CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

protokollierte. Clines Notizen finden sich in »CIA Documents on the Cuban Missile Crisis«, CIA/CSI, 1992.
    283 »dass es eine solche Abmachung nie gegeben habe« : McCone, Zeitzeugenaussage vom 21.April 1988, Institute of International Studies, University of California, Berkeley.
    284 » dieser John McCone ist ein echtes Arschloch« : Dieses präsidiale Geblaffe wurde am 4.März 1963 aufgezeichnet; Tonbandmitschnitte des Präsidenten, JFKL. Zum ersten Mal erwähnt wurde es von dem Historiker Max Holland, Autor von The Kennedy Assassination Tapes. Annotated compilation of Lyndon Johnson’s recorded conversations on the subject during his two administrations , Knopf, New York 2004, und wiedergegeben in seiner Monographie »The ›Photo Gap‹ That Delayed Discovery of Missiles in Cuba«, in: Studies of Intelligence , Bd. 49 (2005), Heft 4, CIA/CSI.
    hatte McCone versucht, die »Mongoose«-Operation an die Kandare zu nehmen : Ein Spiegel dessen, was McCone unternommen hat, ist in den Mitschnitten der Sitzung vom 26.Oktober (10 Uhr morgens), in seinen Aktenvermerken sowie in den FRUS-Aufzeichnungen ebendieser Sitzung enthalten. Die Tonbandabschrift ist fragmentarisch. Am 30.Oktober »erklärte Mr.McCone, alle ›Mongoose‹-Operationen müssten bis zum Ende der laufenden Verhandlungswoche ausgesetzt werden«. Marshall Carter, Aktennotiz vom 30.Oktober 1962, freigegeben am 4.November 2003, CIA/CREST. Eine genaue Darstellung der Geheimoperationen, die während und nach der Kubakrise gegen das Regime stattfanden, findet man in FRUS, Bd. XI, Dokumente 271, 311, 313 und 315–318.
    285 den finalen Einsatz zur Tötung Fidel Castros : Grob skizziert ist die Verschwörung in dem 1967 verfassten Bericht des CIA-Generalinspekteurs an Helms, freigegeben 1993. J. S. Earman, Inspector General, »Subject: Report on Plots to Assassinate Fidel Castro, 23 May 1967«, CIA. Alle Zitate in den folgenden Absätzen sind diesem Bericht entnommen.
    Von dieser letzten Verschwörung und ihren Vorbereitungen erfuhr John McCone nie etwas. Aber er wäre beinahe draufgekommen. Am 15.August 1962 rief ein Reporter der Chicago Sun-Times in der CIA-Zentrale an und erkundigte sich nach den Verbindungen zwischen dem berüchtigten Mafia-Boss Sam Giancana, der CIA und den kubanischen Castro-Gegnern. McCone bekam Wind davon und fragte Helms, ob das denn stimmen könne. Helms übersandte ihm eine dreiseitige, engzeilig getippte Stellungnahme des CIA-Sicherheitschefs Sheffield Edwards. Daraus ging hervor, dass Robert Kennedy am 14.Mai 1962 über eine zwischen August 1960 und Mai 1961 gegen Castro gerichtete, »hochsensible CIA-Operation« unterrichtet worden sei, in die auch »Glücksspielinteressen«, vertreten durch »einen gewissen John Rosselli aus Los Angeles« und einen gewissen »Sam Giancana aus Chicago«, hineinspielten. Dem Justizminister waren die Namen durchaus bekannt. Nirgendwo in der Stellungnahme war von Mord die Rede, aber ihr Sinn war eindeutig. Helms sandte sie McCone zusammen mit der Bemerkung: »Ich nehme an, Ihnen ist klar, worin die im beigefügten Schreiben behandelte Operation besteht.« In den vier Minuten, die McCone zum Lesen brauchte, wurde ihm das sonnenklar. Er schäumte vor Wut.
    Vielleicht deswegen hat Helms sich nie die Mühe gemacht, ihn über das neuerliche Mordkomplott unter der Führung von FitzGerald zu unterrichten – oder darüber, wer für dieses Komplott verantwortlich war. Im Jahr 1975 äußerte Helms Henry Kissinger gegenüber, Robert Kennedy habe mehr als einen Mordversuch gegen Fidel Castro »persönlich organisiert«. Kissinger und Ford, Aktenvermerk zur Unterredung vom 4.Januar 1975, GRFL.
    Kapitel 20
    287 »Wir haben hierfür einen Großteil der Verantwortung zu tragen« : Tonbänder John F. Kennedy, 4.November 1963, JFKL. Die hörenswerte Aufnahme gibt es online unter http://www.whitehousetapes.org/clips/1963-1104-jfk-vietnammemoir. html.
    »Ich war ein wesentlicher Bestandteil der ganzen Verschwörung« : Coneins Aussage vor dem Untersuchungsausschuss des Senats im Jahr 1975 wurde im September 1998 freigegeben. Alles, was in diesem Kapitel von ihm zitiert ist, stammt aus der entsprechenden Tonbandabschrift. Conein, 1919 in Paris geboren, wurde 1924 nach Kansas City geschickt, wo er bei seiner Tante, einer französischen Kriegsbraut, leben sollte. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, eilte er nach Frankreich und meldete sich zur Armee. Nachdem das Land 1940 besiegt war, schlug er sich in die