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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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er nicht genau sagen können, was es war, aber allmählich dämmerte es ihm:
Jemand war im Truck gewesen. Aber das war eigentlich nicht möglich. Wie alles
andere an diesem Truck war auch das Schloss an der Fahrertür besonders
gesichert. Um es zu knacken, war schon mehr als das Geschick eines kleinen
Autodiebs nötig. Weaver blickte sich um. Nichts schien verändert worden zu
sein. Er schaute ins Handschuhfach und in der Mittelkonsole nach, ob
irgendetwas fehlte. Nein, alles war da. Ebenso in der Schlafkoje. Alles war
genau so, wie er es zurückgelassen hatte. Revolver.
    Er griff
unter den Sitz. Der .38er war noch da, steckte ordentlich in seinem
Lederholster, das am Sitzrahmen befestigt war.
    Weaver
blieb eine halbe Minute lang völlig still sitzen, bis es ihm gelang, das
unheimliche Gefühl abzuschütteln. Vielleicht war der Kaffee im Motel doch stärker
gewesen, als er gedacht hatte. Macht nervös, so was.
    Er fuhr
das GPS-System hoch und wartete, bis es die übliche Selbstdiagnose durchgeführt
hatte, dann rief er seine Route auf. Tag drei von vier Tagen. Eine leichte
Strecke, knapp 500 Kilometer nach Saint George, Utah.
     
    Tariq fand den Emir im Bad, wo er seine wenigen persönlichen
Gegenstände einsammelte und in eine Schachtel warf. »Sobald ich mein Testament
aufgenommen habe und zum Treffen mit Musa abgereist bin, verbrennst du das
alles.«
    »Das werde
ich tun. Ich habe zwei Neuigkeiten. Nayoans vier Männer haben alle ihren
Einsatzbefehl bestätigt. Der erste Einsatz erfolgt am Sonntagmorgen in
Waterloo.«
    »Gut.«
    »Zweitens:
Unser Mann hat den Truck ohne Zwischenfall abgefangen. Wir haben die
Fahrtroute, einschließlich der Ruhepausen und der Tankaufenthalte.
    Er wird
übermorgen zwischen 2.30 und 3.00 Uhr an der Anlage eintreffen.«
    Der Emir
nickte und schloss die Augen, um sich seinen Zeitplan besser zu
vergegenwärtigen. »Das ist perfekt, mein Freund. Musa wird mindestens vier
Stunden früher an Ort und Stelle sein. Und jetzt stell bitte die Kamera auf.
Die Zeit ist gekommen.«
     
     
    Um 7.00 Uhr waren Clark und Jack in ihren Mietwagen
gestiegen. Zeit, zu frühstücken und daheim anzurufen. Da sie nur die Namen der
Geschwister - Citra und Purnoma Salim - und das Datum ihrer Ankunft in Norfolk
kannten, musste ihnen der Campus einen Ort nennen, wo sie mit ihrer Suche
beginnen konnten.
    Sie fanden
etwa anderthalb Kilometer südlich des Flughafens am Military Highway ein
IHOP-Restaurant, wo sie sich Kaffee, Eier und Pfannkuchen bestellten. Während
sie auf ihr Essen warteten, rief Clark Rick Bell an.
    »Wir
kennen nur das Hotel, das die Salims auf ihrem Einreiseformular angegeben
haben«, teilte dieser Clark mit. »Wenn sie dort nicht eingecheckt haben,
müssten wir uns etwas anderes einfallen lassen. Die indonesische Botschaft in
Washington führt eine Liste aller ihrer Staatsbürger, die gegenwärtig in den
USA herumreisen. Da sie jedoch mit einem falschen Pass eingereist sind, ist es
eher unwahrscheinlich, dass sie in der Liste aufgeführt sind.«
    »Wir
fangen mit dem Hotel an«, sagte Clark. »Irgendwo müssen sie ja schlafen.«
    Bell
nannte ihm den Namen des Hotels und legte auf. »Die Econo Lodge in Little
Creek«, teilte Clark Jack mit. »Hau ordentlich rein. Wir haben heute noch eine
Menge vor.«
    Die Econo
Lodge war leicht zu finden. Sie lag etwa 500 Meter vom Little Creek Channel und
drei Kilometer von der Little Creek Amphibious Base entfernt. »Dort sind SEALs
stationiert, nicht wahr?«, fragte Jack.
    »Ja. Die
SpecWar Group Two mit den Teams zwei, vier und acht sowie einer SDV-Einheit.
Diese >Swimmer Delivery Vehicles< sind Mini-U-Boote, die bis zu vier
Kampfschwimmer über eine Entfernung von fünf bis zehn Kilometern transportieren
können.«
    »Vermisst
du die SEALs?«
    »Manchmal
schon, aber meistens nicht. Ich vermisse vor allem die Kameraden und die
Arbeit. Allerdings habe ich dort auch ziemlich hässliche Zeiten erlebt.«
    »Könntest
du das genauer beschreiben?«
    Clark
schaute ihn von der Seite an und lächelte. »Nein. Absolute Verschwiegenheit ist
ein Grundsatz der SEALs. Sie gehen an Orte, wo kein anderer hingehen will, und
sie machen Sachen, die niemand sonst tun kann. Heute heißen diese Gegenden
>Denied Areas<, Sperrgebiete. Früher nannten wir sie einfach >Indianerland<.
Die SEALs wecken heute sehr viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit als zu meinen
Zeiten. Ich finde das gar nicht gut. Je weniger die Leute über dich reden,
desto besser erledigst du deinen

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