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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Person, die ich einst war, interessieren, ob du mir vertraust?«
    »Wenn dir das irgendwie nützlich wäre … .«
    »Vielleicht will ich ja nur eine Schwester.«
    Bei diesen Worten schaute Clary unwillkürlich auf und starrte ihn ungläubig an. »Du weißt doch gar nicht, was eine Familie ist. Oder was du mit einer Schwester machen solltest, wenn du eine hättest.«
    »Aber ich habe eine«, sagte er leise. Blutflecken schimmerten am Kragen seines Thermo-Shirts, an der Stelle, wo seine Haut den Stoff berührte. »Ich gebe dir eine Chance. Du sollst sehen, dass das, was Jace und ich vorhaben, das Richtige ist. Kannst du mir ebenfalls eine Chance geben?«
    Clary dachte an den Sebastian, den sie in Idris kennengelernt hatte: Sie hatte ihn heiter erlebt und freundlich, distanziert, ironisch, leidenschaftlich und zornig. Aber noch nie flehend.
    »Jace vertraut dir«, fuhr er fort. »Aber ich nicht. Er ist davon überzeugt, du liebst ihn genug, um alles aufzugeben, was dir je wichtig gewesen ist, nur um bei ihm zu sein. Ganz gleich, was auch passiert.«
    Unwillkürlich presste Clary die Kiefer zusammen. »Woher willst du wissen, dass das nicht stimmt?«, brachte sie schließlich hervor.
    Sebastian lachte. »Ich weiß es, weil du meine Schwester bist.«
    »Wir haben nicht das Geringste gemein«, fauchte Clary, und als sie sah, wie sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, verkniff sie sich den Rest ihrer Worte. Doch es war bereits zu spät.
    »Das ist genau das, was ich auch gesagt hätte«, bemerkte er. »Ach, komm schon, Clary. Jetzt bist du schon mal hier und du kannst nicht zurück. Du hast dich Jace auf Gedeih und Verderb angeschlossen. Dann kannst du den Rest auch mitmachen. Nimm teil an dem, was passiert. Dann kannst du dir ein eigenes Urteil bilden … auch über mich.«
    Clary vermied jeglichen Blickkontakt, nickte dann aber kaum merklich.
    Sebastian hob eine Hand und strich Clary die Haare aus den Augen. Dabei spiegelte sich das Licht der Küchenbeleuchtung auf seinem Armband.
    Jetzt erst sah Clary, dass mehrere Buchstaben in das Silber geätzt waren: Acheronta movebo . Mutig legte sie ihre Finger auf sein Handgelenk. »Was bedeutet das?«
    Sebastian warf einen Blick auf ihre Hand, die das Silber an seinem Handgelenk berührte. »Es bedeutet ›So soll es immer den Tyrannen ergehen!‹. Ich trage es, um mich immer an den Rat zu erinnern. Angeblich haben die Römer diese Worte gerufen, die Caesar ermordeten, bevor er zu einem Diktator werden konnte.«
    »Verräter«, sagte Clary und ließ ihre Hand sinken.
    Sebastians dunkle Augen blitzten kurz auf. »Nein – Freiheitskämpfer. Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben, Schwesterherz.«
    »Und du planst, diesen Teil hier zu schreiben?«
    Er grinste sie an und seine Augen funkelten. »Darauf kannst du wetten.«

12 Der Urstoff des Himmels
    Als Alec in Magnus’ Wohnung zurückkehrte, waren sämtliche Lichter ausgeschaltet – nur das Wohnzimmer wurde von einem bläulich weißen Schein erhellt. Es dauerte einen Moment, bis der junge Schattenjäger begriff, dass das Licht vom Pentagramm stammte.
    Noch an der Tür zog er leise seine Schuhe aus und schlich in Magnus’ Schlafzimmer. Der Raum lag dunkel vor ihm; lediglich über dem Fenster hing eine bunte Lichterkette. Magnus lag auf dem Rücken und schlief, die Decke bis zur Taille hochgezogen, eine Hand flach auf dem nabellosen Bauch.
    Alec zog sich rasch bis auf die Boxershorts aus und kletterte vorsichtig ins Bett, in der Hoffnung, seinen Freund nicht zu wecken. Er hatte jedoch nicht mit Miau Tse-tung gerechnet, der sich unter die Decke gekuschelt hatte. Alecs Ellbogen landete auf dem Schwanz des Katers, woraufhin dieser laut miauend aus dem Bett schoss und Magnus sich blinzelnd aufsetzte.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte Alec und verfluchte innerlich alle Katzen.
    »Was hast du denn so lange gemacht?« Magnus rollte sich auf die Seite und berührte Alecs nackte Schulter. »Du bist ja ganz kalt und du riechst nach Nachtluft.«
    »Ich bin noch ein bisschen spazieren gegangen«, erklärte Alec. Zum Glück war der Raum so dunkel, dass Magnus sein Gesicht nicht richtig sehen konnte: Er wusste, dass er ein grauenhafter Lügner war.
    »Wo warst du denn spazieren?«
    Man muss sich in einer Beziehung immer etwas Geheimnisvolles bewahren, Alec Lightwood.
    »Hier und dort«, erwiderte Alec leichthin. »Wo genau, bleibt mein Geheimnis.«
    »Bleibt dein Geheimnis?«
    Alec

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