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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Farbe veränderte und brannte. Durch seine transparente Haut konnte Clary die Konturen seines Skeletts erkennen: goldene Knochen, zusammengehalten von flammenden Sehnen.
    Im nächsten Moment hörte sie, wie Jace scharf die Luft einsog. Er schaute auf und ihre Blicke trafen sich. Seine Augen leuchteten golden. Sie hatten schon immer einen goldfarbenen Ton besessen, doch Clary hätte schwören können, dass dieses Gold sich nun ebenfalls bewegte und brannte. Jace’ Atmung ging stoßweise und auf seinen Wangen und Schlüsselbeinen glitzerten Schweißperlen.
    »Du hast recht«, sagte Clary. »Unsere Probleme unterscheiden sich tatsächlich von denen anderer Paare.«
    Sprachlos starrte Jace sie an. Dann ballte er die Hände langsam zu Fäusten, woraufhin das Feuer verschwand und seine ganz normalen, vertrauten und unversehrten Hände zurückließ. Schließlich brachte er ein ersticktes Lachen hervor: »Ist das alles, was dir dazu einfällt?«
    »Nein. Mir fällt noch viel mehr dazu ein. Zum Beispiel: Was ist hier eigentlich los? Sind deine Hände jetzt Waffen? Bist du jetzt Die menschliche Fackel? Was um alles in der Welt … «
    »Ich weiß nicht, was ›Die menschliche Fackel‹ ist, aber … okay, hör zu, die Stillen Brüder haben mir erklärt, dass ich jetzt das Himmlische Feuer in mir trage. In meinen Adern. In meiner Seele. Als ich aus dem Koma erwacht bin, hatte ich das Gefühl, ich hätte Feuer geschluckt. Alec und Isabelle haben anfangs gedacht, es handelte sich nur um eine vorübergehende Nachwirkung des Schwerts. Doch als der Effekt nicht nachließ und die beiden die Brüder der Stille holten, meinte Bruder Zachariah, er wisse nicht, wie lange die Wirkung andauern würde. Außerdem hab ich ihm eine Verbrennung verpasst: Er berührte meine Hand, als er mir das alles erklärte, und ich spürte plötzlich, wie eine Art Stromschlag durch mich hindurchzuckte.«
    »Eine schlimme Verbrennung?«
    »Nein, nur eine kleine Brandblase, aber trotzdem … «
    »Deswegen willst du mich nicht berühren«, erkannte Clary auf einmal. »Du hast Angst, du könntest mich verbrennen.«
    Jace nickte. »Etwas Derartiges gab’s noch nie, Clary. Noch nie. Das Schwert hat mich zwar nicht umgebracht, aber es hat dieses … dieses tödliche Etwas in meinem Inneren hinterlassen. Etwas, das so mächtig ist, dass es vermutlich jeden herkömmlichen Menschen töten würde und möglicherweise auch jeden herkömmlichen Schattenjäger.« Er holte tief Luft. »Im Moment versuchen die Stillen Brüder herauszufinden, wie ich dieses Feuer vielleicht kontrollieren oder sogar loswerden kann. Aber wie du dir sicher vorstellen kannst, stehe ich nicht an oberster Stelle ihrer Prioritätenliste.«
    »Weil die Suche nach Sebastian Vorrang hat. Du hast bestimmt gehört, dass ich seine Wohnung zerstört habe. Ich weiß zwar, dass er sich auch auf andere Weise fortbewegt, aber … «
    »So kenn ich mein Mädchen. Aber Sebastian hat noch was in der Hinterhand … andere Verstecke. Leider hab ich keine Ahnung, wo die sein könnten. Er hat es mir nie verraten.« Jace beugte sich vor, so nah, dass Clary die schillernden Farben in seinen Augen sehen konnte. »Seit ich aus dem Koma aufgewacht bin, haben die Stillen Brüder mich praktisch keine Minute allein gelassen. Sie mussten die Zeremonie erneut an mir durchführen … du weißt schon, das Ritual, das nach der Geburt jedes Schattenjägerkindes vollzogen wird, um es vor Dämonen zu schützen. Und dann haben sie meinen Geist durchforstet, auf der Suche nach der kleinsten Information über Sebastian … nach Dingen, die ich möglicherweise über ihn weiß, jedoch vergessen oder verdrängt hatte. Aber … « Frustriert schüttelte Jace den Kopf. »Aber da ist einfach nichts. Ich kannte seine Pläne bis zu der Zeremonie in Irland. Doch ich hab keine Ahnung, was er danach vorhat. Wo er als Nächstes zuschlagen wird. Der Rat weiß inzwischen, dass Sebastian mit Dämonen zusammenarbeitet, deswegen wurden die Schutzschilde verstärkt, vor allem rund um Idris. Aber ich hab das Gefühl, dass uns diese ganze Geschichte möglicherweise ein nützliches Detail geliefert hat – irgendein Geheimnis, das nur mir bekannt ist, an das wir jedoch nicht herankommen.«
    »Aber selbst wenn du etwas wüsstest, Jace, dann würde Sebastian einfach seine Pläne ändern«, warf Clary ein. »Er weiß, dass er dich verloren hat. Ihr beide wart fest miteinander verbunden. Und ich hab ihn aufschreien hören, als ich dich mit dem Schwert …

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