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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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wir die Boutique verlassen hatte, fragte er mich. »Willst du mich vor den Leuten blamieren?«
    »Wieso?« Wir spazierten den Kurfürstendamm entlang.
    »Du wolltest doch nicht wirklich vor dem Personal über den Preis diskutieren, oder? Ich bin dort Stammkunde.«
    »Ich kann aber nicht zulassen, dass du so eine Unsumme von Geld für mich ausgibst.«
    »Das habe ich bereits«, erinnerte er und hielt mir die Tüten vors Gesicht.
    »Ja, aber … Jetzt kann ich nie wieder unfreundlich zu dir sein. Ich hätte jedes Mal ein schlechtes Gewissen.«
    Mit erhobenen Brauen schaute er zu mir herunter. »Glaub mir, Cherry, nicht mal, wenn ich eine Million für dich ausgegeben würde, würde sich irgendetwas an deiner Art ändern.«
    Wir hielten vor dem nächsten Nobelschuppen. »Und jetzt bin ich dran.« Da Will offenbar in jedem dieser Geschäfte Stammkunde war, wurde er überall bevorzugt behandelt. Das Mitternachtsshopping war um vierundzwanzig Uhr vorbei, und wir hatten es schon halb eins. Dennoch schien sich vor allem der Storemanager für Wills Kauffreude zu begeistern. Ich konnte förmlich die Dollarzeichen in seinen Augen sehen. Will sah in allem, was er anprobierte, einfach umwerfend aus, und ich musste mich oft zurückhalten, um es nicht laut zuzugeben. Ich sagte dann nur »Sieht gut aus«, »Das ist okay« oder »Schick« anstatt »Hinreißend«, »Zum Anbeißen« oder »Heiß«. Am Ende entschied er sich für eine – wer hätte das gedacht –! schwarze Hose und ein weinrotes Hemd aus feinster ägyptischer Baumwolle. Dazu ein schwarzes Sakko und passende Schuhe. Seine Abendgarderobe fiel noch einmal um einiges teurer aus als meine.
    Als wir das Geschäft verließen, bekam Will einen Anruf. »Wie bitte?«, fragte er überrascht, als er eine Weile zugehört hatte. »Wann? … Warum hast du nicht früher Bescheid gesagt? … Tolle Überraschung!« Er legte auf.
    »Was ist los?«
    »Meine Schwester und ihr Mann sind hierher unterwegs. In einer Stunde stehen sie vor meiner Tür.«
    »Ein Spontanbesuch?« Wir stiegen ins Auto.
    Will schnaufte. »Das kann man wohl sagen. Sie sind wegen der Versammlung hier, auch sie wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Ach, übrigens«, sagte er, als wir fast da waren. Er holte einen prall gefülltes Päckchen aus der Innenseite seines Mantels und warf es mir in den Schoß.
    »Was soll das sein?« Ich hob das Päckchen an, es war ziemlich schwer.
    »Dein Anteil.«
    »Anteil? Wovon?«
    »Viktor musste mir einhunderttausend Euro Schmerzensgeld zahlen, zehn Prozent davon gehen an dich. Max hat bereits seinen Anteil erhalten.«
    »Zehntausend Euro?« So viel Geld hatte ich noch nie besessen. »Danke«, meinte ich.
    »Du musst dich nicht bedanken, immerhin ist es dein Schmerzensgeld.«
    Als wir die Einfahrt einbogen, fiel mir etwas auf. »Moment mal.« Warum hatte er mir das Geld nicht vorher gegeben und mich alleine einkaufen lassen? Dann hätte er sich die Unsumme doch sparen können?
    »Lass gut sein, Cherry, und sei einfach mal dankbar«, antwortete er, bevor ich die Frage laut aussprechen konnte.
    Ich klappte den Mund wieder zu. Wir schafften es gerade mal, unsere Jacken auszuziehen und die Einkäufe zu verstauen, als es auch schon klingelte. Philipp machte auf, und zum Vorschein kam eine wunderschöne brünette Vampirin, die ihm kurz zunickte und an ihm vorbeirauschte, nur um ihrem Bruder stürmisch um den Hals zu fallen.
    »Sagtest du nicht etwas von einer Stunde?«, fragte Will vorwurfsvoll.
    Sie ließ ihn los und sah zu ihm auf, sie war genauso groß wie ich. »Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Bruderherz!« Celine war genauso schmal, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Doch trotz ihrer Zierlichkeit versprühte sie eine Stärke und Überlegenheit, wie nur Vampire sie aufbringen konnten. Ihr Gesicht strahlte vor Jugend und Stärke, ihre Augen waren tiefblau und die Haare sehr modisch geschnitten. Sie waren schulterlang und von bronzefarbenen Strähnchen durchzogen.
    Ihr Mann kam nach ihr durch die Tür; er war ebenfalls braunhaarig. Die Haare hatte er sich nach hinten gegelt, und in beiden Ohrlöchern steckten goldene Ohrringe. Er trug einen braunen Smoking, Celine ein cremefarbenes Cocktailkleid.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten, stellte Will uns einander vor. »Cherry, das sind Celine und Alexander. Celine, Alexander, das ist Cherrilyn Olsen.«
    »Die Schäferhündin«, sagte Celine entzückt. »Will hat mir schon viel von dir erzählt.« Sie schüttelte mir die

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