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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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nach. Sie gingen
zur ersten Lukentür hinüber, entriegelten sie leise und vorsichtig und rissen
sie dann auf einen Schlag auf. Aus den unteren Decks war plötzlich ein Geräusch
zu hören, als ob jemand zwei Tischtennisschläger gegeneinanderschlagen würde.
Clark ahmte pantomimisch einen Pistolenschuss nach und Jack nickte.
    Da, ein
zweiter Schuss!
    Jetzt
drang vom Vorderdeck das leise Piepsen und Rauschen eines tragbaren Funkgeräts
oder Push-to-Talk-Handys herüber.
    Clark
deutete zuerst auf sich selbst und dann die Leiter hinunter, danach auf Jack
und auf das Vorderdeck. Jack nickte, und Clark verschwand im Inneren des
Schiffes.
    Jack ging zwei
Schritte das Deck hinunter und blieb dann stehen.
Sein Herz klopfte bis zum Hals. Zur Beruhigung atmete er einmal tief durch. Er
wechselte die Pistole in die linke Hand und rieb sich die rechte Handfläche
an seiner Hose trocken. Ganz ruhig,
Jack. Atme ganz regelmäßig. Wie damals in Hogan's Alley.
Natürlich war das Ganze hier im Gegensatz dazu grausame Realität, aber er
verbannte diesen Gedanken in den hintersten Winkel seines
Gehirns. John passiert schon nichts. Um ihn
brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Konzentriere dich auf das, was vor dir
liegt ... Er ging vorsichtig Schritt für Schritt weiter das Deck entlang,
hielt seine Pistole mit beiden Händen im Anschlag und musterte dabei ständig
die Aufbauten über seinem Kopf. Er erreichte den Ein gang zum Ladedeck und blieb
stehen. Solche Ecken seien die Hölle, hatten ihm Dominic und Brian
erklärt. Kein Polizist mochte Ecken. Geh nie schnell
und unvorsichtig um die Ecke, redete er sich selbst ins
Gewissen. Linse erst einmal um die Ecke, mach dir
ein Bild, und zieh dich dann wieder zurück.
    Er
streckte den Kopf durch den Durchgang, spähte hinaus und ging dann wieder in
Deckung. Links von ihm lag eine 12 bis 15 Meter hohe Stahlmauer. Das waren die
Tank-Container, wurde Jack klar. Vier übereinander und zwölf nebeneinander.
Ihre Vörderenden stießen direkt an den Rand des vorderen Frachtraums an. Als
er darauf noch einmal kurz hinausblickte, sah er plötzlich von der anderen
Seite des Containerstapels eine Gestalt herüberhuschen und sich neben einer
Ladeluke hinknien. Sie entriegelte die Lukendeckel und öffnete sie dann 30 bis
60 cm weit. Dann verschwand sie wieder aus Jacks Blickfeld.
    Jetzt
klang von steuerbord das Quietschen einer Luke herüber, die offensichtlich
jemand öffnete und dann wieder schloss. Auf dem Deck waren Schritte zu hören.
Jack schlüpfte hinaus und schlich an der Schottwand entlang, bis er den
untersten Container erreichte. Dann ließ er sich auf alle Viere nieder und
arbeitete sich langsam bis zum vorderen Containerende vor. Dort schaute er um
die Ecke. Nichts.
    Plötzlich
hörte er wieder diesen eigentümlichen Ping-Ton, der sich in regelmäßigen
Abständen wiederholte. Jack brauchte einige Zeit, bis er den Ursprung dieses
Geräuschs festmachen konnte: Schuhsohlen auf stählernen Leitersprossen! Jack
schaute nach oben. Direkt vor ihm führte eine Leiter auf den Container hinauf.
Er begann, sie emporzusteigen. Oben angekommen, merkte er, dass die Leiter des
darüberliegenden Containers etwa einen halben Meter seitlich versetzt war.
Jack musste einen Arm ausstrecken, die unterste Leiterstufe ergreifen und sich
dann hinüberschwingen. Für einen Augenblick schwebten dabei seine Füße frei in
der Luft.
    Genau in
diesem Moment hörte er ein Geräusch und schaute nach unten. Obwohl er im
Dämmerlicht des Ladedecks ihr Gesicht nicht sehen konnte, erkannte er doch
Citra Salim an ihren langen schwarzen Haaren. Sie hob ihre Pistole. Jack ließ
mit der rechten Hand die Leitersprosse los und versuchte, seine eigene Waffe
zu erreichen. Durch diese Bewegung geriet er nur noch mehr ins Schwingen.
Citras Pistole entfuhr ein orangefarbener Blitz. Jack spürte, wie etwas
Rotglühendes sein Kinn streifte und dann vom Stahl neben seinem Kopf abprallte.
    Von der
anderen Seite des Containers rief eine Männerstimme fragend: »Citra?«
    Jack
versuchte erneut, an seine Pistole zu gelangen. Als seine Finger endlich deren
Griff berührten, erkannte er jedoch, dass es zu spät war.
    Wie dumm, so zu sterben, dachte er.
    Hinter
Citra trat eine Gestalt durch die Luke in der Schottwand. John Clark machte
einen schnellen Ausfallschritt, hob die Pistole und schoss Citra in den Hinterkopf.
Sie fiel nach vorn mit dem Gesicht auf das Deck.
    »Citra!
Bist du da?«
    Jack
deutete nach backbord. Clark nickte und setzte

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