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Chronos

Titel: Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charles Wilson
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Kaffeetasse beiseite und überlegte einen Moment lang.
    »Was wollt ihr von mir?«
    Eine kurze Pause.
    PROTEINE
KOMPLEXE KOHLEHYDRATE
    Etwas zu essen, dachte er.
    »Wofür?«
    UM UNSEREN AUFBAU ZU VOLLENDEN
    »Was meint ihr mit ›um euren Aufbau zu vollenden‹?«
    UM UNS ZU VOLLENDEN
    Offenbar war es die einzige Antwort, die sie geben konnten. Er dachte über seine nächste Frage nach.
    »Sagt mir, woher ihr kommt.«
    Diesmal dauerte die Pause etwas länger.
    DAS BRAUCHST DU NICHT ZU WISSEN TOM WINTER
    » Ich bin neugierig. Ich möchte es wissen.«
    DU WILLST ES NICHT WISSEN TOM WINTER
    Na ja, vielleicht doch nicht.
    Er lehnte sich zurück, trank einen Schluck Kaffee und versuchte in seinem Kopf all die Fragen zu ordnen, die ihn beschäftigten, seit er das Haus bezogen hatte.
    »Was ist mit dem Mann passiert, der früher hier gewohnt hat?«
    DEFEKT
    Ein seltsames Wort, dachte Tom. »Was meint ihr mit ›defekt‹?«
    ER MUSS REPARIERT WERDEN
     »Ist er noch da? Wo finde ich ihn?«
    FOLGE UNS
    In den Wald, meinten sie. »Nein. Das will ich noch nicht. Stimmt es, dass ihr ihn – repariert? «
    NOCH NICHT VOLLENDET
    »Ich habe den Tunnel hinter der Wand gefunden«, sagte Tom. »Was hat es damit auf sich? Sagt mir, wohin er führt.«
    Nun musste er länger als bisher warten – er vermutete bereits, sie hätten den Kontakt abgebrochen. Dann erschienen weitere Buchstaben.
    EINE MASCHINE
    »Der Tunnel ist eine Maschine? Das verstehe ich nicht.«
    DER TUNNEL IST EINE MASCHINE
    »Wo endet er? Führt er überhaupt irgendwohin?«
    ER IST WO ER IST
    »Nein, ich meine, wohin er führt? «
    WOHIN ER FÜHREN SOLLTE
    Das war herrlich uninformativ. Sie konnten sich nicht vor ihm verstecken; sie wollten, dass er ihnen half; aber sie waren nicht bereit – oder fähig – seine grundlegendsten Fragen zu beantworten.
    Kein gutes Geschäft, dachte er. Kein Vorteil.
    »Ich überlege es mir«, entschied er.
    HILF UNS TOM WINTER
    Dabei fiel ihm etwas ein. Eine weitere Frage. »Als ihr vorher mit mir geredet habt – als wir kommunizierten –, wie habt ihr das bewerkstelligt? Ich meine vor diesem Kontakt jetzt?«
    WIR WAREN IN DIR
    Er richtete sich ruckartig auf. Er war entsetzt.
    »Was meint ihr damit? Diese kleinen käferartigen Maschinen, wie die im Fernseher? Die waren in mir drin?«
    Er stellte sich vor, wie sie bei Nacht heimlich chirurgische Eingriffe vornahmen. Wie sie ihn aufschnitten, in ihm herumkrabbelten. Ihn veränderten.
    KLEINER
    »Es gibt noch kleinere von euch?«
    SEHR KLEIN
DU KANNST SIE NICHT WAHRNEHMEN
    Mikroskopisch klein, schlussfolgerte Tom. Dennoch! »Sie sind in mich eingedrungen? Um was zu tun?«
    UM ZU REDEN
    »In meinen Kopf?«
    UM UNSERE WÜNSCHE ZU ÄUSSERN
    Pause.
    NICHT SEHR ERFOLGREICH
    Ihm war kalt, und er schwitzte – er musste das erst mal verarbeiten. »Sind sie jetzt gerade in mir?«
    NEIN
    »Bin ich jetzt anders? Haben sie irgendetwas verändert?«
    NICHTS VERÄNDERT
NICHT SEHR ERFOLGREICH
    Pause.
    WIR KÖNNEN DICH VERÄNDERN WENN DU ES MÖCHTEST
DIREKTER MITEINANDER REDEN
    »Nein! Mein Gott, auf keinen Fall!«
    Die Schrift auf dem Schirm verschwand.
    Tom wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Er musste einfach zu viele Informationen verarbeiten. Er stellte sich Maschinenkäfer vor, die klein genug waren, um in seinen Blutkreislauf einzudringen. Maschinenviren. Es war eine entsetzliche Vorstellung.
    Er dachte an eine weitere Frage ... dann überlegte er, ob es wohl klug wäre, sie zu stellen.
    Er wagte es. »Wenn ihr mich hättet verändern können ... ich meine verändern, sodass wir miteinander reden können ... weshalb habt ihr es nicht getan?«
    Der Fernseher summte leise.
    ZU AUFDRINGLICH
    »Was meint ihr damit? Wäre das unmoralisch?«
    ERLAUBNIS NÖTIG
    »Erlaubnis nicht erteilt!«
    HILF UNS
    Tom erhob sich und näherte sich mit kleinen, vorsichtigen Schritten dem Fernseher. Als er auf den Einschaltknopf drückte kam er sich vor wie jemand, der versucht, eine gefährliche, fremdartige Bombe zu entschärfen. Seine Hände zitterten noch immer, als der Schirm flackerte und schwarz wurde.
    Er stand da und starrte das Gerät lange an. Dann – als sei es ihm erst nachträglich eingefallen – bückte er sich und zog den Stecker aus der Dose.
    Die Invasion seines Fernsehers erschreckte ihn und erzeugte bei ihm widerstreitende Empfindungen. Insgesamt dreimal nahm er den Telefonhörer von der Gabel und begann Doug Archers Nummer zu wählen. Er wollte mit irgendjemandem über diese Sache

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