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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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führte.
    »Warst du schon mal bei den Kalimbari?«, fragte ich Susannah.
    Ehrfurcht ergriff Besitz von mir, als wir uns Kilometer für Kilometer dieser unglaublichen Masse näherten, die über der leblosen Oberfläche des Planeten zu schweben schien. Akarost V war eine kraterübersäte Steinkugel ohne Atmosphäre oder ein Fünkchen Leben auf seiner Oberseite.
    »Nein. Das ist ganz schön dick aufgetragen, findest du nicht?«, erwiderte sie und deutete auf die ungeheuerliche Konstruktion des Tempels.
    »Ja allerdings. Echte Angeber.«
    Wir mussten beide Lachen, konnten aber den Blick nicht von diesem verrückten Bauwerk abwenden. Ich sah auf eine Sensoranzeige und las das Ergebnis laut vor, weil ich es gar nicht glauben wollte.
    »Das Ding ist 144 Kilometer hoch! Wie kann etwas in dieser Größe auf einer nadelgroßen Spitze stehen?«
    Susannah und ich starrten auf das rhombische Gebilde, welches allmählich unser gesamtes Gesichtsfeld einnahm und alles Licht zu schlucken schien. Ich schaltete die Landescheinwerfer ein und die Lichtkegel glitten über eine Oberfläche, die aus der Nähe betrachtet weniger glatt wirkte. Als wir dichter herankamen, öffnete sich eine Schleuse, obwohl die Scanner und Sensoren zuvor keine solche entdecken konnten. Schließlich wurden wir von einer Finsternis verschluckt, die sogar das Licht der Landescheinwerfer auffraß. Für einen Moment fielen alle Systeme an Bord aus und sprangen gleich darauf wieder an, so als ob nichts gewesen wäre.
    »Cheiron, Statusbericht!«, rief ich sogleich aus.
    »Keine Schäden, alle Systeme einsatzbereit, folgende in Betrieb ...«
    Der Bordcomputer ratterte eine lange Liste von Aggregaten herunter.
    »Cheiron, wann war der letzte Systemausfall?«
    »Vor sieben Jahren, zwölf Monaten, 22 Tagen, sechs Stunden und dreizehn Minuten.«
    »Das eben hätte eigentlich als Systemausfall gewertet werden müssen.«
    Susannah warf mir einen beunruhigten Blick zu. Wir sahen erwartungsvoll hinaus in die Finsternis außerhalb des Schiffes.
    »Interessante Begrüßung. Ich hoffe, die Kalimbari sind wirklich so neutral, wie sie sich immer geben«, überlegte ich laut.
    »Unsere Gegenwart hier beweist das Gegenteil. Auch wenn die Kalimbari passiven Widerstand gegen die Claifex geleistet haben, ergreifen sie jetzt zum ersten Mal in ihrer langen Geschichte Partei. Aber wer weiß, wo sie nicht schon überall ihre Finger drin hatten.«
    Ich ließ mich in meinen Sessel zurücksinken. Die Konsequenzen ihrer Worte schossen mir erstmalig deutlich durch den Kopf. Ereignisse, größer als ich sie zu erfassen in der Lage war, zeichneten sich am Horizont ab.
    »Vierzig Millionen«, murmelte ich vor mich hin.
    »Sie hat dir das Geld nicht ohne Grund geboten«, sagte Susannah trillernd.
    »Ja, aber ich werde mich ein bisschen mehr konzentrieren müssen. Das Ganze unterscheidet sich von dem, was ich mein Leben lang gemacht habe. Es geht hier nicht nur um das Geld, das wird mir allmählich klar.«
    Wir wurden beide abgelenkt, als die Cheiron mit einem leichten Rucken aufsetzte.
    Ich deutete hinaus. »Wir sind gelandet. Da kommt jemand.«
    Wir sahen auf die holografische Projektion des Kamerabildes im Bereich der Hauptschleuse und erkannten eine Gruppe von drei humanoiden Wesen, die sich im sanften Schein einer über ihnen schwebenden Lampe näherten. Sie trugen Kapuzen und Roben und blieben vor der Rampe stehen, die ich jetzt ausfahren ließ.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und steckte meine TQ in ihr Beinholster.
    Susannah blickte auf meine Waffe und hob eine Augenbraue. »Glaubst du nicht, dass sie das missbilligen werden?«
    »Damit müssen sie rechnen, wenn sie ihre Neutralität aufgeben wollen. Ich möchte dich sogar bitten, es mir gleich zu tun. Wenn ich die Lage richtig einschätze, werden sie nicht überrascht sein, schließlich kennen sie die Menschen, nach allem, was in ihrer verdammten Chronik steht.«
    Susannah nickte und als wir die Rampe hinuntergingen, hatte sie ihre Katarama in den Beinholstern stecken. Wir traten in den Schein der schwebenden Leuchte. Susannah ergriff ohne lange Vorrede das Wort, was ich für eine gute Idee hielt, da wir nicht wussten, welches Benehmen den Kalimbari als höflich oder unhöflich erschien. Der Verzicht auf Begrüßungen war unter raumfahrenden Spezies, die einander das erste Mal begegneten, eine weitverbreitete Gewohnheit.
    Susannah sprach laut und deutlich. »Wir haben den Nefilim an Bord, müssen ihn aber noch aktivieren.«
    Ich

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