City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris
doch dieser lächelte bloß und zuckte mit der Schulter. Sie liefen dem jungen Mann im weißen Hemd nach, der sich durch den vollen Raum kämpfte, bis ans hintere Fenster, wo ein bereits gedeckter und mit einem "Reserviert"-Schildchen versehener Zweiertisch stand.
„ Nehmen Sie Platz“, sagte der Kellner, „was darf ich Ihnen zu trinken bringen?“
„ Zwei Gläser Champagner“, antwortete Laurent für sie beide und schob Elaine den Stuhl zurecht.
Einen Moment später wurden die Gläser mit der perlenden Flüssigkeit serviert und Laurent prostete Elaine zu: „Auf das, was wir vorhaben.“
Elaine hob ihr Glas und stieß mit ihm an. Der kühle Champagner prickelte an ihren Lippen und sie wünschte sich, dass die Situation eine andere wäre. Dass sie sich anders kennengelernt hätten und dass nicht diese dunkle Wolke von Einbrüchen und der Entführung über ihnen läge. Sie atmete kurz durch, dann fragte sie: „Wie hast du mich eigentlich erwischt?“
„ Wie bitte?“, entgegnete Laurent und blickte Elaine in die Augen.
„ Als ich… in deinem Haus war. Welchen Fehler habe ich gemacht?“, präzisierte Elaine. Diese Frage schwirrte ihr im Kopf umher, seit der Nacht, in der sie sich begegnet waren und sie fand keine Antwort darauf.
Laurent stellte sein Glas ab, ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Das verrate ich dir später. Wenn all das hier überstanden ist. Versprochen“, antwortete er dann mysteriös und Elaine beließ es dabei. Aus irgendeinem Grund vertraute sie ihm mittlerweile und fühlte sich sicher, beschützt und geborgen in Laurents Nähe.
Kapitel 14
Die nächsten Tage verbrachte Elaine mit der Observation des Wachpersonals. Sie musste genau wissen, wann Schichtwechsel war und wie er vonstatten ging. Das war natürlich von außen nicht leicht zu beobachten, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Sie parkte in sicherer Entfernung mit einem perfekten Beobachtungswinkel auf der anderen Straßenseite. Während sie kalten Kaffee aus einem Pappbecher trank, dachte sie an Laurent. Seit ihrer gemeinsamen Nacht hatte er sich auf ihre Bitte hin stets zurückgehalten und wenn sie ehrlich war, fand sie es schade, obgleich die Situation Verliebtheit nicht zuließ. Hatte sie sich denn tatsächlich in Laurent verliebt – so einfach, schnell und heimlich, fragte sich Elaine.
Plötzlich, kurz nach Sonnenuntergang, öffnete sich leise die Beifahrertür ihres Wagens und Laurent stieg ein.
„ Schön dich zu sehen“, riss er sie aus ihren Gedanken, nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen, um einen altmodischen Kuss darauf zu hauchen.
„ Hallo Laurent“, begrüßte sie ihn und lächelte ob seiner schönen Begrüßung, zumal auch sie sich ehrlich freute, ihn wieder an ihrer Seite zu haben. Was Laurent den Tag über machte, wusste Elaine nach wie vor nicht. Sie hatte sich nicht getraut zu fragen, ob und was er arbeitete oder sonst so Wichtiges zu tun hatte, doch offenbar hatte er tagsüber keine Zeit.
„ Das ist einfach der unangenehmste Teil dieser Arbeit“, sagte sie dann. „Stundenlanges Warten.“
„ Ich finde das gar nicht so schlimm“, antwortete er und Elaine zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
„ Ich dachte, du platzt vor Ungeduld?“
Laurent zuckte mit den Schultern und schmunzelte. „Ich sitze gern mit dir in einem Auto.“
Elaine knuffte ihn in die Seite. „Konzentration bitte. Es ist gleich soweit.“ Sie deutete mit dem Finger auf die andere Straßenseite, wo ein Wagen mit der Aufschrift der Wachfirma hielt. Zwei Männer stiegen aus. Das Museum hatte vor etwa einer halben Stunde geschlossen. Die beiden Männer gingen hinein und etwa fünfzehn Minuten später kamen zwei andere Männer heraus. Sie stiegen in den Wagen und fuhren davon.
Eine Weile blieb es still. Nach etwa einer Stunde fuhr ein weiterer Wagen vor, ein Kleinbus diesmal. Das war die Reinigungsfirma. Vier Personen stiegen aus, zwei Männer und zwei Frauen. Sie hoben große Schiebewagen mit ihren Putzutensilien heraus und schoben sie zum Eingang. Einer der Wachmänner ließ sie herein, dann schloss sich die Tür.
Nach zwei Stunden hatte das Reinigungspersonal seine Arbeit beendet, die Putzwagen wurden wieder aufgeladen und der Bus fuhr davon.
„ Okay“, sagte Elaine und streckte sich. „Ich denke, wir haben genug gesehen.“ Sie ließ den Motor an und fuhr los.
„ Und das heißt jetzt was?“, erkundigte sich Laurent.
„ Das heißt, morgen Abend brechen wir ein.“
Kapitel 15
Elaine und
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