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Ciara

Ciara

Titel: Ciara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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alles glatt, alles okay!« Mike atmete durch und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Ciara ihre Schneidezähne abtastete und dann – so wie er – eilig den Sicherheitsgurt zuklickte.
     
    »Nachdem wir alle Fakten zusammengetragen haben, behaupte ich, die zwei wollten sich aus dem Staub machen.« Lässig saß Marina auf der Ecke ihres Schreibtisches.
    Otto lehnte ihr gegenüber am Fenster und nickte. »Das klingt zumindest plausibel. Und ich vermute auch, dass entweder sie oder Philis etwas mit den Morden an den Mädchen zu tun haben. Vielleicht wollten sie Philis auch töten, weil er ein Zeuge war oder selbst der Täter?« Seine Stirn schimmerte rosa, er schwitzte und seine Stimme klang rau von den vielen Fragen, die er abwechselnd mit seiner Kollegin gestellt hatte.
    »Sie werden längst nicht mehr in den Niederlanden sein«, brummte Marina vor sich hin.
    »Glaubst du, Markus hängt da auch mit drin?«, fragte Otto.
    Sie zögerte mit einer Antwort, doch schließlich erklärte sie: »Ich glaube nicht. – Nach allem, was wir jetzt wissen, scheint das …«
    Es klopfte an der Tür und Georg, der als einziger der Zeugen noch nicht nach Hause gegangen war, trat in den Raum.
    »Kann ich kurz stören?«
    Otto und Marina nickten.
    »Sie sind auf dem Flughafen gesichtet worden.«
    »Und das erfahren wir erst jetzt?«
    Hastig hüpfte Marina vom Tisch hinunter, zog die Schublade auf, holte ihre Waffe hervor, steckte sie in ihr Halfter, eilte zur Tür und nahm im Vorübergehen ihre Jacke vom Kleiderhaken. »Komm mit, Georg! Vielleicht brauchen wir dich da.«
    Auf dem Weg zu ihrem Zivilwagen forderte Marina per Handy Verstärkung an.
     
    »Wir müssen hier weg. – Schnell – sonst gibt es viele Tote!« Ciara zog Mike am Ärmel mit sich.
    »Was ist denn los?« Mike, der soeben das Gepäck vom Förderband nahm, schaute in die Richtung, in die Ciara wies.
    Fear. Er bewegte sich durch die Menge direkt auf sie zu.
    »Nimm eine Tasche, ich kann nicht beide tragen«, bat Mike.
    Unbewusst reagierte sie auf seine Aufforderung, nahm ihr Gepäck an sich und eilte hinter Mike her, der sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Ciara brauchte sich nicht zu vergewissern, dass Fear ihnen folgte. Sie spürte seine Anwesenheit und ahnte, dass er sich nicht nur das holen wollte, was sie von Paul und Mikes Mutter erhalten hatte. Aber sie gedachte nicht, es ihm freiwillig zu überlassen, und sie befürchtete, dass Fear nichts unversucht lassen würde, um Mike entweder zu töten oder als Druckmittel zu verwenden.
    »Er will mich. Geh!«, schrie sie Mike zu und überholte ihn.
    »Jaja, das hat mir Paul auch schon mal gesagt.«
    »Wir können ihm nicht entkommen. Also werde ich mich ihm stellen – allein.«
    »Du bist verrückt.«
    Sie lächelte ihn auf eine Art an, die seine soeben gemachte Feststellung bestätigte.
    »Ich fahre da rauf und du haust ab!« Ciara steuerte auf eine Rolltreppe zu. Als habe er ihre Worte nicht gehört, folgte Mike ihr bis hinauf zu den Zuschauerterrassen. Dort nutzten sie das Streitgespräch zwischen zwei Angestellten aus, kletterten unbemerkt über die Absperrung und schlitterten über das unter einer dünnen Schneedecke liegende Glatteis in eine von innen nicht einsehbare Ecke. Endlich ließen sie die Taschen fallen und lehnten sich erschöpft gegen die Wand. Mike beugte sich nach vorne, stützte die rechte Hand auf ein Knie und sog lautstark die kalte Luft ein.
    »Wie in einem schlechten Krimi«, spie Mike die Worte aus. »Wie oft – hab ich mich schon – darüber aufgeregt …« Er versuchte, zu Atem zu kommen: »Dass sich die Verfolgten in die Falle manövrieren – und wir schleppen sogar noch Gepäck mit, anstatt logisch zu handeln, es wegzuwerfen und – um Hilfe zu brüllen.«
    »Und was hättest du dann der Polizei erklärt?« Ciara atmete ruhig, während Mike krampfhaft nach Luft rang.
    »Die sind zu blöd, sonst hätten sie uns längst gefasst.«
    »Verschwinde endlich! Das Haus gehört dir, wenn ich es nicht schaffe. Ich habe sonst niemanden. Hier …« Sie überreichte ihm einen Schlüsselbund und fuhr fort: »Hau ab! Ich will dich nicht dabeihaben, hast du mich verstanden?!« Sie schaute Mike nicht an, sondern fixierte einen Punkt, der sich im Fenster spiegelte, wuchs und rasch an Form gewann.
    Ciara ging Fear entgegen, der in diesem Moment die Terrasse betrat.
    »Küss mich, Süße!«, begrüßte Fear sie.
    »Du hattest deinen Spaß. Jetzt bin ich dran!« Sie lachte ihn aus, schüttelte ihr

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