Cinema Erotica
gefunden, die wie mit Blattgold überzogene Schneckenhäuschen aussahen.
Von dort fuhren sie nach Osten. In Morecombelake zeigte Ben ihr im Vorbeifahren eine Bäckerei, die unter dem Begriff ›Dorset Knob‹ eine Spezialität herstellte, die sie wie kleine Schulkinder kichern ließ, denn natürlich wussten sie, dass ein ›knob‹ schlicht ein runder Knopf sein konnte, aber auch ein vulgärer Ausdruck für Schwanz.
Sie fuhren weiter nach Abbotsbury und besuchten den Schwanenteich und die subtropischen Gärten, dann fuhren sie weiter ostwärts und sahen sich das kleine Landhaus an, in dem Lawrence von Arabien die letzten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Sie besuchten Erdwälle und historische Bauten; sie schwammen im Meer und aßen viel zu viel Eiscreme. Seit langer Zeit hatte Maddie nicht mehr so viel Spaß gehabt.
Es war spät, als sie sich endlich auf den Heimweg machten. Es war ein wunderschöner Tag gewesen.
»Jetzt gibt es nur noch eins, was ich dir unbedingt zeigen muss«, sagte Ben.
Maddie sah sich um. Sie befanden sich mitten in einem Landstrich, der nichts Auffälliges zu bieten hatte; keine Erdwälle, keine historischen Häuser, keine alten Städte. »Wo sind wir überhaupt?«, fragte sie.
»Ein wenig nördlich von Dorchester«, antwortete Ben und stellte sein Auto auf einem kleinen Parkplatz ab. Er half Maddie aus dem Sitz und führte sie zu einem Zaun.
»Was sagst du dazu?«, fragte Ben lächelnd.
»Wozu?«, fragte Maddie ahnungslos. Sie wusste nicht, wohin sie schauen sollte.
»Da drüben«, sagte Ben und wies mit einer Hand zu einer Hügelgruppe.
»Oh, Mann!«, rief Maddie aus, als sie genau erkannte, um was es sich handelte. In den Hügel eingekerbt – fast wie das weiße Pferd, das sie vom Ballon aus gesehen hatte –, sah sie die gigantische Gestalt eines Mannes, dessen Umrisse von der weißen Kreide hervorgehoben wurden, sichtbar geworden unter dem abgetragenen Erdboden.
Eine Hand hatte er ausgestreckt, und in der anderen trug er eine Keule. Seine Rippen waren mit Kreide nachgezeichnet, ebenfalls die Brustwarzen, aber das ungewöhnlichste Detail, das Maddie zu ihrem Ausruf veranlasst hatte, war sein massiver, gewaltiger Penis. Er streckte sich über seinen Bauch, und der Künstler hatte auch daran gedacht, ihm die entsprechenden Hoden zu verpassen.
»Ich glaube es nicht! Das ist ja richtig obszön!«, rief Maddie lachend.
»Maddie, ich stelle dir den Riesen von Cerne Abbas vor. Nichts, was man in einer verschlafenen englischen Landschaft erwartet, was? Über sechzig Meter hoch mit einem zehn Meter langen Steifen«, gluckste Ben. »Willst du ihn dir aus der Nähe ansehen?«
»Warum nicht?« Maddie konnte nicht aufhören zu lachen, und gemeinsam gingen sie über die Felder und dann den mit Gras bewachsenen Hügel hoch, bis sie die Gestalt erreichten. Sie war von einem niedrigen Zaun umgeben, damit die Schafe nicht an ihm knabbern konnten. Maddie und Ben kletterten über den Zaun, um den Riesen besser betrachten zu können.
Die Umrisse der Gestalt wurden von einem flachen Graben gebildet. Sie traten darüber hinweg und standen dann so nahe dabei, dass es schwierig war, die Orientierung auf seinem Körper zu finden. Der aufsteigende Hügel trug noch zur Unkenntlichkeit bei. Aber dieses eine Teil seines Körpers konnte Maddie sehr leicht identifizieren, als sie es vor sich sah. Sie schritt hinüber zum gewaltigen Hodensack des Riesen und dann den Phallus hoch, bis sie dessen Kuppe erreichte. Ben stand neben ihr.
»Das muss der größte Schwanz von Dorset sein«, rief sie aufgeregt.
Sie gingen eine gute halbe Stunde an dem Riesen hoch, dann drehten sie sich um und sahen die Gestalt von oben. Es war herrlich zu sehen, wie sich die wilden Blumen auf seinem Körper im Wind bewegten.
Ben beeindruckte Maddie mit seiner Kenntnis der heimischen Flora, und als sie ihm das sagte, meinte er: »Ich lasse die Wildblumenwiese am Hof unangetastet, damit ich mich an der Vielfalt der Blumen erfreuen kann.«
Dann fügte er noch hinzu: »Es wird für viele kaum zu glauben sein, aber ich verdiene kein Geld mit dieser Wiese. Ich lasse sie in ihrem Zustand, weil ich den Anblick liebe. Ich könnte Flachs anbauen, aber es geht mir nicht immer nur ums Geldverdienen, ganz egal, was du von mir denkst.«
Maddie lachte. »Ich weiß, dass es dir nicht immer nur ums Geldverdienen geht, denn ich kenne mindestens noch eine Sache, die dich antreibt. Sex.«
»Oh. Bin ich so leicht durchschaubar?« Ben sah
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