Cinema Erotica
Schuhen stecken. Hugh wird alles andere als erfreut sein.«
»Das Leben ist hart. Wenn es ihm nicht gefällt, habe ich nichts dagegen, wenn er mich feuert.«
Alle klatschten laut. Jemand rief von hinten: »Auf die Revolution!«
Maddie blieb lächelnd zurück. Sie schlenderte wieder zu Ben, der einen beschützenden Arm um sie legte.
»Nun habe ich dich zwar überredet zu bleiben, aber ich muss noch einmal kurz weg. Von einem der Felder im Oberland kann ich mir eine Egge für meine Äcker holen. Das wird höchstens eine halbe Stunde dauern. Geh schon mal hinein und mach dir was zu trinken, oder du lässt dir ein Bad in die Wanne laufen.«
»Okay«, murmelte Maddie glücklich. Sie sah ihm nach, wie er auf den Traktor stieg und davonfuhr.
Nachdem jetzt wieder alle gegangen waren und die Geräte verstaut waren, sah die Farm ganz normal und verschlafen aus. Die Hühner trauten sich zaghaft zurück auf den Hof; die einzigen Geräusche waren ihr Gackern bei der Suche nach Körnern sowie das ferne Muhen der Kühe auf der Weide.
Maddie bemerkte, dass Finlays Auto noch auf dem Weg parkte, der zum Farmhof führte, halb verborgen hinter einem baufälligen Schuppen. Sie fragte sich, warum er noch nicht zurückgefahren war; dann hob sie die Schultern und beschloss, durch die Wiese mit den Wildblumen zu wandern, hinunter zum Bach, wo sie ihre Füße waschen konnte.
Das beruhigende Geräusch des leise murmelnden Geplätschers und der kühlende Effekt auf ihren Füßen würden dazu beitragen, den Stress und die Anstrengungen des Tages vergessen zu machen. Während des Spaziergangs fragte sie sich, ob Hugh Shepherd schon einmal darüber nachgedacht hatte, ob er mehr aus seinen Leuten herausholte, wenn er sie lobte und nicht immer beschimpfte.
Irgendwie glaubte sie nicht daran. Hugh würde nie sein Tun hinterfragen. Was er tat, war richtig. Ohne Frage.
Die Wildblumenwiese gehörte zu Maddies Lieblingsorten auf der ganzen Farm, deshalb freute sie sich, dass sie zum Drehen nicht benötigt wurde; das Herumlaufen vieler Männer und das Hin- und Hertragen der Geräte hätte die fragilen Gräser und Blumen beschädigt.
Die Wiese war eine einzige Schwelgerei von Farben – leuchtende rote Mohnblumen, blassblaue Skabiosen und glänzende gelbe Butterblumen rangen um Platz mit den ochsenaugengroßen weißen Gänseblümchen. Federleichte Grasbüschel wiegten sich um die Blumen herum.
Maddie bewegte sich langsam über die Wiese; immer wieder wurde sie vom Betrachten einer Blume abgelenkt, oder von einem Schmetterling, der sich gerade auf einer Blüte niedergelassen hatte, oder ihre Aufmerksamkeit wurde gefangen genommen vom grün-schwarzen Metallic-Rücken eines Käfers, der gerade einen Grashalm hinaufkroch.
Unsichtbare Grillen schlugen ihren hackenden Rhythmus, und Schwalben flogen tief, um die Insekten zu fangen, die von den Blumen angezogen wurden.
Es war, als sie von einer nahen Inspizierung einer Spinne aufschaute, die in ihrem Netz gerade eine glücklose Fliege in Seide verpackte, dass Maddie den Kameramann Finlay gewahrte. Er befand sich auf der anderen Hälfte der Wiese, nicht weit vom Bach entfernt. Er stand still, der Kopf zwischen den hochgezogenen Schultern.
Maddie hielt eine Hand über die Augen, um das tief stehende Sonnenlicht auszublenden, und blinzelte in die Ferne. Erst jetzt konnte sie sehen, dass er eine Videokamera hielt und irgendwas filmte. Vielleicht ein paar Landschaftsaufnahmen als persönliche Erinnerung, denn schließlich befanden sie sich an einem idyllischen Platz auf dieser Welt.
Aber als sie näher kam, konnte sie vom Winkel der Kamera sehen, dass er etwas ganz in seiner Nähe filmte, gleich vor ihm auf dem Boden, schätzte sie. Vielleicht hatte er irgendeine seltene Tierart entdeckt. Ben hatte ihr gesagt, dass Otter am Bach leben, aber bisher hatte Maddie noch keine gesehen. Aufgeregt schlich sie sich näher heran, so leise es überhaupt möglich war, denn sie wollte nicht stören.
Was sie sah, als sie sich schließlich seitlich von Finlay aufrichtete, wirkte wie ein Schock auf sie. In einem Nest aus Gras und Blumen lagen zwei nackte Menschen, ein Mann und eine Frau. Maddie biss sich auf die Zunge, um nicht aufzuschreien. Sie erkannte die Frau, es war Melinda.
Sie lag unter dem Mann, hatte die Beine gespreizt und die Arme um seinen Rücken geschlungen. In wilder Leidenschaft hatte sie den Kopf zurückgeworfen. Der Mann war groß und muskulös, und Maddie konnte sehen, wie sich seine Backen
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