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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Hund jemals kannten.
»Ich kann nicht zurückgehen«, verkündete Towser.
»Ich auch nicht.«
»Ich würde wieder in einen Hund verwandelt.«
»Und ich in einen Menschen.«
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Anmerkungen zur vierten Erzählung
    Langsam schält sich ein klares Bild des Menschen aus der Legende heraus.
Schrittweise drängt sich dem Leser die Überzeugung auf, daß es sich bei dieser Rasse um
ein reines Phantasiegebilde handeln muß, denn sie besitzt nicht die notwendige Fähigkeit, um aus geringen Anfängen eine Kultur zu solchen Höhen zu führen, wie sie in
diesen Erzählungen geschildert wird. Der Mensch befand sich auf einer wilden Jagd nach
Wissen und Macht, aber es werden keine Andeutungen darüber gemacht, wie er sie
verwenden wollte, wenn er sein Ziel erreichte. Wie die Legende sagt, hatte sich die
menschliche Rasse im Laufe von einer Million Jahren aus den Höhlenbewohnern entwickelt. Und doch war es ihr erst etwa hundert Jahre vor der Entstehung dieser
Erzählung gelungen, die gewaltsame Tötung seiner Mitmenschen abzuschaffen! Was ihm erst
nach einer Million Jahren gelungen war, betrachtete er als eine große Errungenschaft.
Nach dem Lesen dieser Erzählung wird es den meisten Lesern leichtfallen, die Theorie
Rovers anzuerkennen, die behauptet, daß der Mensch das genaue Gegenteil des Ideals der
Hunde verkörpert; daß er eine mythologische Erfindung, ein soziologisches
Fabelwesen ist.
Dies wird noch unterstrichen durch die immer wiederkehrenden Anzeichen menschlicher
Ziellosigkeit, die ihn hierhin und dorthin treibt, nur weil er offenbar selbst nicht weiß,
was er will.

Paradies
    Die Kuppel, deren gedrungene Form so gar nicht in den purpurnen Nebel des Jupiter paßte,
schien ängstlich an dem riesigen Planeten zu kleben.
Das Wesen, welches einstmals Kent Fowler war, stand mit gespreizten, dicken Beinen vor der
Kuppel.
Wie fremdartig der Bau jetzt wirkt, dachte er, und es kam ihm zum Bewußtsein, wie weit er sich
innerlich von der menschlichen Rasse entfernt hatte.
Gepeinigt von der Erinnerung an die Menschen, deren Gestalt er besaß, bevor er sich in dieses
Wesen verwandelt hatte, war er jetzt zurückgekehrt.
Towser machte sich neben ihm bemerkbar, und er fühlte die zutrauliche Freundschaft des ehemaligen
Hundes; die ausgesprochene Freundschaft und Kameradschaft, die wohl schon immer vorhanden war,
aber nie so recht zum Ausdruck kommen konnte, solange sie noch Mensch und Hund waren.
Die Gedanken des Hundes drangen in sein Gehirn. »Du kannst es nicht tun, Kamerad«, sagten
sie.
Fowlers Antwort kam fast wie eine Klage: »Ich muß, Towser, ich muß es tun. Ich bin ja ausgezogen,
um festzustellen, wie es auf dem Jupiter aussieht. Und jetzt weiß ich es, jetzt kann ich es ihnen
sagen.«
»Du hättest es schon längst tun müssen«, sagte eine Stimme tief in seinem Innern. Es war eine
schwache, menschliche Stimme, die gegen sein jupiterisches Wesen ankämpfte. »Aber du bist ein
Feigling und hast es immer verschoben. Du bist davongelaufen, weil du nicht den Mut zur Rückkehr
aufbrachtest. Weil du Angst hattest, wieder ein Mensch zu werden.«
»Ich werde sehr einsam sein«, kam es von Towser. Er hatte es nicht ausgesprochen, wenigstens
nicht in Worten. Es war, als ob Fowler für einen Augenblick in Towsers Geist eingedrungen und
dort das erschütternde Gefühl des Abschiedsschmerzes zurückgelassen hätte, unter dem er jetzt
litt.
Fowler stand schweigend und unentschlossen da. Etwas in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, in
einen unzulänglichen menschlichen Körper und Geist zurückkehren zu müssen.
»Ich möchte schon mitkommen«, versicherte Towser, »aber ich würde es kaum überleben. Ich wäre
wahrscheinlich schon tot, bevor ich noch zurückkäme. Ich war sowieso fast am Ende, alt und voller
Flöhe. Meine Zähne waren nur noch Stumpen, und mit der Verdauung war es auch nicht mehr weit her.
Ich hatte schreckliche Träume. Als ich noch jung war, habe ich Hasen gejagt, aber zum Schluß
jagten die Hasen mich.«
»Du bleibst hier«, befahl Fowler. »Ich komme bald zurück.«
Er hob den massigen Kopf und richtete den Blick auf die Hügel, die in der Ferne zu mächtigen
Gebirgsgipfeln emporwuchsen, eingebettet in die rosa und purpurnen Nebel. Ein Blitz zuckte über
den Himmel und tauchte die Wolken in einen Wasserfall von Farben.
Langsam und zögernd watschelte er vorwärts. Ein wohlriechender Windhauch umwehte ihn. Sein Körper
nahm ihn völlig in sich auf. Und doch war es kein

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