CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
Nachrichtendienst fing die Story ab und ließ sie Präsident Thieu und Polgar in Kopie zugehen. Der Bürochef zeigte sie Kissinger, der darauf mit den Worten reagierte: »Das riecht verdächtig nach der Wahrheit.«
Das Budget des CIA-Büros blieb bei 30 Millionen Dollar jährlich, während die amerikanische Militärpräsenz in den Jahren 1973 und 1974 zurückging. Polgar führte Operationen zur Gewinnung nachrichtendienstlicher Informationen, keine paramilitärischen Operationen durch. Die Verhörbeamten der CIA quetschten gefangen genommene kommunistische Soldaten und der Spionage verdächtige Personen aus. Die Analysten der CIA arbeiteten sich durch Stöße von Lageberichten durch. In jedem der vier südvietnamesischen Militärabschnitte setzten die jeweiligen Standortchefs der CIA Hunderte von amerikanischen und südvietnamesischen Beamten ein. Und währenddessen rückte der Feind immer weiter vor.
Die CIA bemühte sich fortwährend, ein feindliches Hauptquartier im Feld zu lokalisieren – das amerikanische Militär sprach von einem Bambus-Pentagon –, aber im Dschungel draußen gab es nichts als Zelte und Tunnels und einen entschlossenen Gegner. Nachdem Richard Nixon im August 1974 sein Amt verloren hatte, begehrte der Kongress gegen den Krieg auf und fing an, den Bemühungen um die Aufrechterhaltung des südvietnamesischen Militärapparats Hunderte von Millionen Dollar zu entziehen. Bis zum März 1975 hatten nordvietnamesische Truppen ganze südvietnamesische Divisionen zerschlagen und marschierten auf Saigon. Dass es nicht gelang, einen Plan zur geordneten Evakuierung Saigons zu realisieren, hatte den Tod oder die Inhaftierung Tausender von Vietnamesen zur Folge, die für die Vereinigten Staaten gearbeitet hatten. Botschafter Martin kehrte nach Washington zurück und wurde Sonderreferent Henry Kissingers.
456 »unbedingt nötig (…) die Evakuierung unverzüglich durchzuführen« : Arnold, Zeitzeugenaussage, aufgezeichnet von Gayle L. Morrison. Die Ethnographin Morrison verbrachte neun Jahre mit der Aufzeichnung von Zeitzeugenaussagen von Hmong und Amerikanern, die den Fall von Long Tieng miterlebt hatten. Ihr außergewöhnliches Buch trägt den Titel Sky Is Falling: An Oral History of the CIA’s Evacuation of the Hmong from Laos , McFarland, Jefferson NC, 1999. Meine Rekonstruktion stützt sich auf ihr Buch. Darin finden sich auch die Zeitzeugenaussagen von General Aderholt und Captain Knotts.
458 erzwangen ein politisches Abkommen : Richard L. Holm, »No Drums, No Bugles: Recollections of a Case Officer in Laos, 1962–1965«, in Studies in Intelligence , Bd. 47 (Frühjahr 2003), Heft. 1, CIA/CSI.
Kapitel 35
460 »Bush in der CIA begraben?« (…) »Die Politik kann ich beerdigen.« (…) »Ich betrachte dies als das absolute Ende jeder Art von politischer Zukunft« : George Bush, All the Best, George Bush: My Life in Letters and Other Writings , Scribner, New York 1999, S.195–196, 239–240; Herbert S. Parmet, George Bush: The Life of a Lone Star Yankee , Scribner, New York 1999, S.189–194.
»Das ist die interessanteste Arbeit, die ich je gemacht habe« : Bush, All the Best , S.255.
461 stieß Bush frontal mit Verteidigungsminister Rumsfeld zusammen : Douglas F. Garthoff, »Directors of Central Intelligence as Leaders of the U.S. Intelligence Community, 1946–2005«, CIA/CSI.
Rumsfeld sei hinsichtlich der CIA »paranoid« (…) gewesen : Carver, Zeitzeugenaussage, 13.Mai 1982, CIA/CSI.
» Das ist eine turbulente und sorgenreiche Zeit für die Agency «: George Bush an den Präsidenten, 1.Juni 1976, freigegeben am 9.August 2001, CIA.
463 »Man hatte uns gezwungen, Vietnam zu räumen« : Frank G. Wisner jr., Zeitzeugenaussage, FAOH. Zu Beginn erinnerte er sich: »Ich bin im Zweiten Weltkrieg groß geworden und habe lebhafte Erinnerungen daran, wie mein Vater in den Krieg zog. (…) Als Kind begegnete ich General Marshall, Allen Dulles und lernte viele Außen- und Verteidigungsminister als Junge flüchtig kennen. (…) Ich habe sehr, sehr starke Erinnerungen an das Kriegsende, die heraufziehende Nachkriegszeit und den Beginn des Kalten Krieges selbst, deutliche Bilder, die aus dieser Zeit stammen. (…) Mein Vater war einige Jahre lang Chef der Geheimdienste der CIA. Ich erinnere mich an den Ausbruch des Koreakrieges, seinen Verlauf, die Krise in Washington während der McCarthy-Jahre, die Gründung der NATO und den Suez-Krieg. Ich ging in England zur Schule und fühlte mich fast wie an
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