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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Der komplette Saal war in einem golden-cremefarbenen Ton gehalten – vom Boden bis hin zu den Säulen, Decken und Kronleuchtern. Es gab fünf gewaltige Lüster, die in einer Reihe über unseren Köpfen hingen, und der cremefarbene Boden war so glatt poliert, dass er die glitzernden Leuchter widerspiegelte. Eine Seite des Saals hatte eine zweite Etage, auf die man hinauf blicken konnte. Dort waren die Buffets sowie Bars aufgebaut. Die andere Seite war komplett verglast und führte auf eine gewaltige Terrasse, die in einen wunderschönen Irrgarten mündete. Im Saal sowie auf der Terrasse und im Garten waren aufwendig geschliffene Skulpturen aufgestellt, und an den Rändern befanden sich Sitzgelegenheiten sowie abgegrenzte Sitzecken. In der Mitte des Saals war ein Podest aufgestellt.
    Als ich mir der vielen Paras bewusst wurde, wurde mir schwummrig im Kopf. Ob im Saal selbst, im zweiten Stock, auf der Terrasse oder im Garten, überall waren übernatürliche Wesen, und die Energien, die sie ausstrahlten, ließen meine Knie schlottern.
    Als Will merkte, was los war, führte er mich an den Rand zu einer gepolsterten Bank.
    »Keine Sorge, das geht gleich vorbei. So ergeht es jedem, der das erste Mal mit so vielen Paras in Berührung kommt.«
    Ich holte meinen Minispiegel hervor und betrachtete mich. Ich war blass geworden. »Dir scheint es nichts auszumachen.«
    Er lachte. »Ich bin ein Meistervampir, Cherry. Warte hier, ich hol dir ein Glas Wasser.«
    Ich packte den Spiegel weg und schaute mir die umstehenden Gäste an. Ausnahmslos alle Männer trugen schwarze Anzüge, und die Frauen hatten sich wirklich in Schale gelegt. Ein Kleid war schöner und auffälliger, die eine Frisur aufwendiger gesteckt und die eine Frau extremer geschminkt als die andere. Und alle betrachteten sie neidisch die Kleider der nächsten. Sogar mir warfen einige verstohlene Blicke zu und lächelten künstlich, wenn ich in ihre Richtung sah. Kellner und Barkeeper waren Menschen sowie Vampire. Sie alle trugen oben Weiß und unten Schwarz.
    Will kam mit einem Glas Wasser wieder, und ich leerte es in gierigen Zügen. Dann sah ich eine alte Dame auf uns zukommen, im Schlepptau fünf schwarz gekleidete junge Frauen. Die Umstehenden machten Platz und schauten der Gruppe neugierig hinterher – sie kamen genau auf uns zu.
    »Odelia!«, begrüßte Will die alte Dame mit einem Handkuss.
    »William, charmant wie immer«, antwortete sie mit brüchiger Stimme.
    Das war also Odelia Pellicano, die wohl älteste und menschlichste Rangerin Berlins. Odelia war eine über siebzig Jahre alte Hexe, und sie war mächtig. Sie war Ranger vom Bezirk 12, Reinickendorf, und ließ sich nur selten blicken – heute sah ich sie zum ersten Mal. Sie hatte pechschwarze Haare, die sie zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur hatte frisieren lassen. Wie bei Celine fielen einzelne Locken auf ihre Schultern. Odelia war kaum geschminkt, trug nur ein bisschen Rouge und Wimperntusche, und das schwarze langärmelige Kleid fiel schlicht und gerade an ihrem Körper hinab.
    Ihre fünf Begleiterinnen waren dagegen schon auffälliger. Sie alle hatten pechschwarzes Haar, und auch sie trugen schwarze Kleider – allerdings waren es wunderschöne, weit ausgestellte Ballkleider.
    Ich wettete, dass auch sie Hexen waren, wahrscheinlich Odelias Schülerinnen.
    Die Hexen zogen weiter, und wo sie auch hingingen, zogen sie neugierige Blick auf sich.
    »Geht es dir besser?«, fragte Will und nahm mir das leere Glas aus der Hand, um es einem Bediensteten aufs Tablett zu stellen. Als ich nickte, führte er mich am Rand des Saals entlang. Dort trafen wir auf die vampirischen Zwillinge Amadeus und Benedikt. Sie waren die Scharfrichter für Deutschland und hätten damals Viktors Urteil fällen sollen. Wie sich im jetzigen Gespräch jedoch herausstellte, waren sie zu der Zeit in Bayern gewesen und hatten sich von ihren Kollegen Emilio und Lucretia vertreten lassen. Auch diese beiden Scharfrichter waren mir unheimlich, weil sie leblos wirkten, und ich fragte mich, ob man so wurde, wenn man über tausend Jahre lebte.
    Will und ich zogen weiter, als er plötzlich murmelte. »Verdammter Penner!«
    Ich dachte erst, er meinte jemanden der Gäste, weil er ihn angerempelt hatte, doch dann folgte ich seinem Blick und konnte nicht glauben, was ich sah. Unsere Leute hatten eine der hinteren Ecken besetzt, und wir steuerten geradewegs auf sie zu.
    Da waren Celine, Alexander, Max, Andre und … Stacy in einem tiefblauen,

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