leuchtend rot. Im dämmrigen Licht bildeten sie fast die einzige Farbe, die Simon in der Bank erkennen konnte.
    »Normalerweise hätte ich einem Treffen am helllichten Tag nicht zugestimmt«, sagte sie, »aber bei dir will ich mal eine Ausnahme machen, Tageslichtler.«
    »Danke.« Simon registrierte, dass man keinen Stuhl für ihn bereitgestellt hatte, und blieb unbehaglich stehen. Wenn er noch einen Puls besessen hätte, überlegte er, dann hätte der jetzt gerast. Als er eingewilligt hatte, der Division zu helfen, hatte er ganz vergessen, wie sehr Camille ihn einschüchterte. Auch wenn es unlogisch erschien — was konnte sie ihm schließlich anhaben? —, seine Furcht ließ sich nicht leugnen.
    »Ich nehme an, dein Erscheinen bedeutet, dass du mein Angebot in Erwägung gezogen hast«, fuhr Camille fort. »Und dass du es akzeptierst.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich es akzeptiere?«, konterte Simon, in der Hoffnung, dass sie die Torheit seiner Frage nicht darauf zurückführte, dass er Zeit zu schinden versuchte.
    Camille schaute leicht ungeduldig. »Du würdest mir die Nachricht, dass du mein Angebot ablehnst, wohl kaum persönlich überbringen. Schließlich würdest du dich viel zu sehr vor meinem Zorn fürchten.«
    »Sollte ich mich denn vor Ihrem Zorn fürchten?«
    Lächelnd lehnte Camille sich zurück. Ihr Sessel wirkte modern und luxuriös, ganz im Gegensatz zum Rest des leer stehenden Bankgebäudes. Dieses Sitzmöbel musste von irgendwo anders hierhergeschleppt worden sein — vermutlich hatten das Camilles Domestiken übernommen, die sie wie zwei stumme Statuen flankierten. »In der Tat, viele zittern vor mir«, erklärte sie, »aber du hast nichts zu befürchten. Ich bin sehr zufrieden mit dir. Obwohl du bis zum letzten Moment gewartet hast, um mich zu kontaktieren, so spüre ich doch, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.«
    Simons Handy suchte sich genau diesen Moment aus, um eindringlich zu klingeln. Erschrocken zuckte er zusammen und spürte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach und über den Rücken lief; dann fischte er das Gerät hastig aus der Jackentasche. »‘tschuldigung«, murmelte er und klappte es auf. »Telefon.«
    Camille warf ihm einen empörten Blick zu. »Wage es nicht, das Gespräch anzunehmen!«
    Doch Simon hob das Gerät an sein Ohr. Dabei gelang es ihm, mit dem

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