Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)
Platz wie diesem, Ella?“, fragte er abrupt.
„Na, was denkst du? Weil ich auf Verkehrslärm stehe?“, entgegnete sie sarkastisch und seufzte tief, als sie seinem unnachgiebigen Blick begegnete. „Verdammt, Hassan, weil ich mir einfach nichts anderes leisten kann! Jeden Cent, den ich erübrigen kann, stecke ich in meine Firma. Das ist auf Dauer wesentlich lukrativer als unnütz Geld für eine hohe Miete rauszuwerfen.“
„Und dein Vater hat nichts dagegen?“
Fast hätte Ella laut aufgelacht. Auf was für einem Planeten lebte dieser Wüstenprinz eigentlich? Oder schaffte ihr unkonventioneller Erzeuger es immer noch, der ganzen Welt vorzumachen, er wäre tatsächlich immer noch so vermögend wie in seinen sportlichen Glanzzeiten?
„Von meinem Vater bekomme ich keinen einzigen Cent.“
Er hörte den bitteren Unterton in ihrer Stimme, und zum zweiten Mal an diesem Tag fiel ihm auf, wie blass und erschöpft Ella wirkte. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, und Hassan fühlte so etwas wie Schuldbewusstsein in sich aufsteigen. „Vielleicht sollten wir uns doch setzen“, schlug er unerwartet vor, legte einen Arm um Ellas Schulter und führte sie zu einem der Sessel. „Du siehst müde aus.“
Sie hatte nicht die Kraft, sich gegen seine Bevormundung zu wehren. Sie war tatsächlich erschöpft, was Ella daran merkte, dass allein seine kleine, freundliche Geste reichte, um sie fast zu Tränen zu rühren.
Hassan wartete geduldig, bis Ella es sich im Sessel bequem gemacht hatte, dann setzte er sich aufs Sofa ihr gegenüber und streckte die langen Beine von sich. „Wann wird das Baby zur Welt kommen?“
„Seit der Party sind vierzehn Wochen vergangen, was bedeutet, dass der Geburtstermin kurz nach der Jahreswende liegt. Laut meinem Arzt am achten Januar, um präzise zu sein.“
Ein konkretes Datum zu haben, änderte alles. Es katapultierte die Schwangerschaft von einer nebulösen Ebene in die reale Welt. Es wurde zu etwas, was sowohl Ella als auch ihn betraf. Einen Moment blieb es ganz still, während Hassan atemlos den ungewohnten Emotionen nachlauschte, die sich in ihm regten. Gleich zu Beginn des neuen Jahres, wenn Schnee die Gipfel des Samaltyn-Gebirges bedeckte, würde er Vater werden.
„Wem hast du noch davon erzählt?“
Ella zögerte unmerklich. „Nur meinem Bruder Ben.“
„Ist er diskret?“
Beim Zweifel in seiner Stimme stellten sich automatisch ihre Nackenhärchen auf. „Ich kenne niemanden, der diskreter und vertrauenswürdiger wäre als Ben“, entgegnete sie steif. „Aber ich nehme an, es fällt dir schwer, so etwas von einem der schrecklichen Jacksons zu glauben.“
„Zumindest im internationalen Business genießt dein Bruder einen exzellenten Ruf“, gab Hassan ruhig zu. „Aber das ist ein anderes Thema.“
Die Anerkennung von Bens unumstrittenem Erfolg, was seine geschäftliche Reputation betraf, hätte Ella freuen sollen, doch dafür war sie viel zu besorgt über das, was sich hinter Hassans Frage verbergen mochte. „Warum ist es für dich wichtig, wer von der Schwangerschaft weiß?“, fragte sie in wachsendem Entsetzen. „Du … du willst …“ Sie brach ab. „Eines lass dir gesagt sein, Hassan Al Abbas. Ich werde dieses Baby bekommen, ganz egal, was geschieht! Und nichts, was du sagst, wird meine Meinung ändern.“
Ihr klarer Blick und die entschlossene Miene faszinierten Hassan derart, dass er erst verspätet begriff, worauf Ella anspielte. Schlagartig verfinsterte sich sein Gesicht. „Du denkst doch wohl nicht, ich wollte dir vorschlagen …“
„Sprich es nicht aus!“
Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ich bin es nicht gewohnt, unterbrochen zu werden, wenn ich rede“, sagte er arrogant.
„Und ich bin es nicht gewohnt, ständig mit unhaltbaren Unterstellungen bombardiert zu werden!“, schoss Ella zurück. „Wenn du nicht unterbrochen werden willst, solltest du einfach deine scharfe Zunge besser im Zaum halten.“
Was für eine energische Lady! Plötzlich sah er wieder vor sich, wie elegant Ella ihn bereits aus ihrem Büro manövriert hatte, um weiterarbeiten zu können. „Wir müssen darüber reden, wie es ab jetzt weitergeht“, verkündete er entschlossen.
Was Ella an seinem Statement am meisten irritierte, war das Wörtchen wir . „Wie ich bereits sagte, bin ich entschlossen, das Kind zu bekommen, und kann dir versichern, dass ich absolut in der Lage bin, es allein großzuziehen.“
„Aber du kannst diese Entscheidung nicht einfach allein
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