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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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sondern auch die am
schnellsten wachsende. Ein weiteres Schild, weniger als hundert Meter weiter,
behauptete außerdem, hier sei »ein wunderbarer Ort zum Leben!«.
    Als er
seine Fahrtroute von Blaine aus plante, hatte sich Musa für Übernachtungen in
mittelgroßen Städten entschieden - nicht so groß, dass es dort aggressive oder
gut ausgebildete Polizei gab, aber auch nicht zu klein, damit die Ankunft eines
dunkelhäutigen Fremden nicht unangenehm auffiel. Toppenish wäre mit seinen nur 8000 Einwohnern
wohl in letztere Kategorie gefallen, aber es lag ziemlich dicht bei Yakima.
Natürlich hatte das Zusammentreffen mit Willie, dem neugierigen Polizeichef
von Toppenish, Zweifel in Musa geweckt. Die Situation war allerdings nicht
eskaliert. Konnte sie auch nicht, selbst wenn ihn der Cop noch weiter
ausgefragt hätte. Musa war inzwischen mit Visitenkarten, Briefen und Formularen
mit dem Siegel der University of Nevada in Las Vegas wohlversehen - die ganz
ähnlichen Dokumente waren vom Zoll in Vancouver ja auch akzeptiert worden.
Auch seine Geschichte war nahezu dieselbe: Diesmal traute ein reicher,
neurotischer Pferdebesitzer in Bellingham dem Röntgengerät des örtlichen
Tierarztes nicht.
    Es war
Nachmittag, als er vom Highway 84/30 abbog und
auf dem Parkplatz des Fairfield Inn 8t Suites
hielt. Er stellte den Motor ab und schlug den Autoatlas auf dem Beifahrersitz
auf. Er hatte sich keine Notizen gemacht und auf den Karten nichts markiert.
Das war nicht nötig; Route und Entfernungen wusste er auswendig.
    Noch 1050 Kilometer, dachte Musa. Wenn er morgen sehr
früh aufbrach, konnte er die Entfernung bis Beattie, Nevada, wahrscheinlich an
einem Tag hinter sich bringen. Das war eine große Versuchung, aber er widerstand
ihr. Die Anweisungen des Emirs waren eindeutig gewesen. Er würde sich an den
Zeitplan halten.
     
     
    Als das
Flugzeug in 20 000 Fuß Höhe über Rio de Janeiro in den Landeanflug ging,
konnten Chavez und Dominic bereits den Ölrauchschleier erkennen, der über Sao
Paulo hing, obwohl die Stadt 300 Kilometer südlich von Rio liegt. Nördlich von
Sáo Paulo, in der Raffinerie von Paulinia, wütete noch immer das Feuer. Am
Abend, auf dem Weg zum Flughafen, hatten sie in den Nachrichten gehört, dass
die Feuerwehrleute und Rettungstrupps, die am Katastrophenort im Einsatz waren,
ihre Strategie geändert hatten. Sie konzentrierten sich nicht mehr darauf, das
Flammeninferno in der Raffinerie zu löschen, sondern auf Evakuierung und
Eindämmung. Eine Stunde nach der ersten Explosion war die Ethanolfontäne aus
der Pipeline versiegt, aber schon diese kurze Zeit hatte ausgereicht, um
ungefähr 38 000 Liter in die Raffinerie zu sprühen, und obwohl ein Teil davon
noch immer brannte, waren inzwischen auch Dutzende von Misch- und Lagertanks
vom Feuer erfasst worden. Irgendwann würde das Flammenmeer zwar ausbrennen,
aber die Experten in Brasilien und in den Vereinigten Staaten wagten keine
genaue Prognose. Manche prophezeiten vier Tage, andere zwei Wochen oder sogar
noch länger. Einig waren sich jedoch alle im Hinblick auf die katastrophalen
Folgen. Schon jetzt bedeckte eine Ölrußschicht die Felder und Häuser der
Umgebung und bis nach Columbo weiter unten im Süden. Die Notaufnahmen der
Krankenhäuser waren überfüllt von Patienten, die unter Atemnot litten.
    »Wenn das
nicht die Hölle auf Erden ist, weiß ich nicht, wie sie aussehen sollte«,
bemerkte Dominic, während er durch das Fenster hinunterstarrte.
    »Ich auch
nicht. Wie fühlst du dich?« Ding hatte den größten Teil des Flugs halb wach,
halb dösend verbracht, während Dominic bis vor etwa einer Stunde tief
geschlafen hatte.
    »Besser.
Ich war wirklich völlig fertig.«
    »In jeder
Hinsicht, mano. Ich weiß,
ich habe das schon mal gesagt, aber es tut mir sehr leid um Brian. Er war ein
guter Kamerad.«
    »Danke.
Wie sieht unsere Planung nach der Landung aus?«
    »Anruf im
Campus, um zu überprüfen, ob es die Information über Hadi bis in die Medien
geschafft hat. Wenn ja, gehen wir auf die Jagd. Wenn nicht, gehen wir auf
Tauchstation und warten ab.«
     
    Nachdem
sie das Flugzeug verlassen und den Zoll hinter sich gebracht hatten, gingen
sie zum Avis-Schalter und buchten einen Leihwagen. Zehn Minuten später standen
sie am Straßenrand und warteten darauf, dass der Wagen, ein Hyundai Sonata,
vorgefahren wurde. »Hat er Klimaanlage?«, fragte Dominic.
    »Ja, aber
nur Handschaltung. Man kann nicht alles haben.«
    Ein
dunkelgrüner Sonata bog um

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