Cinema Erotica
im Griff.
Die Grunzlaute wurden lauter und kamen schneller hintereinander, und es wurde deutlich, dass der Mann nicht mehr weit von seinem Höhepunkt entfernt war. Finlay hatte die Zeichen des Moments erkannt.
»Ich muss sehen, wie du kommst«, sagte er laut. »Du ziehst raus und kommst auf ihrem Rücken.«
Der Mann benötigte keine weiteren Anweisungen. Er zog den Schaft schnell aus Melinda heraus, krümmte den Rücken und legte den Penis in die Kerbe von Melindas Pobacken. Wie hypnotisiert schaute Maddie zu, als der steife Schaft des Mannes einige Male zuckte, bevor ein dicker Strahl in die Luft sprühte und dicht unterhalb Melindas Nacken landete.
Es folgten zwei weitere Schübe, schon nicht mehr so gewaltig. Der Mann hielt Melindas Hüften gepackt und erschauerte. Sein Kopf sackte nach vorn, sodass sein Kinn auf der Brust ruhte. Sein Mund stand offen, und er schnappte nach Luft wie ein gestrandeter Fisch.
Als er endlich den Griff von Melindas Hüften lockerte, konnte Maddie die weißen Druckstellen auf Melindas Haut sehen. Jetzt begannen sie sich langsam wieder rot zu färben, als das Blut zurückkehrte.
Maddie wandte sich ab und kroch so schnell wie möglich zurück, denn plötzlich fühlte sie sich sehr verlegen. Die Verlegenheit hatte nicht so sehr etwas mit dem zu tun, was sie gesehen hatte – sie hatte mehr Erregung empfunden als alles andere; aber die anderen hätten Unbehagen spüren können, wenn sie herausfanden, dass Maddie bei ihnen ungebeten herumgeschnuppert hatte.
Sie hatte gerade auf den Zehenspitzen das mit Gras bewachsene Bachufer erreicht, als sie deutlich Finlays Kommentar hörte.
»Gute Arbeit, Melinda. Nicht von schlechten Eltern, Paul. Eine heiße Szene.«
Sie fragte sich, wer Paul war. Er gehörte nicht zur Besetzungsliste, und einer der Techniker war er auch nicht. Und wie hatte Finlay sein Pärchen rekrutiert? Es schien so unwirklich zu sein, die Art, wie sie durch Zufall in die Szene eines Pornofilms gestolpert war.
Was sie eben gesehen hatte, würde sie mehrfach wieder hervorkramen, sowohl in den schwülen verschwitzten Nächten wie bei ihren Tagträumereien. Sie würde sich fragen, für wen der Film gedreht wurde, wie Finlay an diesen Auftrag geraten war, wer den Auftrag erteilt hatte und wer sonst noch auf der Besetzungsliste stand.
Als Maddie den Bauernhof wieder erreichte, war Ben schon mit seiner Arbeit fertig. Maddie überlegte, ob sie ihm erzählen sollte, was sie unten am Bach gesehen hatte, aber sie entschied sich dagegen. Sie wollte nicht, dass Finlay ihr eine Einmischung in seine Pläne vorwerfen konnte.
Ben begrüßte sie mit einem langen Kuss. »Ich glaube, ich sollte das aus Höflichkeit fragen – wo möchtest du schlafen? Willst du ein eigenes Zimmer haben, oder ...?«
»Ich möchte gern ein eigenes Zimmer haben, wenn du nichts dagegen hast. Dann können wir ja mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
»Sehr gern«, sagte Ben grinsend.
Neuntes Kapitel
Es war einer der wenigen filmfreien Tage, und Maddie war entschlossen, morgens lange im Bett zu bleiben. Aber Ben hatte ganz andere Pläne. Um acht Uhr kam er in ihr Zimmer und zog die Vorhänge zurück. Maddie blinzelte ins Sonnenlicht, aber sie konnte ihm nicht böse sein, als sie sah, dass Ben ihr ein üppiges Frühstück zubereitet und es auf einem Tablett auf ihr Zimmer getragen hatte.
»Ich zeige dir heute ein paar Sehenswürdigkeiten«, verkündete er, »pack deine Schwimmsachen zusammen und ein Badetuch, vergiss deine Kamera nicht und sei in einer Stunde beim Range Rover.« Damit wandte er sich um und überließ Maddie ihrem köstlichen Frühstück.
Am Abend des Tages war Maddie völlig erschöpft. Sie waren den ganzen Tag durch Dorset gefahren und hatten bekannte Sehenswürdigkeiten besucht, aber auch Aussichten, von denen Maddie noch nie irgendwas gehört hatte, trotz ihrer ergiebigen Recherchen. Deshalb griff sie immer wieder zu ihrem Notizbuch und hielt alles fest, was neu für sie war, um besser gewappnet zu sein, falls sie noch einmal mögliche Drehorte in Dorset zusammenstellen musste.
Zuerst waren sie westwärts gefahren und hatten ein heimeliges Hafenstädtchen mit dem Namen Lyme Regis besucht. Maddie hatte eine Persiflage von Meryl Streep (aus dem Film The French Lieutenant’s Wife) auf der brüchigen Hafenmauer, die in einem Bogen hinaus ins Meer ging, zum Besten gegeben, dann hatten sie unter den Klippen oberhalb des Strands nach Fossilien gesucht und einige winzige Ammoniten
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