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Clementines verrückte Woche

Clementines verrückte Woche

Titel: Clementines verrückte Woche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Pennypacker
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fallen und stürzte in ihr Badezimmer. Ich hörte, wie sie den Wasserhahn aufdrehte und anfing zu schrubben.
    Normalerweise lassen Margret und ich einander nie in unseren Zimmern allein. Und zwar deshalb, weil es Margret immer in den Fingern juckt, alles aufzuräumen, wenn sie je allein in meinem Zimmer ist. Und wenn ich je allein in ihrem Zimmer bin, dann juckt es mich in den Fingern, alles durcheinanderzubringen. Sowie Margret im Badezimmer verschwunden war, hielt ich Ausschau nach etwas, das ich durcheinanderbringen könnte. Aber an diesem Tag wollten meine juckenden Finger etwas anderes tun.
    Ich streckte die Hand unter ihren Schreibtisch aus, wohin das Freundschaftsbuch gefallen war, und zog es hervor. Sehr vorsichtig – so vorsichtig, dass ich nicht das winzigste Fitzelchen Papier vom Einband abriss – pulte ich das Klebeband herunter.
    Dann kam Margret aus dem Badezimmer und tupfte sich die Finger ihrer linken Hand trocken, einen nach dem anderen. »Ich habe eine gute Idee, Clementine«, sagte sie mit einer Stimme, die viel ruhiger klang als die, mit der sie ins Badezimmer gerannt war. »Wie du ein Superfreundschaftsbuch kriegen kannst, so wie meins. Mach allen die ganze Woche lang Komplimente. Dann machen sie dir am Freitag in deinem Buch auch welche.«
    Ich hielt ihr Freundschaftsbuch hoch und strahlte. »Schau mal, Margret!«
    »Oder Geschenke«, sagte sie und fing an, ihre rechte Hand abzutrocknen. »Geschenke sind noch besser. Und lass das Preisschild daran, dann können alle sehen, was es für ein tolles Geschenk ist und …«
    »Margret, schau doch mal«, fiel ich ihr ins Wort.
    Margret schaute vom Fingerbetupfen auf und sah plötzlich wieder aus wie eine explodierende Witzfigur.
    » Wer hat gesagt, dass du das lesen darfst ! «, kreischte sie. Dann stürzte sie durch das Zimmer und riss mir das Buch weg, egal, wie viel Mitchellbazillen noch dranklebten.
     

     
    Mascara, der die Nase unter dem Bett hervorgestreckt hatte, als Margret im Badezimmer gewesen war, verkroch sich wieder unter dem Bett. Wenn ich daruntergepasst hätte, hätte ich das auch getan.
    Stattdessen musste ich Margret beruhigen. »Ich hab es nicht gelesen! Ich hab nur … sieh doch mal! Jetzt ist es wieder heile, das Klebeband …«
    »Das ist privat! Außer dir wissen das alle! Alle!«, schrie Margret.
    »Ich hab nur das Klebeband runtergepult, Margret! Ich hab nichts kaputt gemacht. Wie war das noch mal mit den Geschenken? Du meinst, die anderen würden mir tolle Sachen ins Freundschaftsbuch schreiben, wenn ich ihnen etwas schenke?«
    So was nennt man Aus-dem-Konzept-Bringen. Meine Eltern sagen, ich sei darin ein Genie, aber bei Margret hatte es keine Wirkung.
    »NIEMAND WIRD IRGENDETWAS TOLLES IN DEIN BUCH SCHREIBEN EGAL WIE VIELE GESCHENKE DU IHNEN GIBST UND DU BIST GAR NICHT MEINE FREUNDIN UND ICH SPIELE NUR MIT DIR WEIL DU IN MEINEM HAUS WOHNST UND JETZT MUSST DU GEHEN«, schrie Margret mich an.
    »Na gut, na gut, na gut … IST MIR EGAL, DU BIST AUCH NICHT MEINE FREUNDIN«, schrie ich zurück. Dann rannte ich aus Margrets Wohnung und drückte so fest auf den Knopf U für Untergeschoss, dass ich ihn sicher kaputt machte.
     

2. KAPITEL
    Als ich in unsere Wohnung kam, wartete mein kleiner Kater schon im Flur auf mich. So klug ist der; er kann an meinen Schritten hören, dass ich es bin.
    Ich hob ihn hoch und er gab mir einen Kuss aufs Ohr. »Das ist auch klug von dir«, sagte ich. »Du weißt immer, wann ich traurig bin.«
    Dann legte ich ihn mir um den Nacken, denn das mag er gern, und trug ihn in mein Zimmer, um ihm unter vier Augen zu erzählen, wie gemein Margret zu mir gewesen war. Das dauerte lange, aber am Ende ging es mir besser. Und als ich so da saß und seine weichen Pfoten streichelte, die über meine Schultern hingen, ging mir etwas auf.



»He, Mom«, rief ich und lief in die Küche. »Schau mal, wie lang Kamillosans Beine schon sind.«
    Meine Mom schaute vom Möhrenschälen auf. »Er wird erwachsen«, sage sie und nickte. »Das ist mir auch schon aufgefallen. Er schläft auch nicht mehr so viel – immer muss er etwas erforschen, etwas unternehmen. Wie war es denn heute?«
    »Doof«, sagte ich und dachte an Margret. Ich schnappte mir eine Möhre und biss wütend ein Stück ab. Dann fiel mir die Schule wieder ein. »Und auch gut.«
    »Mit welchem Teil möchtest du anfangen?«
    »Dem guten«, entschied ich. »Ich bin als Schülerin der Woche ausgelost worden.«
    »Sag mir noch mal, was das ist«, sagte

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