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Cinema Erotica

Cinema Erotica

Titel: Cinema Erotica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Broussard
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für eine Primadonna hielt. Schließlich wussten die anderen nichts von dem bisherigen Geschehen zwischen ihr und Shepherd. Sie würden nicht wissen, dass er sie demütigen wollte, eine kleine Geste, um ihr seine professionelle Macht über sie zu beweisen.
    Maddie griff zögerlich zur Schaufel und begann, den dampfenden Haufen in die Schubkarre zu werfen. Dann schob sie die Karre hinüber zu einem viel größeren Dunghaufen in einem anderen Teil des Hofs, kippte die Karre um und fuhr mit ihr zurück.
    Als sie wieder ihre Position einnahm, sah sie, dass Hugh sie beobachtete, und der Hauch eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel. Sie ignorierte ihn. Er sollte sehen, dass sie sich von solchen albernen Dingen nicht unterkriegen ließ.
    »Okay, auf eure Positionen, Juliet und Sean«, rief Hugh Shepherd. Die technischen Probleme waren offenbar gelöst, und er war zum Dreh bereit.
    Ben tauchte wieder auf und schaute mit großem Interesse zu. Maddie huschte rasch hinüber zu ihm, während Finlay noch ein paar Messungen der Abstände der Schauspieler zur Kamera vornahm.
    »Ich wusste nicht, dass dein Bruder hier ist«, sagte sie. »Wirst du ihn mir vorstellen?«
    Ben lächelte und schüttelte den Kopf. »Er ist erst spät gestern Abend eingetroffen, und er ist schon wieder weg. Er sagt mir nie, wann er kommt oder wohin er geht und wie lange er bleibt. Ihn hält es nie lange.« Ben lachte wehmütig. »Gott, ich höre mich eher wie eine Mutter an und nicht wie ein älterer Bruder. Manchmal bleibt er bei seinen Freunden im Dorf, und manchmal verdrückt er sich ins Ausland. Ich weiß auch nicht, wann er wiederkommt, deshalb kann ich dir nicht versprechen, ob du ihn kennen lernen wirst. Tut mir leid.«
    »Maddie!«, blökte Hugh. »Wir warten!«
    Maddie hastete zurück zu ihrer Position und nahm die Klappe in die Hand.
    »Alles klar. Lass die Kamera kommen!«, rief Hugh. Die Kamera begann zu sirren, und Maddie rannte blitzschnell ins Bild. Sie nannte den Titel des Films, die Szene und die Aufnahmefolge, dann drückte sie die Klappe und lief wieder aus dem Bild. Sie setzte sich auf ihren Stuhl, legte die Zettel für die Kontinuität zusammen und begann mit ihren Notizen.
    Das gute Wetter musste ja mal aufhören, das war unvermeidlich. Die Tage mit der feuchten Hitze, mit der stillstehenden Luft und der drückenden Schwüle mussten einmal zu Ende gehen. Sie wirkten sich auch auf die Crew aus, die einzelnen Mitglieder waren gereizt und zunehmend irritiert. Die Nerven lagen blank, die schlechte Laune machte sich breit.
    Am Dreh war Juliets kunstvolle Frisur wegen der Luftfeuchtigkeit zusammengefallen, und alles kam ein paar Minuten lang zum Stillstand, bis Gillie, die Friseurin, den Schaden behoben hatte.
    Ben kam zu Maddie, die bei den anderen stand und wartete, wobei sie sich mit einer Drehbuchkopie Luft zufächerte. Ihr war heiß und unbehaglich. Kleine Schweißrinnsale tröpfelten zwischen ihren Brüsten hinab.
    »Es wird ein gewaltiges Gewitter geben«, sagte Ben und streckte die Nase in die Luft. »Es ist zu still.«
    Maddie warf ab und zu einen Blick zum Himmel, als sie sich für die nächste Szene vorbereitete. Es war ein Außendreh auf dem Hof der Farm, und wenn es zu regnen begann, würde das aus allen möglichen Gründen katastrophale Auswirkungen haben. Die Kontinuität zu bewahren würde viel schwieriger, wenn es um nasse Szenen ging, wenn die voraufgegangene und die folgende trocken waren. Und wenn der Regen anhielt, würde die Produktion in Terminnot geraten, was zu finanziellen Schwierigkeiten führen musste.
    Wie erwartet, bewahrheitete sich Bens Wetterprognose. Gegen halb sechs blies sich eine raue Brise auf. Die Crew seufzte erleichtert; die Stille hatte die schwüle Hitze noch unerträglicher gemacht. Am Horizont zogen schwarze Wolken auf, die sehr tief hingen, und ab und zu wurden sie von grellen Blitzen erhellt. Maddie zählte die Sekunden zwischen Blitz und Donnerschlag. Die Zeitabstände wurden immer geringer, ein Beweis dafür, dass das Gewitter näher kam. Alle schauten hoch und warteten auf das Unvermeidliche.
    Als der Sturm heranrückte, zerrissen die Blitze den Himmel und fetzten hinunter auf die Erde. Man hörte ein bewunderndes Gemurmel der Crew, Ausdruck der Anerkennung dieser natürlichen Lichtschau. Die Wolken verdichteten sich über ihnen, das tiefe Grollen des Donners nahm an Gewalt und Lautstärke zu und entwickelte sich zu lauten, brutalen Krächen.
    Dann kam der Regen. Zuerst waren es nur ein

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