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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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drehte sich in der Luft, ehe es mit dem Gesicht nach unten auf dem Fußboden landete.
    Clary schluckte und schaute wieder auf Jace. Selbst jetzt wirkte er so lebendig, als würde er von innen glühen … als würde ein inneres Feuer ihn leuchten lassen. Das Runenmal auf seiner Brust pulsierte in einem gleichmäßigen Rhythmus.
    Sie hob den Dolch.
    Mit einem Ruck erwachte Clary aus dem Schlaf; ihr Herz raste. Der Raum um sie herum drehte sich wie ein Karussell. Es war noch immer dunkel, Jace’ Arm lag um ihre Schulter und sein warmer Atem streifte ihren Nacken. Sie konnte seinen Puls an ihrer Wirbelsäule spüren. Clary schloss die Augen und schluckte den bitteren Geschmack im Mund hinunter.
    Es war ein Traum gewesen … nur ein Traum.
    Aber jetzt bestand nicht mehr die geringste Chance, wieder einzuschlafen. Vorsichtig setzte Clary sich auf, schob Jace’ Arm behutsam zur Seite, kletterte aus dem Bett und zuckte zusammen, als ihre Füße die Fliesen berührten. Der Fußboden war eiskalt. Im Halbdunkel fand sie die Türklinke, drückte die Tür auf … und erstarrte.
    Kronleuchter erhellten den fensterlosen Flur. Mehrere Lachen einer zähen dunklen Flüssigkeit verunstalteten den Steinboden. Auf einer der weiß gestrichenen Wände leuchtete ein blutiger Handabdruck und etliche Blutspritzer lenkten von dort Clarys Blick zur Glastreppe, wo ein langer, schmieriger Fleck düster schimmerte.
    Clary schaute zu Sebastians Zimmer. Alles schien ruhig – die Tür war geschlossen und unter dem Türschlitz fiel kein Licht hindurch. Plötzlich musste Clary an das blonde Mädchen in dem paillettenbesetzen Top denken und musterte den blutverschmierten Handabdruck erneut. Das Ganze war wie eine Botschaft – eine hoch erhobene Hand, die »Stopp!« rief.
    Im nächsten Moment schwang Sebastians Tür auf und ihr Bruder trat hinaus in den Flur. Er trug ein Thermo-Shirt über einer schwarzen Jeans und sein silberweißes Haar wirkte zerzaust. Er gähnte verschlafen, doch als er Clary erblickte, stutzte er und starrte sie aufrichtig verwundert an. »Was machst du denn hier?«
    Clary zuckte zusammen und atmete tief ein. Die Luft schmeckte metallisch. »Was ich hier mache? Was treibst du denn gerade?«
    »Ich wollte nach unten, um ein paar Handtücher zu holen und diese Sauerei hier wegzumachen«, antwortete Sebastian sachlich. »Vampire und ihre kleinen Spielchen … «
    »Für mich sieht das nicht nach einem Spiel aus«, entgegnete Clary. »Dieses Mädchen – diese irdische Blondine, die unten neben dir gesessen hat – , was habt ihr mit ihr gemacht?«
    »Als sie die Fangzähne gesehen hat, bekam sie es mit der Angst zu tun. Das kann schon mal passieren.« Beim Anblick von Clarys Miene brach er in Gelächter aus. »Aber sie hat sich wieder beruhigt … und wollte sogar noch mehr. Im Moment liegt sie in meinem Bett und schläft. Sieh ruhig nach, falls du dich vergewissern willst, ob sie noch lebt.«
    »Nein … das ist nicht nötig.« Clary senkte den Blick und wünschte, sie hätte sich noch irgendetwas über dieses dünne Nachthemd gezogen. Irgendwie fühlte sie sich nackt. »Was ist mit dir?«, fragte sie.
    »Du willst wissen, ob es mir gut geht?« So hatte es Clary nicht gemeint, aber Sebastian wirkte erfreut und sie ließ ihn in dem Glauben. Er zog den Kragen seines Shirts beiseite, sodass Clary zwei kreisrunde Bisswunden direkt über seinem Schlüsselbein sehen konnte. »Ich könnte allerdings eine Iratze vertragen.«
    Clary schwieg.
    »Komm mit nach unten«, sagte er und forderte sie mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen. Dann stapfte er barfuß an ihr vorbei in Richtung der gläsernen Treppe. Nach kurzem Zögern ging Clary ihm nach. Auf dem Weg ins Erdgeschoss schaltete Sebastian das Licht an, sodass die Küche vollständig beleuchtet war, als sie die letzte Stufe erreichten. »Wein?«, fragte er und öffnete die Kühlschranktür.
    Clary ließ sich auf einem der Hocker an der Küchentheke nieder und strich ihr Nachthemd glatt. »Nein, nur Wasser.« Dann sah sie zu, wie er zwei Gläser Mineralwasser einschenkte – eines für sie und eines für sich selbst. Seine geschmeidigen, fließenden Bewegungen hatte er wohl von Jocelyn, doch die Kontrolle über seinen Körper musste Valentin ihm eingeimpft haben. Das Ganze erinnerte Clary daran, wie Jace sich bewegte: wie ein durchtrainierter Tänzer.
    Sebastian schob ihr das Wasser über die Theke zu, während er selbst das Glas schon zum Mund führte. Er stürzte das Wasser in einem

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