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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gut, aber ich glaub nicht, dass sie dich in ihrer Nähe sehen will. Egal in welcher Funktion.«
    Jordans Kiefermuskeln zuckten. »Ich würde mich natürlich unsichtbar machen, damit sie mich nicht sieht.«
    »Wow. Du stehst immer noch total auf sie, stimmt’s?«
    »Ich trage eine persönliche Verantwortung.« Jordan klang förmlich. »Was auch immer ich sonst noch empfinden mag, spielt keine Rolle.«
    »Mach von mir aus, was du willst«, sagte Simon. »Aber wenn du mich fragst …«
    In dem Moment klingelte es erneut. Jordan und Simon tauschten einen einzigen Blick, bevor sie durch den schmalen Flur zur Wohnungstür stürmten. Jordan schnappte sich den eisernen Garderobenständer, warf die Jacken auf den Boden und riss die Tür weit auf, wobei er das Möbelstück wie einen Speer hielt.
    Auf der anderen Seite der Tür stand Jace. Er blinzelte verwundert und fragte dann: »Ist das ein Kleiderständer?«
    Seufzend stellte Jordan den Ständer wieder ab. »Wenn du ein Vampir wärst, wäre das Ding sehr viel nützlicher gewesen.«
    »Stimmt«, bestätigte Jace. »Wenn ich ein Vampir wäre … oder jemand mit ganz vielen Mänteln.«
    Simon steckte den Kopf hinter Jordan hervor und meinte: »‘tschuldigung. Aber wir hatten einen stressigen Vormittag.«
    »Ja und er wird noch viel stressiger werden«, verkündete Jace. »Ich bin hier, um dich zum Institut zu bringen, Simon. Die Division will mit dir reden — und sie schätzt es nicht, wenn man sie warten lässt.«
    In dem Moment, in dem sich die Kirchentür hinter Clary schloss, hatte sie das Gefühl, eine andere Welt zu betreten: sämtlicher Verkehrslärm und sonstige Geräusche der Großstadt erstarben schlagartig. Das Kirchenschiff wirkte groß und geräumig, mit hohen Decken, die in der Dunkelheit zu verschwinden schienen. Zwischen den Holzbänken führte ein Mittelgang durch das gesamte Kirchenschiff und entlang der Mauern brannten dicke braune Kerzen in Metallhalterungen. Das Innere der Kirche erschien Clary ziemlich spärlich beleuchtet, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass sie an den hellen Schein des Elbenlichts gewöhnt war.
    Vorsichtig bewegte sie sich durch den Mittelgang, wobei ihre Sneakers leise Geräusche auf dem staubigen Steinboden verursachten. Wie merkwürdig, dachte sie — eine Kirche ganz ohne Fenster. Am Ende des Ganges erreichte sie die Apsis, wo mehrere Steinstufen zu einem Altar führten. Als sie hinaufschaute, fiel ihr plötzlich noch etwas anderes Merkwürdiges auf: In dieser Kirche gab es kein einziges Kreuz. Stattdessen stand eine senkrechte Steintafel auf dem Altar, gekrönt von einer gemeißelten Eulenskulptur. Darunter waren die folgenden Worte zu lesen:
Denn zum Tode sinkt ihr Haus hinab,
und ihre Bahnen zu den Schatten;
alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder
und erreichen nicht die Pfade des Lebens.
    Clary blinzelte verwundert. Sie war zwar nicht allzu vertraut mit der Bibel und konnte schon gar nicht wie Jace längere Passagen daraus zitieren, aber obwohl diese Zeilen irgendwie religiös klangen, erschienen sie ihr als Sinnspruch in einer Kirche doch etwas merkwürdig. Sie erschauderte und trat dann näher an den Altar heran, auf dem ein schweres, geschlossenes Buch lag, das an einer bestimmten Stelle markiert zu sein schien. Als Clary die Hand ausstreckte, um den Wälzer aufzuschlagen, erkannte sie, dass es sich bei dem Objekt, das sie für ein Lesezeichen gehalten hatte, tatsächlich um einen Dolch mit schwarzem Heft und okkulten Symbolen handelte. Da sie bereits mehrere Abbildungen von derartigen Ritualgegenständen in ihren Lehrbüchern gesehen hatte, konnte sie den Dolch sofort zuordnen — ein Athame, der häufig bei der Beschwörung von Dämonen Verwendung fand.
    Der Anblick jagte ihr einen eisigen Schauer durch den Körper. Trotzdem beugte sie sich vor, um die markierte Stelle zu lesen — fest entschlossen, weitere Informationen zu sammeln. Allerdings musste sie erkennen, dass die Seite in einer gedrängten, stilisierten Handschrift bekritzelt war, die schon schwer zu entziffern gewesen wäre, wenn es sich um eine ihr vertraute Sprache gehandelt hätte. Doch das hier war kein Englisch — dieses eckige, spitz wirkende Alphabet hatte sie noch nie zuvor gesehen. Die Worte standen unter einer Blustration, die Clary als einen Beschwörungszirkel erkannte — die Art von Symbolkreis, die Hexenwesen auf dem Boden aufzeichneten, bevor sie eine Zauberformel sprachen. Diese Kreise dienten dazu, magische Kräfte

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