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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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sich den Vorschlag. »Gute Idee.«
    »Reden wir
mal über unsere Vermutungen«, warf Chavez ein. »Bisher haben wir angenommen,
dass sich der Emir immer noch in Pakistan oder Afghanistan aufhält. Wann wurde
sein Aufenthalt dort zuletzt bestätigt?«
    »Vor einem
Jahr«, antwortete Jack. »Wir haben auch schon mit dem Gedanken gespielt, dass
er den Standort gewechselt und vielleicht sogar sein Aussehen verändert haben
könnte. Bisher gibt es aber keinerlei Hinweise darauf.«
    »Nehmen
wir einfach mal an, es wäre so. Warum würde er umziehen?«
    »Entweder
aus operativen Gründen, oder weil wir seinem Schlupfloch zu nahe gekommen
sind«, antwortete Rounds.
    »Wohin
würde er gehen?«
    »Ich würde
auf Westeuropa tippen«, meinte Dominic. »Warum?«
    »Zum einen
wegen der Grenzen. Sehr viel leichter, in halb Europa herumzureisen.«
    Dafür
hatte das Schengen-Abkommen gesorgt, wie Jack wusste. Es regelte die
Bestimmungen für die Grenzkontrollen und die Einreise zwischen den meisten
EU-Mitgliedsstaaten, sodass das Reisen innerhalb der »Schengen-Zone« fast so
leicht war wie zwischen den US-Bundesstaaten.
    »Und
vergessen wir nicht die Währung«, fügte Brian hinzu. »Der Euro wird fast
überall akzeptiert. Dadurch wird es viel leichter, Geldmittel zu transferieren
und sich irgendwo eine Bleibe einzurichten.«
    »Wenn wir
annehmen, dass er sein Aussehen nicht verändert hat, wäre es für ihn viel
leichter, sich in Südeuropa zu integrieren - im Mittelmeerraum, etwa auf Zypern,
in Griechenland, Italien, Portugal, Spanien ...«
    »Das wäre
dann aber ein ziemlich großes Territorium«, wandte Brian ein.
    »Welche
Möglichkeiten haben wir, seinen Aufenthaltsort weiter einzugrenzen?«, fragte
Rounds.
    »Wir
folgen dem Geld«, schlug Dominic vor.
    »Machen
wir seit einem Jahr, und Langley ebenfalls«, antwortete Jack. »Gegen die
Finanzstruktur des URC ist das Labyrinth von Knossos ein Kinderspiel.«
    »Dein
hübscher Vergleich bleibt uns ein Rätsel, Vetter«, sagte Brian grinsend.
    »Tut mir
leid, da ist eben meine humanistische Erziehung mit mir durchgegangen. Was ich
damit sagen wollte: Solange wir keinen konkreten Vorgang haben, nützt uns der
finanzielle Ansatzpunkt wenig. Jedenfalls für sich allein genommen.«
    »Hat das
schon jemand modellhaft durchgespielt?«, wollte Chavez wissen. »Wenn wir das
nehmen, was wir über ihre Geldtransfers wissen, und es mit dem E-Mail-Verkehr
und den Ankündigungen auf den Websites zusammenbringen und das Ergebnis dann
wieder in Bezug zu bestimmten Vorgängen setzen?«
    »Gute
Frage«, meinte Rounds.
    »Ich würde
mich sehr wundern, wenn der NCTC und/oder Langley das nicht längst ausprobiert
hätten. Und wenn ihnen das gelungen wäre, säße der Bursche längst im Knast.«
    »Schon
möglich«, antwortete Rounds. »Aber wir haben es
eben noch nicht ausprobiert.«
    »Und was
der Campus nicht schafft, kann man nicht schaffen?«, fragte Brian.
    »Genau.
Nehmen wir einfach mal an, sie hätten es noch nicht probiert. Oder nehmen wir
an, sie hätten es probiert, aber eben nicht richtig. Was braucht man, um es
richtig zu machen?«
    »Eine
maßgeschneiderte Software«, antwortete Jack.
    »Wir haben
die Leute und das Geld. Wir sollten es versuchen.«
    »Gavin
wird uns hassen wie die Pest.« Dominic grinste breit.
    »Wir
kaufen ihm ein paar Megapackungen Cheetos und eine Kiste Coke«, gab Brian
zurück. »Dann geht's ihm wieder glänzend.«
    »Warum
wirbeln wir nicht in Tripolis ein wenig Staub auf?«, fragte Dominic und
eröffnete damit eine neue Diskussionsrichtung. »Der Job in der Botschaft geschah
ja nicht im luftleeren Raum. Wir sollten einfach hingehen und mal ordentlich
auf die Büsche klopfen. Vielleicht auch gleich noch in Benghasi.«
    Rounds
dachte kurz nach. »Ich werde mit Sam und Gerry darüber sprechen.«
    Sie diskutierten
noch eine Stunde lang weiter und spielten sich ihre Ideen zu, bis Rounds die
Besprechung schließlich beendete. »Wir hören jetzt erst mal auf und machen uns
an die Arbeit. Morgen früh treffen wir uns wieder.«
    Alle
verließen den Raum, nur Jack blieb sitzen, drehte den Stuhl herum und starrte
aus dem Fenster.
    »Ich kann
förmlich das Getriebe knirschen hören«, sagte Chavez, der unter der Tür stehen
geblieben war.
    »Verzeihung
... was?«
    »Den
Ausdruck hatte auch dein Dad immer im Gesicht, wenn sein Hirn auf Hochtouren
lief.«
    »Denke
immer noch an das Was-wäre-wenn.«
    Ding zog
einen Stuhl heran und setzte sich. »Schieß los.«
    »Eine
Frage,

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