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Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Titel: Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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hörte Stimmen und das Klirren von Waffen. Die ersten Wachen tauchten hinter dem Tempel auf. Langsam und gemessenen Schrittes kamen sie näher. Einige von ihnen waren Oskar bekannt. Mit einer Mischung aus Argwohn und Entschlossenheit kamen sie näher. Jetzt traf auch König Bhamban bei ihnen ein. An seiner Seite befanden sich der Hofmarschall sowie einige seiner Leibdiener. Eine schmale Gestalt lief dicht hinter ihnen. Es war Dimal.
    Oskar hob die Hand und winkte, doch der Prinz grüßte nicht zurück. Sein Gesicht war ernst.
    »Bleibt alle hinter mir«, zischte Humboldt. »Niemand rührt sich.«
    »Aber warum …?«
    »Keine Zeit für Erklärungen. Tut einfach, was ich euch sage.«
    Die Wachen wichen respektvoll auseinander und bildeten eine Schneise, durch die der König nach vorne kommen konnte. Seine Haut wirkte bleich und unter den Augen waren dunkle Ringe. In seinem Blick lag etwas Unstetes, Flackerndes. So, als würde er sich fürchten.
    Humboldt deutete eine Verbeugung an. Ein spöttischer Zug zuckte um seine Mundwinkel. »Ich freue mich, dass Sie unserer kleinen Veranstaltung beiwohnen wollen, Euer Majestät. Bitte treten Sie doch näher. Ich verspreche Ihnen, Sie werden die Vorstellung genießen.«
    Der Monarch erzitterte. Ob vor Furcht oder vor Wut war schwer zu sagen. Es war eine Unverschämtheit, was Humboldt da vom Stapel ließ. Er tat so, als wäre er hier der Herr.
    Bhamban benötigte einige Wimpernschläge, bis er sich so weit unter Kontrolle hatte, dass er wieder sprechen konnte.
    »Was tun Sie in meinem Palast?«, keifte er mit fisteliger Stimme. »Wie sind Sie hier hereingekommen? Reden Sie oder ich werde Sie an Ort und Stelle hinrichten lassen.«
    »Aber, aber, verehrter König. Geht man so mit Gästen um?«
    Noch immer lächelte Humboldt. Oskar verstand nicht, warum.
    »Man hat uns gerufen, um Ihnen bei Ihrem Problem zu helfen, und genau das haben wir getan. Ich verspreche Ihnen, unsere Lösung wird Sie begeistern.«
    Oskar schluckte. Wenn sein Vater nicht ein paar verdammt gute Karten auf der Hand hielt, dann würden sie bald alle einen Kopf kürzer sein.
    Aber der Trick funktionierte. Bhamban war so verblüfft, dass er vergaß, ihnen die Wachen auf den Hals zu hetzen.
    »Wovon sprechen Sie da? Was für ein Problem? Was für eine Lösung?«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind«, fuhr Humboldt ihn an. »Wie konnten Sie nur annehmen, eine Macht wie die Steinernen für Ihre Zwecke benutzen zu können? Ich will nicht mit Ihnen darüber debattieren, ob es gerechtfertigt ist, dass die imperialistischen Niederlande Ihr Land übernommen haben, aber was Sie vorhaben, grenzt an Hochverrat. Sie haben sich an Ihrem eigenen Volk versündigt und das ist etwas, womit Sie sich nicht so leicht davonstehlen können.«
    »Wovon reden Sie, Sie Irrer?«, zischte Bhamban.
    »Ich spreche von der Tatsache, dass Sie ein Tunggal sind und dass Ihr Vorfahre König Sukarno war.«
    Bhamban riss die Augen auf. Oskar spürte sofort, dass Humboldt ins Schwarze getroffen hatte.
    »Was …?«
    »Wollen Sie das etwa leugnen?« Der Forscher lächelte überlegen. »Ich bin sicher, dass niemand von Ihren Untergebenen das weiß, habe ich recht? In all den Jahren haben Sie dieses Geheimnis geschickt vor den anderen verborgen, selbst vor Ihrem Sohn.« Er deutete auf Dimal. »Aber heute kommen alle Fakten auf den Tisch. Begleichen Sie endlich diese alte Schuld, damit dieses Land wieder Ruhe findet.«
    Ein angespanntes Schweigen legte sich über die Gemeinschaft. Unheilvoll grollte der Himmel über ihren Köpfen. Die ersten Tropfen fielen. Alle schauten den König an. Bhamban sagte kein Wort. Er sah aus, als könne er jeden Moment explodieren. Als er anfing zu sprechen, hatte seine Stimme den Klang einer Schlange.
    »Tötet sie«, zischte er. »Tötet diese Hundesöhne und dann verfüttert ihre Überreste an die Hunde.«
    »Vater …« Dimal war vorgetreten und sah seinen Vater entsetzt an.
    »Tut, was ich sage«, keuchte der Herrscher. »Ich bin euer König und ich befehle euch, diese Eindringlinge zu töten. Sie sind eine Gefahr für das Reich. Sie haben sich mit unseren Feinden verbündet mit dem Ziel, uns zu vernichten. Los, worauf wartet ihr noch? Tötet sie, schlagt ihnen die Köpfe ab, vierteilt sie!« Die Stimme wurde immer höher und überschlug sich am Ende fast gar. Die Wachen schienen unsicher, ob ihr Herrscher den Verstand verloren hatte.
    In diesem Moment fuhr ein Stoß durch die Erde. Ein Beben, wie sie es noch

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