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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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einfach nichts einfiel, worüber ich mit ihm reden konnte. Ein paar Mal schielte ich zu ihm hinüber, wohl wissend, dass es ihm nicht entging, doch er ließ sich nichts anmerken, sondern strafte mich weiter mit lastendem Schweigen. Langsam glaubte ich, dass er das wirklich mit Absicht tat, nur um mich zu quälen.
    Als mein Vater die Tür öffnete, schloss er mich kurz, aber herzlich in die Arme, dann bedeutete er mir und Will einzutreten. Sein Apartment bestand aus purem Luxus, also genau das Gegenteil von meiner Bruchbude. Doch das lag nicht daran, dass er geizig war, sondern weil ich es so wollte. Ich war glücklich mit meinen IKEA-Möbeln und bestand darauf, mir meine Brötchen selbst zu verdienen. So machte es auch viel mehr Spaß, sich ab und an teure Dinge zu leisten. Wie zum Beispiel meinen 46 Zoll LCD-Fernseher, den ich mir unter anderem von meinen 10.000 Euro Schmerzensgeld geleistet hatte. Gut, für das Geld war ich zwar nicht arbeiten gegangen, aber ich hatte es mir trotzdem verdient – wenn auch auf unschöne Weise. Der Vampir Viktor hatte Wills Handlanger entführt, um an mich heranzukommen. Er war ein Sammler seltener Geschöpfe gewesen und ließ mich in eine alte Lagerhalle verschleppen. Dann hatte er versucht, mich zu vergewaltigen und mich ausgesaugt. Ich wäre fast verblutet, doch Will rettete mich – wieder einmal. Bei dem Gedanken an Viktor wurde mir schlecht.
    »Schatz, ist alles Ordnung?«, drang die Stimme meines Vaters in mein Bewusstsein. »Du zitterst ja«, stellte er besorgt fest.
    Wir saßen im Wohnzimmer an einem runden Marmortisch, und meine Hände zitterten tatsächlich, stellte ich fest, als ich an mir heruntersah. Ich stand auf und ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Als ich dort allein war, lehnte ich meine Stirn gegen den Kühlschrank und schloss die Augen. Ich glaube, Will ahnte, was mir damals in dem Kellerraum widerfahren war, doch ich hatte es ihm nie erzählt und auch niemandem sonst. Und auch wenn Viktor nicht zu mehr gekommen war, als mich zu begrabschen, waren die Erinnerungen dennoch schlimm. Nachdem ich ein großes Glas Wasser getrunken hatte, setzte ich mich wieder zu den beiden ins Wohnzimmer.
    Mein Vater nahm meine Hand. »Alles in Ordnung?« Er dachte wohl, die Festnahme setze mir so zu. Ich nickte, dann seufzte er. »Schatz, du weißt, dass ich nächste Woche wieder nach New York wollte, aber vielleicht ist es besser, wenn ich diesmal hier bleibe. Ich war das letzte Mal schon nicht da.«
    Und das war auch gut so gewesen. Andernfalls hätten die Vampire womöglich ihn benutzt, um an mich heranzukommen. »Ich glaube, genau deshalb solltest du gehen. Ich kann auf mich aufpassen, Dad, und außerdem habe ich Will.«
    »Ich werde auf Ihre Tochter aufpassen«, versprach dieser und sah mich dabei an. Keine Ahnung warum, aber das war mir irgendwie unangenehm.
    Mein Vater schien unentschlossen, dann schlug er vor: »Wenn du wieder bei Will wohnen würdest, würde mich das beruhigen.«
    »Ich … äh … bin sicher, dass wir eine andere Lösung finden«, stammelte ich. Beide sahen mich an. »Ehrlich Will. Ich bin dir furchtbar dankbar, dass du mich aufgenommen hast, aber ich könnte es nicht ertragen, dir schon wieder auf die Pelle zu rücken.» Und so nahe zu sein , traf es wohl eher. »Ich kann mich nicht nach jedem Konflikt verstecken wie ein hilfloses Kind.« Ich brauchte noch eine ganze Weile, um meinen Vater umzustimmen, und Will, der Mistkerl, war mir da keine große Hilfe. Er schien meinen Vater in seinem Vorschlag noch zu ermutigen, wenn auch gekonnt unauffällig. Doch letzten Endes gewann ich, und mein Vater lenkte ein.
    »Man kann nicht zufällig die gesamte Öffentlichkeit verzaubern und mein Gesicht aus deren Gedächtnis löschen, oder?«, fragte ich hoffnungsvoll, nachdem ich meinem Vater von dem Kinoangriff erzählt hatte.
    Wills Blick war fast mitleidig, als er sagte: »Die Kraft der Hexen beschränkt sich immer nur auf eine Gruppe von Personen, und auch wir Vampire können immer nur vereinzelte Menschen bezirzen. Einige Ranger kümmern sich in diesen Moment um das Leichenschauhaus und lassen die Vampirleichen verschwinden. Ich werde mich mit der Presse beschäftigen, sodass n iemand die seltsamen Morde mit uns Vampiren in Verbindung bringt. Können wir die Angriffe aber nicht bald stoppen, werden die Scharfrichter nach Berlin kommen.«
    Und das wollte hier ganz bestimmt niemand. Scharfrichter standen über den Rangern und waren Jahrtausende alte

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