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Clementines verrückte Woche

Clementines verrückte Woche

Titel: Clementines verrückte Woche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Pennypacker
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jetzt uns finden. Also können wir nur noch abwarten.«
     
    Ich gab keine Antwort. Ich würde für den Rest meines Lebens kein Wort mehr mit meiner Familie reden. Und mit Margret auch nicht. Ich ging mit einem Zeichenblock und einem Bleistift in mein Zimmer – für den Rest meines Lebens würde ich nur noch Bilder von Kamillosan zeichnen. Ich würde wie dieser berühmte Künstler in New Orleans sein, der immer nur eins malt – einen leuchtend blauen Hund. Ich hatte mich immer gefragt, warum er immer nur diesen einen Hund malte, aber jetzt wusste ich es. Der Hund fehlte ihm bestimmt ganz schrecklich.
    Ich machte mich an meine erste Zeichnung: Kamillosan, der sich über einen Schatten hermacht. Beim Zeichnen versuchte ich mir vorzustellen, was meine Mom gesagt hatte – dass es Kamillosan gut ging, in einem fremden Haus. Zuerst war das ein Trost. Aber dann kamen mir Zweifel. Was, wenn in dem Haus ein Mädchen wohnte? Und was, wenn Kamillosan dieses Mädchen auch lieb hätte? Und was, wenn er mich dabei ganz vergaß?
     

     
    Plötzlich musste ich an einen Tag in der vergangenen Woche denken, als Kamillosan auf meinem Schoß sitzen wollte und ich ihn nicht gelassen hatte. Mitchell und seine Freunde waren mit Skateboards auf der Seitenstraße unterwegs und ich wollte raus, um ihnen zuzusehen. Was, wenn Kamillosan sich daran erinnerte und ein anderes Mädchen lieb haben wollte? Ein Mädchen, das ihn für immer auf ihrem Schoß sitzen lassen würde?
    Vor Schreck ruinierte ich meine Zeichnung, deshalb zerriss ich sie und fing eine neue an – mein Kater, der auf meinem Kissen saß und glücklich aussah.
    Nach einer Weile klingelte das Telefon und ich rannte hin und riss den Hörer von der Gabel. Es war aber nur Tante Claire, die wissen wollte, ob der Kuchen, den meine Mom neulich mitgebracht hatte, mit Rosinen oder Korinthen gewesen war. Ich sagte ihr, Mom mache gerade Yoga und ich fände, Schokostückchen würden sowieso viel besser schmecken. Dann erzählte ich ihr, dass Kamillosan verschwunden war. Sie sagte nur: »Wie schade, ich hoffe, ihr findet ihn wieder, und deine Mutter soll mich mal zurückrufen. Ich will diesen Kuchen backen, wenn am Dienstag meine Lesegruppe kommt.« Deshalb beschloss ich, auch mit Tante Claire nie wieder zu reden.
    Ich ging zurück in mein Zimmer und begann mit einer weiteren Zeichnung in meiner bald berühmt werdenden Serie »Roter Kater«: Kamillosan macht auf der Fensterbank ein Nickerchen .
    Mein Dad klopfte an. Ich reagierte nicht darauf. Er kam herein und hielt mir ein Stück Zeitung hin. »Sieh dir das mal an.«
    Ich schüttelte den Kopf und zeichnete weiter.
    »Ich glaube doch, dass du dir das ansehen solltest, Kumpel.«
    Ich presste meine Lippen zu einer Lineallinie zusammen, weil es mich plötzlich so traurig machte, nicht mit meinem Vater reden zu dürfen.
    Er legte die Zeitung neben meine Zeichnung.
    Ich sah aus dem Augenwinkel hinüber, nur für einen Moment. Dann sah ich noch einmal hin. Und dann hob ich sie hoch, um sie mir genau anzusehen, für den Fall, dass meine Augen mir einen Streich spielten. Und da, gleich auf der ersten Seite, war mein Plakat und daneben ein Bild von der Radtour meiner Schule! Und alle Fahrräder waren mit Plakaten beklebt.
    Mein Dad hielt meine Hand, während ich die Schlagzeile las: SCHÜLER NUTZEN RADTOUR ZUR SUCHE NACH VERMISSTER KATZE!
    In diesem Moment kam meine Mom mit Limabohne herein. »Wir haben uns schon gefragt, wo ihr steckt …«, fing sie an. Dann sah auch sie die Zeitung.
    Mein Dad las den Artikel laut vor.
    »Plakate mit einem vermissten Kater bedeckten fast hundert Fahrräder auf einer Tour im Boston Park, nachdem eine besorgte Schülerin ihre Mitschüler auf die Notlage einer Freundin aufmerksam gemacht hatte …«
    »Eine besorgte Schülerin?«, fragte meine Mom. »Wer denn?«
    »Keine Ahnung. Die einzige, die das wusste, ist … aber die war doch … nein …«, sagte ich verwirrt. »Aber sie hatte die Plakate und das erklärt auch, wo sie mein Freundschaftsbuch herhatte. Außerdem, seht mal, hier steht, dass die besorgte Schülerin alles organisiert hat. Organisiert! Das muss Margret gewesen sein!«
    »Margret!«, wiederholten wir alle. » Margret! «
    »Das ist doch wunderbar!«, sagte meine Mom. »Hunderte von Menschen – vielleicht tausend oder mehr – haben diese Plakate gesehen!«



Ich war so glücklich. Ich konnte einfach nicht fassen, was Margret da gemacht hatte. Als ich dachte, sie wäre ganz besonders gemein zu

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