Clancy, Tom
Job.«
»Was hat
sich also geändert?«
»Ich weiß
es nicht einmal genau. Ich stehe immer noch in Verbindung mit einzelnen aktiven
SEALs, und die können mir das auch nicht erklären. Sie bekommen heute eine
Menge Bewerber, die glauben, sie könnten ein bisschen am Strand entlangjoggen,
müssten ein paar Liegestütze machen, und schon bekämen sie den Budweiser.«
Er bezog
sich damit auf das SEAL-Trident-Abzeichen. »Diese Leute sind meist nach einer
Woche wieder weg.«
»Da trennt
sich eben die Spreu vom Weizen«, kommentierte Jack.
»Die
Abbruchquote der neuen Rekruten beträgt immerhin 75 Prozent. Wir sind da ...«
Clark bog vom Shore Drive ab und parkte ihren Wagen vor der Lobby. »Ich glaube,
wir müssen hier zu ein paar Tricks greifen, wenn wir die gewünschten
Informationen erhalten wollen.«
»Du gehst
voran, ich folge dir.«
Sie
betraten die Lodge und gingen direkt zur Rezeption hinüber. Ein blondes
Mädchen von Anfang zwanzig, deren Bräune eindeutig aus der Spraydose stammte,
begrüßte sie mit einem freundlichen »Guten Morgen«.
»Morgen.«
Clark zog seine Marshal-Marke heraus und hielt sie ihr direkt vor die Nase.
»US-Marshal. Wir suchen nach einem jungen Paar, das vor ein paar Wochen bei
Ihnen übernachtet haben muss.«
»Wow. Was
haben sie denn angestellt?«
»Wir
müssen sie möglichst schnell finden. Um Mitternacht müssten wir sonst einen
>Haftbefehl zur Vorführung zweier Hauptzeugen< ausstellen. Wir versuchen
nur, einen alten Fall endgültig aufzuklären. Ihr Name war Salim - Citra und
Purnoma Salim.«
»Klingt
arabisch.« Sie kräuselte die Lippen.
»Was
wollen Sie damit sagen?«
Clark gab
seiner Stimme einen stählernen Unterton. Das Mädchen zuckte zusammen und
sagte: »Nichts. Tut mir leid. Sie wollen also ... nur wissen, ob sie hier
waren?«
»Das wäre
das Erste ...«
Das
Mädchen setzte sich an seinen Computer. »Haben Sie das Datum?«
Clark
teilte es ihr mit und fügte hinzu: »Plus/minus ein oder zwei Tage.«
»Okay, ja,
ich habe sie. Sie blieben eine Nacht und haben dann ausgecheckt.«
»Haben sie
bar oder mit Karte bezahlt?«, fragte Jack.
»Bar, aber
wir haben ihre Kreditkartennummer für den Fall von Beschädigungen in ihrem
Zimmer notiert.«
»Haben Sie
die Nummer in Ihren Unterlagen?«
»Ich weiß
nicht, ob ich Ihnen die geben darf. Ich könnte vielleicht Schwierigkeiten
kriegen.«
Clark
zuckte mit den Achseln. »Kein Problem, das verstehe ich.« Er wandte sich an
Jack. »Ruf Mr. Schneider an.«
Jack
zögerte keine Sekunde, sondern holte sein Handy heraus, drückte auf die
Schnellwahltaste und ging zur anderen Seite der Lobby hinüber.
»Wer ist
Mr. Schneider?«, fragte das Mädchen.
»Der zuständige
Staatsanwalt. Wir brauchen dann noch Ihren Namen für den
Zeugenvorführungsbefehl.«
»Wie
bitte?«
»Wir
können diesen Vorführungsbefehl nur einer Person zustellen, deren Namen darin
aufgeführt ist. Das ist Vorschrift. Wir brauchten dann auch noch den Namen
Ihres Chefs. Also, wie heißen Sie?«
»Lisa.«
Clark rief
Jack laut »Lisa ...« hinüber. Jack nickte und sprach diesen Namen in sein
Telefon. Clark wandte sich wieder an das Mädchen: »Und jetzt brauche ich noch
Ihren Nachnamen und Ihre Sozialversicherungsnummer.«
»Warten
Sie ... Warten Sie eine Sekunde ... Also Sie brauchen nur die
Kreditkartennummer?«
»Ja. Aber regen Sie sich doch nicht so auf. Wir werden
innerhalb von zwanzig Minuten ein Team hierher schicken. Wann endet Ihre
Schicht?«
»Ich gehe
um neun Uhr morgens heim.«
Clark
kicherte. »Es tut mir leid, aber heute wird es bestimmt etwas später.«
Lisa
tippte rasend schnell auf ihrer Tastatur. »Es war eine Visa Card mit der Nummer
...«
Ganz schön raffiniert«, sagte Jack, als sie wieder ins Auto
stiegen.
»Niemand
möchte Scherereien haben. Ich nenne es die Groß-klein-Theorie. Lass den
Gefallen, um den du bittest, möglichst klein und die Folgen einer Ablehnung
möglichst groß erscheinen. Und, wie findest du sie? Ist sie dein Typ?«
»Sie? Sie
war ganz schnuckelig, aber ich habe den Eindruck, dass sie die Weisheit nicht
gerade mit Löffeln gefressen hat.«
Clark
musste lachen. »Du suchst also nach einer Schönheit mit Verstand?«
»Was
spricht dagegen?«
»Prizipiell
nichts. Und jetzt gib bitte Bell die Kreditkartennummer durch.«
Bell meldete sich bereits nach zwanzig Minuten. »Keine
Motelrechnungen mehr, aber an dem Tag, als sie aus eurer Lodge auscheckten,
haben sie noch ein halbes Dutzend Mal mit
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