CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
versuchte, sein Abschlussexamen am College zu machen. 1967 wurde er schließlich Mitarbeiter im Geheimdienst. Er hatte eine CIA-Beamtin zur Frau und war in jeder Hinsicht mit der CIA verheiratet. Er hieß Aldrich Ames.
478 »Es besteht die Möglichkeit, dass aus einem Konflikt zwischen Schwarz und Weiß einer zwischen Rot und Weiß wird« : »Subject: South Africa and Rhodesia«, Sitzung des Sonderausschusses für Koordination, 8.Februar 1977, Protokoll der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates vom 3.März 1977, JCL.
479 Gerry Gossens (…) Bürochef : Gossens im Gespräch mit dem Autor. In Texas geboren und in Beirut aufgewachsen, trat Gossens 1960 in die CIA ein und arbeitete unter der Tarnung eines Handlungsreisenden für Evinrude-Außenbordmotoren im gesamten Nahen Osten, bis er in die Afrika-Abteilung wechselte. In den sechziger und siebziger Jahren bemühten sich in Afrika Hunderte von jungen und ehrgeizigen CIA-Männern – nebst einigen Frauen – darum, im Kampf gegen sowjetische, chinesische und ostdeutsche Spione einen Vorsprung zu erzielen. »Wir waren junge Leute und bereit, in Höllenlöcher zu gehen«, sagte Gossens. »Lange bevor die restliche Agency die Richtung einschlug, waren wir schon auf Spionage aus. Unser Sektionschef pflegte zu sagen: ›Gebt mir 25 000 Dollar, und ich kaufe euch jeden afrikanischen Präsidenten.‹ Aber das war nicht unser Auftrag. Wir waren da, um Spionage zu betreiben. Und in Afrika waren die Dinge immer noch so sehr im Fluss, dass man miterleben konnte, wie Geschichte gemacht wurde. Es konnte passieren, dass sich ganz zufällig eine Operation ergab. Man suchte mit dem Botschafter den Präsidenten auf. Und ein Mitglied des Präsidentenstabes sagt: ›Wissen Sie, ich habe eine kaputte Pentax-Kamera. Ich kriege keine Ersatzteile.‹ Sie tun ihm den Gefallen. Und schon dürfen Sie in den Archiven des Präsidenten herumstöbern.«
480 »Meine kritischste Situation« : Wisner, Zeitzeugenaussage, FAOH.
481 »Ich fragte meinen Bürochef, ob das zutraf« : Eagleburger, Zeitzeugenaussage, FAOH.
» worauf sie sich ja von Grund auf verstehen« : Stansfield Turner, Burn Before Reading: Presidents, CIA Directors, and Secret Intelligence , Hyperion, New York 2005, S.187.
482 »Die haben eine ganz eigene Kultur« : McMahon im Gespräch mit dem Autor. »platzten sie fast vor Wut – schnappten regelrecht über« : McMahon im Gespräch mit dem Autor.
»Trotz ihrer derzeitigen (und sich noch verschlimmernden) Probleme« : Memorandum für Zbigniew Brzezinski, »Subject: Covert Action Possibilities in Selected [unkenntlich gemacht] Areas«, 5.Februar 1979, NSC, JCL. Es gab indes eine weitere verdeckte Aktion, mit der unter Carter begonnen wurde und die fünfzehn Jahre später Früchte trug. Sie zielte darauf, die Verbindungen zwischen Kokainhändlern und der kolumbianischen Regierung aufzudecken. Im Jahr 1977 »kam der CIA-Bürochef mit einem Plan zu mir, die CIA an der Drogenbekämpfungsarbeit zu beteiligen«, berichtete Robert W. Drexler, damals Stellvertretender Missionschef in der amerikanischen Botschaft in Bogota. »Das Drogendezernat (Drug Enforcement Administration, DEA) sollte davon nichts erfahren. Ich stimmte zu, und wir fingen die Sache an. Im Wesentlichen war es eine gelungene Operation, in die wir eine ganz kleine Zahl vertrauenswürdiger kolumbianischer Justizbeamten einbezogen, die genau überwacht wurden, um sicherzustellen, dass sie nicht umgedreht oder bestochen wurden, beziehungsweise dass wir mitbekamen, falls das geschah. Im Zuge der Operation sammelten wir Informationen über die Kontakte zwischen Drogenhändlern und hohen kolumbianischen Staatsbeamten. Die Informationen wurden dann nach Washington geliefert. Das Programm funktionierte sehr gut. Die Informationen, die wir sammelten, konnten einen das Fürchten lehren, weil sie belegten, wie rasch die Korruption sich ausbreitete.« In den Jahren 1994 und 1995 gipfelte diese Operation in der von der CIA mitgetragenen Zerschlagung eines der großen kolumbianischen Kokainringe, des Cali-Kartells – das Ganze in Abstimmung mit der DEA.
483 versäumte es die CIA, den Präsidenten der Vereinigten Staaten vor einer Invasion zu warnen : Zwar unterliegen fast alle Dokumente, die zeigen können, dass die CIA den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan nicht vorhersah, der Geheimhaltung, aber Douglas McEachin, der von 1993 bis 1995 Stellvertretender Direktor der Nachrichtenabteilung der CIA war, hat 2002 ein Gutachten
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