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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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sind, und mehr Verständnis für die Notwendigkeit zeigen, den Nährboden für Zwistigkeiten zu beseitigen (…) versuchen sicherzustellen, dass die Modernisierung der jeweiligen Gesellschaft in jene Richtungen geht, die eine der fruchtbaren internationalen Zusammenarbeit und unserer Lebensform dienliche Interessengleichheit in der Welt gewährleisten. »Was für ein Schwachsinn«, sagte Kennedy verächtlich: »› unserer Lebensform ‹ . «
    Am 21.August erkundigte sich Robert Kennedy bei McCone : Bei dieser Besprechung sprach sich Kennedy für einen Zwischenfall à la »Remember the Maine« aus (das Kriegsschiff USS Maine war am 15.Februar 1898 im Hafenbecken von Havanna nach einer Explosion, die zwei Drittel der Mannschaft das Leben kostete, ausgebrannt und gesunken, was den Anlass bot für eine Kriegserklärung gegen Spanien: Remember the Maine – To hell with Spain! ) – einen inszenierten Angriff auf Guantánamo – und wiederholte seinen Vorschlag mehrmals im Verlauf der gesamten Raketenkrise. McCone, Aktenvermerk vom 21.August 1962, in: »CIA Documents on the Cuban Missile Crisis«, CIA/CSI, 1992; McCone, Aktenvermerk über seine Unterredung mit John F. Kennedy am 23.August 1962, FRUS, Bd. X, Dokument 385.
    »Wie verfahren wir mit dieser Geschichte in der Baldwin-Sache?« : Naftali, Zelikow und May, The Presidential Recordings . Das FBI von J. Edgar Hoover verhörte Baldwin und zapfte seine private Telefonleitung an. Baldwin war ein Absolvent der Marine-Akademie, der 1927 sein Offizierspatent zurückgab, von 1937 an bei der New York Times für militärische Analyse zuständig war, 1943 für seine Berichte aus Guadalcanal und dem westlichen Pazifik den Pulitzerpreis gewann und auf den Seiten seiner Zeitung als verlässlicher Sprecher für die Interessen des Militärs auftrat. Er besaß erstklassige Informationsquellen im Pentagon. Nachdem ihn das FBI aufgesucht hatte, äußerte der verunsicherte NYT -Journalist am Abend des 30.Juli in einem vom FBI mitgeschnittenen Gespräch gegenüber einem Kollegen: »Ich glaube, die Antwort auf das Ganze heißt Bobby Kennedy, und auch der Präsident, aber vor allem Bobby Kennedy übt Druck auf Hoover aus.« Eine Tonbandabschrift dieses Gesprächs lag schon am nächsten Tag auf dem Schreibtisch des Justizministers. Am folgenden Nachmittag trafen sich die Präsidentenberater in Fragen der Auslandsaufklärung mit John F. Kennedy und teilten ihm mit, Baldwins Arbeit sei eine ernste Gefahr für die Vereinigten Staaten. »Wir würden vorschlagen«, so James Killian, der 1954 unter Eisenhower den Bericht zum »Überraschungsangriff« verfasst hatte, »dass man den CIA-Direktor auffordert, eine Expertengruppe einzurichten, die immer bereitsteht, um eventuellen Sicherheitslücken nachzugehen (…), ein Team, das zu seiner Verfügung steht und unter seiner Leitung arbeitet«. Clark Clifford, der dem Beratergremium angehörte und 1947 als Harry Trumans Justiziar im Rahmen des Nationalen Sicherheitsgesetzes die CIA-Satzung mit entworfen hatte, forderte Präsident Kennedy dringend auf, bei der CIA »eine Rund-um-die-Uhr-Arbeitsgruppe [einzurichten], die nur mit dieser Sache befasst ist«, so Clifford. »Sie können rauskriegen, wer die Kontaktleute von Hanson Baldwin sind. Mit wem trifft er sich, wenn er das Pentagon aufsucht? Im Moment weiß das niemand. Auch das FBI nicht. Aber ich glaube, es könnte mächtig interessant sein.« Cliffords zahlreiche Freunde im Washingtoner Establishment wären entsetzt gewesen über diese hinterlistige Gemeinheit. Bei parlamentarischen Anhörungen im Jahre 1975 wurden lediglich Justizminister Robert Kennedy sowie das FBI für die Telefonüberwachung verantwortlich gemacht, nicht jedoch Präsident Kennedy und die CIA.
    267 »Ich wäre überaus glücklich« : McCone an Kennedy, 17.August 1962, freigegeben am 20.August 2003, CIA/CREST.
    268 »eine verständliche Abneigung« : McCone, »Memorandum for: The President /The White House«, 28.Februar 1963, JFKL.
    »Tun Sie ihn in eine Kiste und nageln Sie sie zu« und mit »generellem Widerwillen« : »CIA Documents on the Cuban Missile Crisis«, CIA/CSI, 1992.
    »der einen Krieg beginnen möchte?« : »IDEALIST Operations over Cuba«, 10.September 1962, CIA/CREST.
    Lücke in der fotografischen Überwachung : Die genauen Umstände dieser »Lücke« beschreibt Max Holland, »The ›Photo Gap‹ That Delayed Discovery of Missiles in Cuba«, in: Studies in Intelligence , Bd. 49 (2005), Heft 4,

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