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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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Abweichung
rastet er aus. Noch was, das unsere Mom verbockt hat.
     
    Auf dem Hollywood Boulevard bog ich nach links ab.
     
    - Ich hab ihren ersten Zuhälter kennengelernt.
     
    Sie blickte mich an.
     
    - Homero?
     
    Ich bremste an einer Ampel.
     
    - Der Köderhändler.
     
    Sie nickte.
     
    - Ja. Er und Dad haben manchmal Geschäfte miteinander gemacht. Und er hat Dad irgendwann unsere Mom vorgestellt . Der Typ ist ein schmieriger Bastard. Und es besteht eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass er Jaimes Vater ist. Trotzdem.
     
    Sie rieb ihre Schläfe an der Scheibe.
     
    - Wäre ich bei klarem Verstand gewesen, hätte ich ihn wegen der Mandeln angerufen.
     
    Die Ampel wurde grün. Ich hielt mich links und reihte mich in den Verkehrsstrom Richtung Norden ein.
     
    - Jaime hat’s versucht. Scheint nicht viel geholfen zu haben.

    Sie knabberte an einem Fingernagel.
     
    - Nicht viel von dem, was Jaime tut, ist wirklich hilfreich. Im Grunde bräuchte er selbst Hilfe. Irgendwas, das ihm ein klares Ziel, eine Richtung gibt. Das soll keine Entschuldigung sein. Ich hab mich total dafür geschämt, wie er dich an dem Abend behandelt hat, Web. Und ich hatte wirklich nicht vor, dich in Schwierigkeiten zu bringen, als ich dich angerufen hab. Aber das Blutbad in dem Motelzimmer hätte uns in Riesenschwierigkeiten bringen können. Ich hatte immer noch Angst wegen der Polizei, und vor dem, was sie zu Tage fördern könnte. Ich hab nicht groß nachgedacht. Über gar nichts. Ich hab einfach nur verhindern wollen, dass irgendjemand was rausfindet.
     
    Ich betastete eine der zahlreichen Beulen auf meinem Schädel, die ich mir in den letzten Tagen zugezogen hatte.
     
    - Klares Denken ist in der letzten Woche wohl niemandes Spezialgebiet gewesen.
     
    Sie nickte und deutete auf die steil ansteigende, gewundene Straße vor uns.
     
    - Was willst du im Laurel Canyon?
     
    Ich steuerte den Wagen durch eine enge Haarnadelkurve und ordnete mich dann in die Linksabbiegerspur zur Kirkwood ein.
     
    - Einen alten Mann besuchen.

    Ich parkte den Apache auf dem Gehweg, damit der schmale Weepah Way zweispurig befahrbar blieb.
     
    - Und? War meine Geschichte so schlimm, wie du vermutet hattest?
     
    Ich spähte zu ihr hinüber und dann hinauf in den Himmel. Hier oben, hoch über dem Becken von Los Angeles, konnte man die Sterne in ihrer vollen Pracht sehen.
     
    - Nein, nicht ganz.
     
    Sie beugte sich vor zur Windschutzscheibe, um mir beim Betrachten des Nachthimmels Gesellschaft zu leisten.
     
    - Nicht ganz . In deiner Fantasie müssen sich ja ziemlich schreckliche Dinge abgespielt haben.
     
    Ich tippte gegen die Scheibe und deutete auf ein Sternbild.
     
    - Weißt du, was das ist?
    - Nein. Du?
    - Das ist Corvus. Der Rabe.
    - Nie gehört. Ich dachte immer, es gibt nur zwölf Sternbilder. So viele wie Tierkreiszeichen.
    - Nein. Es gibt wesentlich mehr.
    - Woher kennst du sie?
    - Von meinem Dad.
     
    Ich lehnte mich zurück und drehte den Kopf in ihre Richtung.
     
    - Apropos nicht mehr klar denken können. Ich bin davon
ausgegangen, dass Harris und seine Jungs deinen Dad umgebracht haben. Und dass du davon gewusst hast. Ich hab gedacht, du hast einen Deal mit ihnen. Du kümmerst dich um ihre Mandeln, dafür erledigen sie deinen Dad.
     
    Ich zog das Handtuch, das heruntergerutscht war, wieder über mein Bein.
     
    - Willst du jetzt immer noch mit mir nach Hause fahren?
     
    Sie starrte unverwandt hinauf zu den Sternen.
     
    - Im Moment kann ich es dir ja wohl kaum verübeln, dass du schlimme Dinge über mich denkst, oder?
     
    Eine Frage, die ganz oben in meiner Top Ten der heikelsten Fragen je rangierte und die ich daher ignorierte.
    Und Soledad überging, dass ich sie ignorierte.
     
    - Versprichst du, dass du mir noch mehr Sternbilder zeigst?
    - Klar.
     
    Sie zuckte mit den Achseln.
     
    - Dann möchte ich mitkommen.
     
    Ich legte eine Hand auf den Türgriff.
     
    - Soledad.
    - Hm?
    - Es gibt einen Grund, warum wir nicht mit dem Truck und den Mandeln angerauscht sind und uns stattdessen aufs Tricksen verlegt haben. Der Zoll hat den gesamten Besitz
von deinem Dad konfisziert. Möglicherweise ist alles weg.
     
    Sie legte eine Hand gegen die Windschutzscheibe.
     
    - Ja. Ich weiß. Jamie hat es mir vor dem Harbor Inn erzählt.
     
    Sie tippte gegen das Glas.
     
    - Ist das auch ein Sternbild?
     
    Ich spähte in den Himmel.
     
    - Nein. Aber …
     
    Ich nahm ihren Finger und zog damit einen Kreis auf der Innenseite der

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