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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Außenleiter, die vom Brückenhaus
hinunterführte. Unten erwartete ihn Clark. Jack fragte ihn: »Was zum Teufel
ist das?«
    »Chlorgas,
Jack.«
     
    Vierzig Minuten später erreichten sie nass und erschöpft
ihren Wagen und fuhren die Terminal Avenue hinunter. Im Rückspiegel konnten sie
von einem Ende des Frachthafens zum anderen Dutzende von roten und blauen
Blinklichtern erkennen. Da sie wussten, dass ihre Anwesenheit mehr Probleme
schaffen als lösen würde, waren sie die Wartungsleiter auf der Wasserseite des
Schiffes hinuntergeklettert und zum Ufer geschwommen, waren allerdings erst ein
paar Hundert Meter vom Schiff entfernt an Land gegangen. Dann hatten sie
möglichst unauffällig die Hafenanlagen durchquert, wobei sie die
Feuerwehrautos und Polizeiwagen weiträumig umgingen, bis sie wieder das
Außengelände des Tanklagers erreicht hatten.
    Jetzt bog
Clark auf die Interstate 664 ein und fuhr Richtung Nordwesten nach Newport News
hinein, wo sie ein rund um die Uhr geöffnetes Schnellrestaurant fanden. Von
dort aus rief Jack den Campus an. Es meldete sich Hendley höchstpersönlich.
»Diese Scheiße in Newport News ... Wart ihr das?«
    »Kommt es
schon in den Nachrichten?«
    »Auf allen
Kanälen. Was ist passiert?«
    Jack
lieferte ihm eine Kurzfassung der Ereignisse und fragte dann: »Wie schlimm ist
es?«
    »Es könnte
schlimmer sein. Bisher wurden nur etwa dreißig Hafenangestellte ins Krankenhaus
gebracht. Keine Toten. Was waren das eigentlich für Tanks?«
    »Etwa
fünfzig Propangastanks. Sie konnten insgesamt nur ein halbes Dutzend Rohrbomben
zünden. Sie hatten wahrscheinlich noch viel mehr in ihren Rucksäcken.«
    »Sind
beide tot?«
    »Ja.«
    »Ihr müsst
sofort zum Flughafen aufbrechen. Wir haben für euch beide den
Drei-Uhr-dreißig-Flug nach Washington gebucht.«
    »Warum so
eilig? Was ist los?«
    »Es gibt
Neuigkeiten von Chavez und Caruso. Sie haben Hadi, und er singt wie eine
Nachtigall.«
     
     
    Mendley
und Granger erwarteten sie in einem Suburban, als sie auf dem Dulles-Flughafen
in Washington eintrafen. »Wohin geht es?«, fragte Clark.
    »Zur Andrews-Luftwaffenbasis.
Von dort geht es mit einer Gulfstream weiter«, erwiderte Granger. »Wir haben
eure Ausrüstung und Kleidung zum Wechseln bereits an Bord gebracht. Aber eins
nach dem anderen: das Schiff, die Losan. Du hattest
recht, Jack. Die Salims hatten zwei Dutzend Rohrbomben dabei. Im Ladungsverzeichnis
waren sechsundvierzig Propantanks aufgeführt, alle angeblich leer und defekt.
Sie kamen aus dem Senegal und sollten zum Hersteller, Tarquay Industries, nach
Smithfield gebracht werden.«
    »Aber leer
waren sie bestimmt nicht, das wissen wir jetzt«, sagte Clark.
    »Richtig.
Genau werden sie das erst in ein paar Tagen sagen können, aber die Leute vom
US-Gefahrgutschutz schätzen, dass in jedem Tank mehrere Hundert Liter Ammoniak
oder Natriumhypochlorit waren.«
    »Bleichmittel«,
sagte Jack.
    »Ja, sieht
so aus. Ganz gewöhnliches Bleichmittel. Wenn man das jedoch zusammenmixt,
bekommt man ... Chlorgas. Grob gerechnet haben wir es hier mit wenigstens
fünfunddreißig Tonnen Chlorgasvorläufern zu tun.
    Offensichtlich
haben sich nur ein paar hundert Liter dann tatsächlich vermischt. Sie konnten
den chemischen Prozess ziemlich schnell stoppen.«
    »Heilige
Scheiße!«, rief Jack. »Fünfunddreißig Tonnen! Welchen Schaden hätte das
angerichtet?«
    Granger
formulierte die Antwort bedächtig. »Das hängt vom Wind, der Feuchtigkeit und
der Temperatur ab, aber es hätte tatsächlich Tausende von Toten geben können.
Noch sehr viel mehr Leute hätten Haut- und Schleimhautverbrennungen erlitten,
Lungenödeme bekommen oder wären erblindet. Chlorgas ist sehr giftig.«
    Jetzt war
Hendley wieder an der Reihe. »Nächster Punkt. Chavez und Caruso haben Hadi
geschnappt.«
    »Und die
anderen seiner Gruppe?«, fragte Clark.
    »Sie sind
alle in der Rocinha getötet worden. Das könnte ein Grund gewesen sein, warum
Hadi mit dem Auspacken gar nicht mehr aufhören wollte, als er einmal angefangen
hatte.«
    »Ist er
noch in unserem Gewahrsam?«
    »Nein,
Chavez und Caruso haben ihn zusammengeschnürt wie einen Weihnachtstruthahn und
ihn dann mit einer kleinen Begleitbotschaft vor einem Polizeirevier abgeladen.
Er wird jetzt den Rest seines Lebens in einem komfortablen brasilianischen
Gefängnis verbringen.«
    »Unsere
Vermutungen über Hadi waren zum großen Teil zutreffend. Er war lange Zeit ein
URC-Kurier und wurde erst im letzten Moment zur

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