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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Reihenhäuser, die direkt an einer Hauptstraße in einer so tristen Gegend Londons lagen, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Es passte so gar nicht zu dem mondänen It-Girl im schillernden Silberkleid, mit den aufregenden High Heels und den scharlachroten Lippen, als das er Ella Jackson auf der royalen Verlobungsparty kennengelernt hatte. Er hatte erwartet, dass sie in einem der flippigen, angesagten Londoner Künstlerviertel lebte und ihr Apartment in dem gleichen grellen geschmacklosen Stil wie ihr Firmensitz eingerichtet war. Stattdessen wohnte sie in diesem schmucklosen kleinen Haus auf der falschen Seite der Stadt.
    Als sich die Haustür öffnete, überraschte ihn Cinderella erneut. Verschwunden waren Glitzer und Glamour. Die rotbraune Haarmähne hatte sie mit einem schlichten Pferdeschwanz gebändigt. Zu der abgewetzten Jeans im hellen Blau ihrer Augen trug sie ein schlichtes weißes T-Shirt. Selbst der spektakuläre Lippenstift fehlte, der den Blick sonst automatisch auf ihre vollen weichen Lippen lenkte und jeden Mann zu sündigen Gedanken verführte, egal, wie sehr er sich dagegen wehrte.
    „Hier wohnst du also“, stellte Hassan nüchtern fest, weil ihm sonst nichts einfiel.
    „Nein, ich habe dieses Kleinod extra angemietet, um dich zu beeindrucken, Hassan, aber ich sehe schon, dass es nicht ankommt.“ Ella machte die Tür weit auf und ließ ihn eintreten. „Ja, hier lebe ich also …“, wiederholte sie dann spöttisch. „Warum? Dachtest du, ich würde in einem schwülstigen Boudoir mit goldenen Deckenspiegeln und echten Orientteppichen wohnen, die überall herumliegen?“
    Das lag so dicht an dem, was er tatsächlich vermutet hatte, dass er so schnell keine Antwort parat hatte. Stattdessen schaute er sich stumm in der schlichten Diele um, während Ella die Haustür hinter ihm schloss. Dann folgte er ihr ins Wohnzimmer, das sich ebenfalls als echte Überraschung erwies. In dem relativ großen, hellen Raum standen zwar ein Sofa samt Couchtisch und zwei bequem wirkenden Sesseln, doch das ganze Ensemble nahm lediglich eine Ecke des Raums ein.
    Den Hauptteil beanspruchte eine riesige Staffelei mit dem halb fertigen Porträt eines nackten Mannes. Selbst auf den zweiten, kritischen Blick wirkte es ziemlich professionell und gelungen. Was Hassan jedoch am meisten störte, war die Vorstellung, dass Ella sich ziemlich ausführlich mit dem Betrachten ihres unbekleideten Modells beschäftigt haben musste.
    „Wer ist das?“, fragte er barsch.
    „Das geht dich nichts an.“
    „Das sehe ich aber anders!“ Seine schwarzen Augen sprühten plötzlich Blitze. „Du trägst das Kind und den möglichen Erben eines Scheichs unter deinem Herzen, und das macht es absolut zu meiner Angelegenheit! Also, wer ist das?“
    In Ellas Kopf schrillten alle Alarmglocken. Nicht zum ersten Mal fühlte sie sich beklommen bei dem Gedanken, wie wenig sie den Vater ihres ungeborenen Kindes kannte. Hassan Al Abbas war offensichtlich ein Mann, den man sich nicht unbedingt zum Feind machen sollte. Und schon gar nicht unter den gegebenen Umständen.
    „Er ist ein Architekturstudent, der sich meiner Zeichenklasse als Aktmodell zur Verfügung stellt.“
    „Schläfst du mit ihm?“
    „Natürlich nicht! Ich kenne ihn ja kaum und …“ Ella brach ab und biss sich auf die Zunge, als ihr bewusst wurde, wie entlarvend ihre unbedachten Worte in Hassans Ohren klingen mussten. Das spöttische Glitzern in den nachtschwarzen Augen bestätigte ihre Befürchtung.
    „Mich kanntest du auch nicht, und trotzdem …“
    „Wir können uns jetzt den restlichen Abend über gegenseitig demütigen, aber deswegen bist du kaum gekommen, oder?“ Plötzlich hatte Ella das ganze Theater satt und beschloss spontan, ab sofort die Marschrichtung zu diktieren. „Setz dich doch erst mal hin, und dann unterhalten wir uns wie zivilisierte Erwachsene.“
    „Nein danke, ich stehe lieber“, erwiderte Hassan trotzig, weil er es nicht gewohnt war, dass man ihm das Zepter so einfach aus der Hand nahm. Außerdem hatte er noch keinen Plan, was er überhaupt mit der Frau anfangen sollte, die in wenigen Monaten die Mutter seines Sohnes oder seiner Tochter sein würde.
    Ruhelos wanderte er zum Fenster und starrte hinaus – genau in dem Moment, als direkt vor der Tür ein roter Bus anhielt, dem eine Gruppe lärmender Teenager entstieg. Als er sich wieder umdrehte, war seine Miene mindestens so grimmig wie die seiner wartenden Bodyguards. „Warum wohnst du an einem

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