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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Sicherungszelle gebracht, bis ein Haftrichter zugeführt werden würde. Dieser würde dann prüfen , ob Haftgründe vorlagen, gegebenenfalls einen Haftbefehl erlassen, und ich würde in U-Haft kommen.
    Eine halbe Stunde später saß ich im Verhörraum. Der Boden war aus hellgrünem Linoleum und die einst gelbe Wandfarbe war mehr als ausgeblichen. Es gab nur einen einfachen Holztisch und zwei Stühle. Ich hatte den berühmten Einwegspiegel erwartet, aber da hatte ich wohl zu viele Filme gesehen, denn dieser fehlte. Alles in allem war es sehr ungemütlich und abstoßend, aber ich hatte auch kein prasselndes Kaminfeuer und Designermöbel erwartet. Tasche und Jacke hatte ich nach einer gründlichen Untersuchung abgeben müssen, und nachdem man mich nochmal zwei Stunden warten ließ, kam endlich der Vernehmer hereinspaziert und nahm mir gegenüber Platz. Ich wollte die Befragung einfach nur hinter mich bringen und meinen Dad anrufen. Er legte eine Akte auf den Tisch und begann darin zu lesen. Ich sah ihm genervt dabei zu und fragte mich, warum man beim Verhör immer so eine Show abziehen musste. Zuerst stellte er mir harmlose Fragen zu meiner Person, meinen Hobbys und dem Studium, Fragen, die überhaupt nichts mit dem Fall zu tun hatten. Natürlich hatte ich schon genug Filme gesehen, um zu wissen, dass er irgendeiner Taktik folgte. Ich erzählte ihm gerade von meinem vierten Semester, als er mich unterbrach.
    »Warum haben Sie die Menschen getötet, Frau Olsen?«
    Die Frage warf mich völlig aus der Bahn, was natürlich beabsichtigt war. »Hab ich nicht.« Die Worte verließen meinen Mund, ehe ich sie daran hindern konnte. Ich hatte mir fest vorgenommen zu schweigen, denn etwas anderes führte in meinem Fall nur zu weiteren Schwierigkeiten.
    Er faltete die Hände zusammen und beugte sich interessiert vor. »Sie haben zwei Menschen erschossen und behaupten, sie nicht getötet zu haben? Das müssen Sie mir erklären.«
    Nun, man kann wohl schlecht jemanden töten, der bereits tot war, oder? Wie gerne hätte ich ihm das ins Gesicht gesagt! Stattdessen schwieg ich, und nach einer Weile fuhr er fort.
    »Laut den Zeugenaussagen hätten Sie das Feuer erst eröffnet, als einer der Täter seinem Opfer … die Kehle herausriss, wie es hier steht.« Er blätterte kurz in seinen Unterlagen herum. »Um den Täter unschädlich zu machen, hätten Sie ihm auch einfach in den Arm schießen können. Sie scheinen ja eine gute Schützin zu sein. Warum haben Sie ihnen ausgerechnet in den Kopf geschossen?«
    Weil sie sonst ein Massaker veranstalteten hätten, Sie Klugscheißer!
    Stattdessen sagte ich: »Nachdem ich sah, wie einem Mann die Kehle herausgerissen wurde, habe ich nicht weiter darüber nachgedacht. Das nächste Mal suche ich mir ganz in Ruhe eine passende Stelle zum Schießen aus und berechne vorsichtshalber noch die Flugbahn. Es ist ja nicht so, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt in einer Stresssituation befand.« Zu sarkastisch ?
    Mein Gegenüber schien die Antwort jedenfalls zu amüsieren, denn ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Doch er wurde sofort wieder ernst. »Laut einigen Zeugen sahen Sie aber ganz und gar nicht hysterisch aus, Frau Olsen, denn während der Großteil voller Panik zu fliehen versuchte, schossen Sie auch der zweiten Täterin in den Kopf. Warum eigentlich zwei Mal? Man könnte meinen, ein einziger Kopfschuss wäre schon tödlich genug, aber Sie wollten offenbar sichergehen, dass sie wirklich tot sind.« Seine Worte kamen ebenfalls mit einem sarkastischen Unterton. Als ich daraufhin schwieg, fuhr er fort: »Sie sind eine wirklich gute Schützin, das muss ich Ihnen lassen. Nahezu zwei Mal dieselbe Stelle getroffen.«
    Langsam gingen mir seine Anspielungen auf die Nerven.
    »Aber wenn ich es mir so überlege, hatten Sie ja einige Zeit zum Üben gehabt. Kaum das achtzehnte Lebensjahr erreicht, führten Sie bereits einen Waffenschein. Was mich zu meiner nächsten Frage führt: Mein Beruf berechtigt mich, eine Waffe mit mir zu führen, aber wie sieht es mit Ihnen aus? Mithilfe einer Waffenbesitzkarte dürfen Sie als deutsche Staatsbürgerin eine Waffe in einem verschlossenen Behältnis besitzen, aber nicht bei sich führen. Ich frage mich also, wie es sein kann, dass jemand, der überhaupt keine Berechtigung zum Waffenschein haben dürfte, anders als etwa ein Anwalt, Politiker oder Personenbeschützer, eben solch einen Schein besitzen kann? Des Weiteren frage ich mich, wer Ihnen diesen Schein

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