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Ciara

Ciara

Titel: Ciara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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recht.« Fear grinste.
    »Noch hast du mich nicht einmal verletzt«, erwiderte Ciara leise. »Während du Schmerzen spürst, oder nicht?«
    Fear schwieg.
    »Ich will dich nicht töten, weil ich deine verkommene Seele nicht in mir haben möchte. Meinen Ehrenkodex verletze ich jedoch nicht, wenn ich mich verteidige.« Fear bewegte sich ruckartig. Ciaras Augen weiteten sich, als sie die Waffe in seinen Händen erkannte. Das Athame hatte einst ihrem Vater gehört. Erst vor Kurzem hatte es Fear gegen sie verwendet, nun nutzte er ihre Überraschung aus, stürzte sich auf sie, warf sie erneut zu Boden und setzte das Ritualmesser an ihren Hals.
    Mit einem großen Satz sprang das Frettchen von Mikes Schulter und eilte Ciara zu Hilfe. Mike folgte ihm, so schnell sein Gipsarm es zuließ.
    Wie tollwütig geworden, verbiss sich der Iltis in Fears Hand, sodass diesem das Messer entglitt. Ohne zu zögern, krallte sich das Tier in Fears Hals fest und hieb die spitzen Zähne in das empfindliche Fleisch. Fear schrie auf. Mit einer Hand packte er das Tier und riss es von seinem Hals. Dabei behielt es einen Fleischfetzen in der Schnauze. Blut rann aus der klaffenden Wunde.
    Ciara kroch auf allen vieren von Fear weg, aber noch gab er nicht auf. Er schleuderte das Frettchen von sich, sprang auf, stürmte ein weiteres Mal auf Ciara zu, warf sich mit Wucht auf sie und rammte ihr wild entschlossen seine Zähne in den Hals. Ciara kreischte vor Schmerz und Überraschung, stieß ihm ihr Knie in seine Weichteile und zerkratzte ihm eine Seite seines Gesichts.
    Endlich traf auch Mike bei den Kämpfenden ein. Mit Wucht schlug er seine gesunde Faust auf Fears kahlen Kopf. Als habe dieser den Schlag nicht einmal bemerkt, saugte er weiter an Ciaras Hals.
    Von irgendwoher brüllte jemand etwas, die meisten Worte wehte der Wind jedoch in eine andere Richtung. Mike drehte sich zur Seite, sprang mit einem Satz von Ciara und Fear fort.
    »Lassen Sie die Frau los. Sofort!«
    Die Polizistin gab einen Warnschuss ab. Doch Fear ließ nicht von Ciara ab.
    »Verdammt noch mal, wenn Sie die Frau nicht sofort loslassen, muss ich auf Sie schießen.« Sie verzog das Gesicht, als sei ihr die Vorstellung zuwider.
    »Machen Sie was«, schrie Mike, als er sah, wie Fear nun seinen Mund von Ciaras Hals nahm und auf ihre Lippen presste. »Er wird sie umbringen. Er hat all die Mädchen getötet. Verstehen Sie denn nicht!«
    Die Frau wechselte einen Blick mit ihrem Kollegen, den Mike als Otto Olbrig erkannte, der sie am Flughafen festgenommen und Ciara verhört hatte. Der Mann nickte, woraufhin ein Schuss durch die Luft peitschte und Fear ins Bein traf. Er jaulte auf. Doch er rückte keinen Zentimeter von Ciara ab. Mike hielt es nicht mehr aus, er rannte zu Fear und schlug ihm mit einem lauten Aufschrei den Gipsarm ins Gesicht, mit so viel Wucht, dass Fear endlich zur Seite rollte. Mike kniete sich auf den Boden, zog Ciara an sich. Dann waren die Polizisten über Fear und legten ihm Handschellen an.
    »Das war Körperverletzung.« Mike drehte sich um und blickte zu Georg hinauf.
    »Was machst du denn hier?«
    Georg wies auf seinen Kollegen, der sich über Fear beugte, und die Polizistin, die ihr Handy am Ohr hielt und einen Krankenwagen herbeibeorderte.
    »Er hat mehr verdient als einen Beinschuss und eine Beule am Kopf.«
    »Ich vermute auch nicht, dass es Konsequenzen für dich haben wird, zumindest nicht das. Aber erklär mir bitte diese ganze Aktion. Selbst nach all den Jahren hätte ich meine Hand für dich ins Feuer gelegt.«
    »Wir haben mit den Morden nichts zu tun.«
    Georg nickte. Er schien ihm zu glauben. »Und was ist mit deinem Kollegen Paul Philis?«
    »Ihn wollten wir aus den USA befreien.«
    »So ein Schwachsinn!«
    »Nein.« Mike erhob sich und half Ciara auf. Sie hielt sich an Mike fest, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Ihre Haare klebten an der blutigen Wunde am Hals. Stumme Tränen rannen ihr über das Gesicht, ohne dass sie es bemerkte. »Es ist wahr. Aber er ist tot.«
    Georg fasste sich an die Stirn. »Okay, erklärt das ihnen.« Er wies auf die beiden Beamten, die auf Ciara und Mike zueilten.
    »Frau Bonito, es tut mir leid. Wir …«, begann Ciara mit einer Erklärung, aber die Polizistin winkte ab.
    »Lassen Sie die Wunde versorgen, bevor wir sie zum Verhör mit aufs Revier nehmen.« Ihre Stimme klang kalt, sie drehte sich weg und eilte zu Olbrig.
    Zwei Notärzte und ein Helfer rannten über den Platz. Einer der Ärzte kniete sich neben

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