Claifex: Nefilim KI
Innere des Tempels verschwunden.«
»Keine anderen Schiffe, kein Lebenszeichen, einfach nichts«, sagte Truktock, als er sich eine Weile mit den Sensoren beschäftigt hatte.
Sargon meldete sich. »Ich habe einen Schwachpunkt in der Struktur des Tempels gefunden, den wir ausnutzen können. Wartet!«
Ein Funkspruch aus dem Tempel.
»Wir bleiben bei der Sache mit der Funkstörung«, sagte ich schnell, dann schaltete ich auf Empfang.
»Dreht auf der Stelle um und -«, ich schaltete sofort auf »Störung«, bevor Garsun seine Botschaft loswerden konnte, sodass er merken musste, dass sein Funkspruch nicht ankam.
»Wir verfahren nach Plan. Legt los!«, sagte ich und sprach damit Zurvan und Sargon an. Sargon blieb auf unserer Schiffshülle, um uns mit seinen Schilden zusätzlichen Schutz vor etwaigen Angriffen zu bieten und Zurvan stieß sich von der Oberfläche des Tempels ab, wo er gewartet hatte. Er breitete seine Schwingen aus und das charakteristische blaue Glühen schwoll zu einer Intensität an, die ich zuvor noch nie gesehen hatte.
»Können wir den Mond sehen?«, fragte Simeon und ich schaltete auf Fernsicht, um den Trabanten zu zeigen, den Zurvan zerstören würde, um unseren Standpunkt klar zu machen.
Truktock war skeptisch. »Der Mond hat einen Durchmesser von mehr als viertausend Kilometern. Ich glaube das erst, wenn ich es sehe.«
Ich spürte ein Rucken im Antrieb und sah auf die Anzeigen. Sie fingen an, verrückt zu spielen, was direkt mit Zurvans Tätigkeit zusammenhing. Ich sah aus der Sichtscheibe und konnte ihn nicht mehr erkennen. Statt seiner imposanten Erscheinung sah man nur noch ein blaues Glühen, dass jetzt seine gesamte Gestalt einhüllte.
»Festhalten!«, sagte Sargon, doch nichts geschah für einige Augenblicke, dann blendete uns ein gewaltiger Lichtblitz. Einen Moment später sah ich den Mond in sich zusammenfallen, dann strebten alle seine Moleküle in einer zunächst zeitlupenartigen Geschwindigkeit auseinander. Doch kaum zwei Sekunden später explodierte der gesamte Himmelskörper und schleuderte seine Bestandteile in alle Richtungen davon. Für mehrere Minuten waren wir von pulverisiertem Mondgestein umgeben, dass dank Sargons Wirken keinen Schaden am Schiff anrichten konnte. Als sich die Sicht nach einer Weile klärte, sahen wir, dass der Tempel Schlagseite hatte.
Keiner an Bord sagte ein Wort.
»Jetzt!«, rief Sargon.
Er hatte die Steuerung des Jägers per Fernsteuerung übernommen und wir machten einen ungeheuren Satz in Richtung des Tempels. Sargon stand auf der Hülle der terranischen Kampfmaschine und feuerte aus allen Rohren auf eine bestimmte Stelle der Tempeloberfläche. Er setzte so viel Energie ein, dass seine Gestalt zu glühen schien. Wir jagten immer näher heran und ich ertappte mich dabei, wie ich instinktiv versuchte den Jäger zu verlangsamen, doch Sargon feuerte weiter und hielt direkt auf die Oberfläche zu. Inzwischen waren wir so nahe herangekommen, dass der Tempel mit seiner lichtschluckenden Schale unser gesamtes Gesichtsfeld ausfüllte. Das Gefühl, hinabzustürzen, wurde übermächtig und Simeon grunzte irgendeinen Fluch hervor. Dann brach plötzlich die Hülle unter Sargons Beschuss auf und wir bremsten heftig ab. Sargon verschwand in der Öffnung, die einen Moment später von unserem Jäger verschlossen wurde, der sich direkt darüber auf die Oberfläche pflanzte. Ich hätte der Maschine und den Andruckkompensatoren angesichts unserer Nähe zu einer Planetenoberfläche keine derartige Leistung zugetraut, aber dies war auch nicht die Cheiron, sondern das militärische Fahrzeug einer Streitmacht, die beinahe die gesamte Claifex erobert hätte.
»Vorbereiten auf Dekompression!«, meldete sich Sargon.
Als wir alle unsere Helme und Anzüge überprüft hatten, öffnete sich die Sturmluke und wir stürzten durch die gewaltsame Öffnung in den Tempel hinab. Drinnen war es zunächst stockfinster, doch die Helmsensoren reagierten sofort und lieferten ein brauchbares Bild der Umgebung auf dem Overhead-Display. Wir waren in einer Art Wartungsschacht angekommen und Sargon trieb uns zur Eile. Er hatte anscheinend eine Idee davon, wo dieser Schacht hinführte, denn er rannte vor uns in die Dunkelheit. Wir folgten mit Höchsttempo und gelangten fünf Minuten später an ein Schott, dass Sargons konzentriertem Feuer keine Sekunde standhalten konnte. Wir betraten ein Areal, das seine Atmosphäre verlor, sobald wir das Schott durchbrachen. Kleinteile und Atemluft
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