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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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empört zurück. Die Koordinierung sei einwandfrei, stellten sie fest. Wenn sich ein
Mensch in der Maschine befand, während sie in Betrieb war verwandelte er sich unweigerlich in
einen »Loper«, um in dieser Form die Maschine zu verlassen und in der trüben Atmosphäre zu
verschwinden.
Vielleicht war es nur eine kleine Abweichung, ein winziger Fehler, der ein Wesen hervorbrachte,
welches nicht ganz genau dem Loper entsprach, rätselte Fowler. In diesem Falle würde man Jahre
brauchen, um den Fehler zu finden, behaupteten die Biologen.
Fowler wußte, daß sie recht hatten.
Jetzt waren es fünf Männer statt vier, und Harold Allen war umsonst hinausgegangen in den
Mahlstrom des Jupiter. Das Wissen der Menschen war in keiner Weise bereichert worden.
Fowler griff nach den Personalpapieren auf seinem Schreibtisch. Es war ein kleines Bündel, sauber
zusammengeklammert.
Irgendwie mußte der Grund für das Verschwinden dieser Männer gefunden werden, und dafür gab es
keine andere Möglichkeit, als noch mehr Menschen hinauszuschicken, obwohl er sich innerlich
dagegen sträubte.
Einen Augenblick lang horchte er auf das Heulen des Windes, der um die Kuppel tobte. Dieser
immerwährende, tobende Sturm, der in kochender Wut über den Planeten fegte.
Gab es eine Gefahr da draußen? fragte er sich. Eine Gefahr, die sie nicht kannten, die außerhalb
der Kuppel lauerte und die Loper verschluckte, ohne Unterschied, ob sie echt oder menschlichen
Ursprungs waren.
Oder hatte man einen grundlegenden Fehler begangen, indem man im Loper die am besten geeignete
Lebensform sah?
Er wußte, daß man sie wegen ihrer offensichtlichen Intelligenz ausgesucht hatte, denn wenn der
Mensch in ein Wesen ohne Intelligenz verwandelt würde, wäre der Zweck des Experimentes nie zu
erreichen.
Hatten vielleicht die Biologen diesen Faktor überbewertet und andere Eigenschaften übersehen, die
unheilvolle Folgen nach sich ziehen konnten? Es war kaum anzunehmen, denn die Biologen verstanden
ihr Geschäft trotz ihrer Eigenwilligkeit.
Sollte etwa der ganze Versuch als solcher unmöglich sein?
Die Umwandlung in andere Lebensformen war auf anderen Planeten erfolgreich durchgeführt worden,
aber das war kein Beweis dafür, daß es auch auf dem Jupiter möglich sein würde.
Vielleicht reichte die menschliche Intelligenz nicht aus, um sich der Sinneswerkzeuge der
Jupiter-Lebewesen zu bedienen. Vielleicht waren die Loper derart fremdartige Wesen, daß es
unmöglich war, eine Verbindung zwischen ihrer Denkweise und derjenigen der Menschen
herzustellen.

Aus dem Korridor kam das Tapsen kleiner Pfoten. Aha, lächelte Fowler, jetzt kommt Towser von
seinem Besuch in der Küche zurück.
Mit einem Knochen im Maul kam Towser ins Zimmer.
Schwanzwedelnd ließ er sich neben dem Schreibtisch nieder.
Seine Pfoten hielten liebevoll den Knochen umklammert. Seine tränenden, alten Augen waren auf
seinen Herrn gerichtet, der sich jetzt niederbeugte, um die zerknüllten Ohren des alten Hundes zu
kraulen.
»Hast mich noch immer lieb, was?« fragte Fowler, und Towser antwortete mit einem Wedeln seines
Schwanzes.
»Du bist noch der einzige«, stellte Fowler fest.
Er wandte sich wieder dem Schreibtisch zu und nahm die Papiere zur Hand.
Benett? Benett hatte ein Mädchen, das irgendwo auf der Erde wartete.
Andrews? Andrews wollte zur Erde zurück, ans Marstechnikum, sobald er genug Geld beisammen hatte,
um ein Jahr studieren zu können.
Olson? Olson war schon fast pensionsreif. Er sprach immer von seinem Garten und den Rosen, die er
züchten wollte.
Vorsichtig legte Fowler die Papiere wieder auf den Schreibtisch.
Er verurteile die Männer zum Tode, hatte Miß Stanley gesagt. Er jage die Menschen hinaus in den
Tod, während er bequem und sicher an seinem Schreibtisch saß.
Zweifellos war das die Meinung der gesamten Kuppel-Besatzung, um so mehr, seit Allen auch
draußengeblieben war.
Man würde es ihm natürlich nicht ins Gesicht sagen. Selbst die Männer, die er zu sich gerufen und
hinausgeschickt hatte, hielten den Mund.
Aber er konnte es in ihren Augen lesen.
Nochmals durchblätterte er die Papiere. Benett, Andrews, Olson. Es gab noch mehrere, aber es
durfte nicht so weitergehen.
Kent Fowler wußte, daß es nicht so weiterging, daß er den Männern nicht in die Augen sehen
konnte, daß er keine weiteren Opfer verlangen durfte. Er lehnte sich vor und schaltete das
Sprechgerät ein.
»Ja, Mr. Fowler?«
»Miß Stanley bitte.«
Er wartete auf Miß Stanley,

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