CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
Vereinigten Staaten durch und landete schließlich beim OSS. 1944 war er in Algier stationiert und wurde von dort aus mit dem Fallschirm über dem besetzten Frankreich abgesetzt – wo er sich der Résistance anschloss. Nach der Befreiung des Landes schickte ihn das OSS in den Süden Chinas, wo er zusammen mit einem französisch-vietnamesischen Einsatzkommando einen japanischen Hafen in Nordvietnam angreifen sollte. Vietnam wurde seine große Liebe. Aber diese Liebschaft nahm für beide ein schlimmes Ende.
Conein hat seinen Biographen bis heute nicht gefunden. Stanley Karnow, der Historiker und Autor von Vietnam: A History (Viking, New York 1983), hat ihn zwar 70 Stunden lang interviewt, gab jedoch das Projekt einer Biographie auf, als er erkannte, dass sein Gegenüber sich immer mehr der Romanfigur von Somerset Maughams britischem Agenten Ashenden anähnelte, einem Mann, der so sehr in der Spionage aufgeht, dass er seine Undercover-Geschichten nicht mehr von der eigenen Lebensgeschichte unterscheiden kann. »Er passte nicht in seine Zeit«, so Karnow. »Er war der renommierfreudige Glücksritter – einer, der nur noch in der Fiktion existiert. Ein wunderbarer Erzähler. Ob die Geschichten stimmten oder nicht, war nebensächlich. Fast immer waren sie fast vollständig wahr.«
Vom Autor dieses Buches stammt ein Nachruf auf Conein: »Lucien Conein, 79, Legendary Cold War Spy«, in: The New York Times , 7.Juni 1998.
288 »›Ed, tu was du kannst, um Südvietnam zu retten‹« : Rufus Phillips, Zeitzeugenaussage, FAOH.
»ein Spannungsgebiet« : John Gunther Dean, Zeitzeugenaussage, FAOH.
289 eine neue laotische Regierung : Die Entscheidung für den Versuch, eine neue Regierung zu kaufen, fiel, nachdem Allen Dulles Präsident Eisenhower gewarnt hatte, dass »wir bei den Wahlen von 1959 [in Laos] allerhand zu befürchten haben«, worauf der Präsident antwortete: »Es wäre sehr gravierend, wenn ein Land, wie jetzt Laos, durch rechtsgültige Stimmabgabe seiner Bevölkerung kommunistisch würde.« Sitzungsprotokoll des Nationalen Sicherheitsrates vom 29.Mai 1958, DDEL. Die CIA-Analysten berichteten: »Die Wiederaufnahme des Guerillakrieges durch die Kommunisten in Laos war in erster Linie eine Reaktion auf den verschärften Antikommunismus der laotischen Regierung und auf die jüngsten US-Initiativen zur Unterstützung von Laos.« Special National Intelligence Estimate 68–2–59, »The Situation in Laos«, 18.September 1959, freigegeben im Mai 2001, CIA/CREST.
»Der Aktenkoffer enthielt Geld« : John Gunther Dean, Zeitzeugenaussage, FAOH.
ein Rouletterad : James im Gespräch mit dem Autor.
290 »Das war definitiv das grüne Licht« : William Lair, Zeitzeugenaussage, Vietnam Archive Oral History Project, Texas Tech University; das Interview führte Steve Maxner am 11.Dezember 2001. Zitiert mit freundlicher Genehmigung von Steve Maxner und des Archivs.
Zahl der Bewaffneten (…) verdoppeln und »alle Anstrengungen unternehmen« : Die letztere Weisung stammt aus den Pentagon Papers, United States – Vietnam Relations, 1945 – 1967 , Bd. 2, U.S. Government Printing Office, Washington 1972, S.18. Die erstere entstammt einer Stellungnahme der Sondergruppe, abgedruckt in FRUS, Bd. XXVIII: »Seinen Anfang nahm dieses Programm Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre nach Plazet von Seiten der Spitze der US-Regierung, wodurch die CIA auch Stammesangehörige für den Kampf gegen den Kommunismus anwerben konnte. Der Hauptteil dieses Programms bestand in Aufbauhilfen für die Meo, die größte nicht-laotische ethnische Gruppe im Lande. (…) Mit der Sanktionierung durch die Sondergruppe im Juni 1963 ist dieses Programm inzwischen auf eine kampffähige Streitmacht von annähernd 19 000 bewaffneten Meo-Kämpfern angewachsen (eine Zahl von 23 000 ist geplant und bewilligt), die zur Verteidigung der Dörfer und für Guerilla-Operationen gegen die Pathet Lao im Einsatz sind.«
291 »Ignoranz und Arroganz« : Richard L. Holm, »Recollections of a Case Officer in Laos, 1962 to 1964«, in: Studies in Intelligence , Bd. 47 (2003), Heft 1, CIA/CSI.
»die Übereifrigen waren allesamt für einen Krieg« : In der CIA-Zentrale wurde heftig über die Frage gestritten, ob ein Krieg in Laos wirklich klug sei. »Die Agency war tief gespalten«, so Robert Amory jr., zwischen 1953 und 1962 stellvertretender Direktor für Nachrichtenverarbeitung. »Die Übereifrigen waren allesamt für einen Krieg in Laos. Sie meinten, es sei
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