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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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das Portal strömte mindestens ein Dutzend Schattenjäger.
    »Okay«, sagte Isabelle und legte den Verbandskasten mit einer forschen Bewegung beiseite. Sie befanden sich in einem der Gästezimmer des Instituts, die als Übernachtungsmöglichkeit für reisende Ratsmitglieder dienten. Jedes der schlicht ausgestatteten Zimmer verfügte über ein Bett, eine Kommode, einen Schrank und ein kleines Bad. Und natürlich war jedes Zimmer mit einem Verbandskasten versehen, der Binden, Pflaster, Wickel und sogar Ersatz-Stelen enthielt. »Ich hab dich jetzt ziemlich gut ver- iratzet, aber es wird eine Weile dauern, bis die Blutergüsse verschwinden. Und die hier …«, sie zeigte mit der Hand auf die Brandwunden auf Clarys Unterarmen, wo das Dämonenblut sie getroffen hatte, »werden wahrscheinlich erst morgen halbwegs verheilt sein. Es sei denn, du legst dich hin — dann geht es schneller.«
    »Ist schon okay. Danke, Isabelle.« Clary schaute auf ihre Hände: Die rechte war bandagiert und sie trug noch immer das zerrissene und blutverschmierte T-Shirt, obwohl Izzys Runen dafür gesorgt hatten, dass die darunterliegenden Schnittwunden bereits verheilt waren. Vermutlich hätte Clary die Iratzen auch selbst auftragen können, aber es war viel angenehmer, von jemand anderem verarztet zu werden — und obwohl Isabelle nicht zu den warmherzigsten Menschen in Clarys Bekanntenkreis zählte, konnte sie doch effizient und freundlich sein, wenn sie es wollte. »Und nochmals vielen Dank dafür, dass du gekommen bist und mich vor diesem Ding gerettet hast — was auch immer das gewesen sein mag«, sagte Clary.
    »Ein Hydra-Dämon. Hab ich doch schon erklärt. Die besitzen zwar mehrere Köpfe, sind aber ziemlich dämlich. Und du hast dich gar nicht mal so übel geschlagen, bis ich aufgetaucht bin. Vor allem das, was du mit dem Athame angestellt hast, hat mir gefallen. Das war eine schnelle Reaktion unter Druck — ein mindestens so wichtiger Aspekt des Schattenjägerdaseins wie die Fähigkeit, Löcher in fremde Wesen zu bohren.« Isabelle ließ sich neben Clary auf die Bettkante fallen und seufzte. »Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn ich in die Bibliothek gehe und versuche, möglichst viel über diese Church of Talto herauszufinden, bevor die Division zurückkehrt. Vielleicht kommen wir ja dann dahinter, was da eigentlich los ist … diese Geschichte mit dem Säugling in der Leichenhalle und diese Abbildungen …« Sie schauderte. »Das Ganze gefällt mir überhaupt nicht.«
    Clary hatte Isabelle erzählt, warum sie in dieser Kirche gewesen war, und ihr sogar von dem Dämonenkind im Krankenhaus berichtet. Allerdings hatte sie so getan, als hätte sie selbst Verdacht geschöpft, um ihre Mutter aus der Geschichte herauszuhalten. Als Clary Isabelle schilderte, dass der Säugling wie ein ganz normales Baby ausgesehen, jedoch vollkommen schwarze Augen und kleine Klauen statt Händen besessen hatte, war Isabelle blass geworden.
    »Ich denke, die haben versucht, ein weiteres Kind wie … wie meinen Bruder zu erschaffen. Und an einer armen Irdischen irgendwelche Experimente durchgeführt«, überlegte Clary. »Doch als das Baby auf der Welt war, konnte die Mutter die Vorstellung nicht ertragen und hat den Verstand verloren. Aber ich frage mich: Wer würde so was tun? Einer von Valentins Gefolgsleuten? Könnten diejenigen, die nie geschnappt wurden, vielleicht versuchen, sein Werk fortzusetzen?«
    »Möglicherweise. Oder es handelt sich einfach um irgendeine Dämonenanbeter-Sekte. Davon gibt es mehr als genug. Obwohl ich mir allerdings nicht vorstellen kann, warum jemand weitere Kreaturen wie Sebastian erschaffen möchte.« ln Isabelles Stimme schwang unverhohlener Hass mit, als sie seinen Namen aussprach.
    »Sein richtiger Name lautet eigentlich Jonathan …«
    »Jonathan ist Jace’ Name«, erwiderte Isabelle angespannt. »Ich werde dieses Monster nicht mit demselben Namen bezeichnen wie meinen Bruder. Für mich wird er immer Sebastian bleiben.«
    Clary musste zugeben, dass Isabelle damit nicht ganz unrecht hatte. Auch ihr fiel es schwer, ihren Bruder mit dem Namen Jonathan in Verbindung zu bringen. Vermutlich war das nicht sehr fair gegenüber dem wahren Sebastian, aber keiner von ihnen hatte ihn wirklich gekannt. Es war deutlich einfacher, Valentins brutalen Sohn mit dem Namen eines Fremden zu versehen, als ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen — einem Namen, der bei Clary den Eindruck erweckte, er würde irgendwie zur Familie, zu

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