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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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durchbohrt hab.« Bei der Erinnerung daran schauderte Clary. »Dieser Schrei klang furchtbar verloren. Ich denke, auf eine seltsame Weise hat Sebastian wirklich etwas an dir gelegen. Und obwohl das alles einfach nur schrecklich war, haben wir beide etwas daraus gewinnen können, das irgendwann einmal vielleicht nützlich sein wird.«
    »Und das wäre … ?«
    »Wir verstehen ihn. Ich meine, sofern irgendjemand Sebastian überhaupt verstehen kann. Und das kann er auch nicht ungeschehen machen, indem er seine Pläne ändert.«
    Jace nickte langsam. »Weißt du, bei wem ich noch das Gefühl hatte, ich würde ihn inzwischen besser verstehen? Bei meinem Vater.«
    »Valen … nein«, berichtigte Clary sich, als sie Jace’ Miene sah. »Du meinst Stephen.«
    »Ich habe mir seine Briefe noch mal angesehen und die anderen Dinge, die in dem Kästchen waren, das Amatis mir gegeben hat. Er hatte einen Brief für mich aufgesetzt, den ich nach seinem Tod lesen sollte. Darin fordert er mich auf, ein besserer Mann zu werden, als er es gewesen ist.«
    »Das bist du jetzt schon«, sagte Clary. »Während der kurzen Zeit in der Wohnung, als du wieder du selbst warst, da war es dir wichtig, das Richtige zu tun … wichtiger als dein eigenes Leben.«
    »Ich weiß«, seufzte Jace und starrte auf seine narbenübersäten Fingerknöchel. »Das ist ja das Merkwürdige: Ich weiß es. Ich hab immer so stark an mir gezweifelt, aber jetzt kenne ich den Unterschied. Zwischen Sebastian und mir. Zwischen Valentin und mir. Sogar den Unterschied zwischen den beiden: Valentin hat ernsthaft geglaubt, er würde das Richtige tun. Er hat Dämonen gehasst. Aber Sebastian … Die Kreatur, die er für seine Mutter hält, ist eine Dämonin. Sebastian würde fröhlich eine Rasse Dunkler Nephilim anführen, die Dämonen anbeten, während dieselben Dämonen unschuldige Menschen in Scharen niedermetzeln. Valentin war zumindest der Überzeugung, dass es die Aufgabe der Schattenjäger sei, die Menschheit zu beschützen; dagegen hält Sebastian sie für Ungeziefer. Er will auch niemanden beschützen. Ihn interessiert nur das, was er noch nicht hat – und nur so lange, wie er es noch nicht hat. Und er kennt nur eine einzige echte Emotion: Hass, wenn nämlich jemand seine Pläne vereitelt.«
    Clary dachte einen Moment nach. Sie hatte beobachtet, auf welche Weise Sebastian Jace und auch sie angesehen hatte; sie wusste, dass er sich tief in seinem Inneren einsam fühlte, so einsam wie die schwarze unendliche Leere des Alls. Einsamkeit trieb ihn mindestens so sehr an wie die Gier nach Macht – Einsamkeit und das Bedürfnis nach Liebe, ohne dabei zu begreifen, dass Liebe zu den Dingen zählte, die man sich verdienen musste. Clary seufzte, sagte aber nur: »Na, dann lass uns mit dem Vereiteln seiner Pläne anfangen.«
    Ein mattes Lächeln huschte über Jace’ Gesicht. »Du weißt, dass ich dich gern bitten würde, dich aus der Sache rauszuhalten, oder? Uns steht ein brutaler Kampf bevor – brutaler, als der Rat es sich gerade vorstellt.«
    »Aber du wirst mich nicht bitten«, erwiderte Clary. »Weil dich das nämlich zu einem Dummkopf machen würde.«
    »Weil wir dich zur Erschaffung von Runen benötigen?«
    »Ja. Erstens deswegen und zweitens … Hast du dir selbst eigentlich nicht zugehört? Das, was du eben gesagt hast … darüber, dass wir uns gegenseitig beschützen?«
    »Dir sollte klar sein, dass ich diese Rede geübt habe. Vor dem Spiegel. Kurz bevor du hierhergekommen bist.«
    »Und was wolltest du mir damit eigentlich sagen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, räumte Jace ein, »aber ich weiß, dass ich dabei eine verdammt gute Figur abgegeben habe.«
    »Mein Gott – ich hatte ganz vergessen, wie nervig dein nicht-besessenes Ich sein kann«, murrte Clary. »Muss ich dich wirklich daran erinnern? Du selbst hast gesagt, du müsstest akzeptieren, dass du mich nicht vor allem und jedem beschützen kannst. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, uns gegenseitig zu beschützen: wenn wir zusammen sind. Wenn wir uns den Dingen gemeinsam stellen. Wenn wir einander vertrauen.« Clary schaute Jace direkt in die Augen. »Ich hätte dich nicht daran hindern dürfen, dich dem Rat zu stellen. Ich sollte deine Entscheidungen respektieren. Genau wie du meine respektieren solltest. Denn wir werden sehr lange zusammen sein – und es gibt nur einen Weg, wie das Ganze funktionieren kann.«
    Jace’ Hand schob sich zentimeterweise über die Bettdecke in Clarys Richtung. »Als ich

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